Meckenheim feiert nach fünf Jahren einen neuen Prinzen

Michael I. und Heike I. feierlich proklamiert

Michael I. und Heike I. feierlich proklamiert

Ein letztes Alaaf als Prinz Peter III. und Ingrid I.

Michael I. und Heike I. feierlich proklamiert

Unter dem Jubel des Publikums proklamierte Bürgermeister Bert Spilles die neue Tollität. StF

Michael I. und Heike I. feierlich proklamiert

Meckenheim. Es sollte ein großer Abend werden am vergangenen Samstag im Meckenheimer Gürzenich in Altendorf-Ersdorf. Da die Jungholzhalle nicht zur Verfügung stand, war man kurzfristig in die Mehrzweckhalle ausgewichen. Kein Problem, wie Schultheiß Peter Klee von den Meckenheimer Stadtsoldaten fand, denn in beide Hallen regne es rein. Mit einem guten und jecken Programm wollten die Stadtsoldaten es so richtig in die neue Session hinein krachen lassen, aber zuvor galt es, das scheidende Prinzenpaar zu verabschieden.

„Superjeile Zick“

Noch immer im Amt und das seit fünf Jahren waren Prinz Peter III. und seine Prinzessin Ingrid I. Dabei handelt es sich natürlich um Peter Klee und Ingrid Lanzerath, für die es nun galt, auch die Zeichen der närrischen Macht abzugeben. Doch zuvor hatte die scheidende Prinzessin das Wort, und sie brachte es auf den Punkt, hatte sie diese Zeit doch als eine „superjeile Zick“ empfunden, um es mit den Worten von „Brings“ auszudrücken. Und sie empfahl allen, ihre letzten Groschen zu sparen, denn einmal Prinz und Prinzessin in Meckenheim sein zu dürfen, das sei ein wahr gewordener Traum. Dem konnte sich Prinz Peter III. nur anschließen, und als Erinnerung gab es vom Hofstaat eine goldene CD. Dann war es soweit, Bürgermeister Bert Spilles zog dem Prinzen die Federn aus dem Hut und nahm ihm auch das Zepter ab, freilich nicht ohne im vorher für die geleistete Arbeit und auch die gute Repräsentation für Meckenheim gedankt zu haben.

Toller Start ins Programm

Dann hieß es Abschied von der Bühne zu nehmen, freilich nur, um diese dann der Großen Mädchentanzgruppe der Stadtsoldaten zu überlassen, die mit viel tänzerischem Können in den Abend einführte. Dass Tanzen mitunter ziemlicher Leistungssport ist, zeigte dann Selina Münch von der Prinzengarde Meckenheim als Solo-Mariechen. Zu den Klängen von Michael Jackson legte sie im wahrsten Sinne des Wortes einen atemberaubenden „Thriller“ auf die Bühne und bekam hierfür reichlich Applaus. Anschließend ging es mit „Jeckediz“ weiter, wobei die Jungs alles auf der Bühne gaben, sich aber in der Rolle des Eisbrechers zunächst eher schwer taten. Erst als sie die Vereinshymne des 1. FC Köln anstimmten, kam Leben in die Halle, und mit einem bunten Strauß an Liedern der „Höhner“ ging dann auch im Saal die Post ab, und die Besucher hielt es nicht mehr auf den Stühlen. Dabei gab sich vor allem der Leadsänger alle Mühe, ging ins Publikum und nahm auch Kinderprinzesssin Nicole I. mit nach vorne. Eine Zugabe musste sein, und dann hieß es auch wieder Ausmarsch, denn im Eingangsbereich hatten sich bereits die Korps von Stadtsoldaten, Prinzengarde und auch der anderen karnevalistischen Vereine von Meckenheim versammelt und spielten nun den Einmarsch für die neuen Tollitäten.

Traum geht in Erfüllung

Doch was heißt hier Einmarsch, gefühlt dauerte dieser mehr als eine halbe Stunde und hätte auch der Proklamation des Kölner Dreigestirns zur Ehre gereicht. Getreu dem Motto „Ach, wär ich nur ein einzig Mal ein schmucker Prinz im Karneval“ zog die neue Prinzessin Heike I. in den Saal ein und hatte massenweise Rosen dabei, die sie auch an die weiblichen Besucher verteilte. Der neue Prinz Michael I. hatte zwei Adjutanten dabei, die einen großen Bollerwagen mitbrachten, denn der Prinz verteilte damit großzügig „Grafschafter Goldsaft“, der natürlich „prinzlich“ eingepackt worden war. Das sollte dauern, und während die Kapelle und die Korps immer wieder das Prinzenlied spielten, ging es auf die Bühne, wo Bürgermeister Bert Spilles bereits darauf wartete, die Insignien der Macht zu überreichen. Unterstützung erhielt das Prinzenpaar dabei von seinem Hofstaat bestehend aus Prinzenführer Thomas Rähse, den beiden Hofdamen Katja Mähler und Desiree Bergmann sowie den beiden Adjutanten „Juppi“ Schöneberg und Ramona Schöneberg. Mit „Hätz und Siel“ will das neue Prinzenpaar feiern, und für Michael I. ging ein Lebenstraum in Erfüllung, stammt er doch aus Altendorf-Ersdorf und wurde nun zum Prinzen proklamiert. Und wenn ein Prinz wie Michael I. als Bäckermeister seine Prinzessin auch noch in Kuchenheim findet, was will das Meckenheimer Herz noch mehr. Der Dank der beiden galt zunächst den vielen Helfern auch hinter den Bühnen in den Küchen, Garderoben und anderen Orten, die für ein gutes Gelingen unverzichtbar sind. Der neue Prinzenorden wurde vorgestellt und dann hatten sich die Stadtsoldaten etwas einfallen lassen. Denn der Prinz ist ein großer Fan der Stadt Köln und des 1. FC, was an sich ja nichts Ungewöhnliches in der Region ist. Gewünscht hatte er sich daher für die Proklamation den Auftritt der Cheerleaders des 1. FC Köln. Und die kamen dann auch in großer Besetzung, und der gesamte Saal stimmte in die Vereinshymne des FC ein, während die Mädels auf der Bühne ein tänzerisches Feuerwerk abbrannten. Zu den großen Hits des Kölner Karnevals gab es eine atemberaubende Hebefigur nach der anderen zu sehen, wobei diese teilweise dreistöckig waren und eine akrobatischer als die andere. Zum Schluss bildete man mit Stöcken noch den Dom nach, und das Schlussbild war natürlich der Klassiker, eine dreistöckige Hebefigur, auf der die Fahne des FC ausgerollt wurde. Die Zeit war gut geplant, und so konnte dann auf der Bühne noch ein gemeinsames Foto des neuen Prinzenpaares mit den Mädels des FC gemacht werden, sicherlich ein Traum nicht nur für das neue Prinzenpaar. Nachdem die Cheerleaders wieder den Weg nach Köln angetreten hatten ging es auf der Bühne weiter mit dem Musikzug der Stadtsoldaten, und die ersten Orden wurden verteilt, bevor die Stadtgarde Meckenheim ihren Tanz darbot und die Vereine dem neuen Prinzenpaar gratulierten. Unter der guten Moderation von Peter Klee war den Stadtsoldaten Meckenheim eine hervorragende Veranstaltung gelungen.