Jan Siewert übernimmt Rot-Weiß Essen

„Es gilt, die Arbeit anzunehmen“

„Es gilt, die Arbeit anzunehmen“

In der F-Jugend spielte Jan Siewert beim TuS Hausen. Zu vielen seiner damaligen Weggefährten hat er heutzutage immer noch Kontakt.HEB

„Es gilt, die Arbeit anzunehmen“

Jan Siewert übernimmt als Cheftrainer den Regionalligisten Rot-Weiß Essen.Rot-Weiß Essen

„Es gilt, die Arbeit anzunehmen“

Schon in der Jugend übernahm Jan Siewert als Mannschaftskapitän Verantwortung auf dem Platz.

Mayen. Jan Siewert geht einen weiteren Schritt im Fußball und übernimmt als Cheftrainer den Regionalligisten Rot-Weiß Essen. „Rot-Weiß Essen war auf der Suche nach einem Trainer, der die Spielphilosophie des Vereins umsetzen kann. Es soll mutig und attraktiv nach vorn gespielt werden. Das ganzheitliche Konzept hat mich sofort überzeugt. Ich kann mich mit dem eingeschlagenen Weg komplett identifizieren“, erklärt Siewert seine Entscheidung für Essen.

Allen Fußballbegeisterten war Siewert als Fußball-Lehrer des DFB bekannt. Zuletzt war er dort als Co-Trainer der U17-Nationalmannschaft tätig und wurde mit ihr Vize-Europameister. Bereits während seiner Ausbildung zum Fußball-Lehrer war Siewert den Verantwortlichen des DFB aufgefallen und als Co-Trainer der U20 eingesetzt worden. Darüber hinaus war Siewert auch als Assistenztrainer der U18 tätig. Zudem war er seit 2009 Sportlicher Leiter und DFB-Stützpunktkoordinator im Fußballverband Rheinland.

Bei den Senioren Fuß fassen

Nach diesen Stationen im Jugendbereich will er nun im Seniorenbereich Fuß fassen. Dafür löst der 32-Jährige sogar seinen unbefristeten Vertrag beim DFB auf und nimmt bei Rot-Weiß Essen einen befristeten, ligaunabhängigen Vertrag bis 2018 an. „Im Profigeschäft sind es in der Regel befristete Verträge, das gehört im Fußball dazu. Dessen war ich mir bewusst. Dennoch fällt der Abschied vom DFB natürlich schwer. Ich habe in meiner Zeit dort viele Freunde gewonnen und über sechs Jahre eine tolle Chance gehabt, mich weiterzuentwickeln. Daher sehe ich den Abschied mit einem weinenden und einem lachenden Auge, denn ich freue mich natürlich auf die neue Aufgabe bei Essen“, so Siewert.

Beim DFB war der 32-Jährige als Co-Trainer tätig, nun wird er der Chef an der Seitenlinie. „Der entscheidende Unterschied zwischen diesen Positionen ist der Zugang zur Mannschaft. Dieser ist als Cheftrainer ein anderer“, erklärt der Übungsleiter. Die vergangene Saison beendete Rot-Weiß Essen auf dem fünften Platz der Regionalliga. Auch in diesem Jahr will der Traditionsverein in Schlagweite zur Tabellenspitze sein. „Wir machen eine erfolgreiche Saison nicht am Tabellenplatz fest. In der Regionalliga gibt es viele Topmannschaften. Dennoch wollen wir Tuchfühlung nach oben haben. Dafür werden wir den Kader punktuell verstärken. Neben Talenten wollen wir auch auf erfahrene Spieler setzten, die teilweise bereits in der Dritten Liga Erfahrung sammeln konnten“, gibt Cheftrainer Siewert, der sich stets selbst treu bleibt und sich noch ganz am Anfang sieht, sein Ziel aus. „Das würde ich als meine ersten Schritte im Profifußball bewerten. Ich habe immer nach dem Motto gearbeitet: Alles kann, nichts muss. Dass ich nun diese Möglichkeit erhalte, freut mich daher besonders.“ Als Trainer will Siewert authentisch sein und sich nicht im Träumen verlieren. „Ich lebe in der Realität. Es gilt, die Arbeit anzunehmen. Ich bin mir sicher, dass sich hier wirklich etwas entwickeln kann.“

Einen der bereits etablierten Trainer nachzuahmen, das ist nichts für Siewert. „Es gibt viele gute Trainer im Fußball, die tolle Ansätze haben und einen durchaus inspirieren. Aber jeder muss seinen eigenen Weg entwickeln - und das möchte ich auch.“

In der Jugend spielte Siewert unter anderem für den TuS Hausen und den TuS Mayen. Auch heute hat er noch Kontakt zu seinen ehemaligen Wegbegleitern. „Zu fast allen ehemaligen Vereinen habe ich noch Kontakt. Bei meiner Arbeit für den DFB ist man sich auch immer wieder über den Weg gelaufen. Auch jetzt habe ich vor allem aus Mayen und Hausen viele positive Rückmeldungen erhalten. Das freut mich besonders und bestärkt einen in seinem Unterfangen“, so Siewert. Er schaut also voller Freude und Ehrgeiz auf die kommende Saison und seine neue Aufgabe bei Rot-Weiß Essen. Die erste Bewährungsprobe wartet am zweiten Augustwochenende, dann trifft der neue Trainer im DFB-Pokal auf den Zweitligisten Fortuna Düsseldorf.