BdP-Stammes in Thür gegründet

Der Drache stellt sich vor

Der Drache stellt sich vor

bThür. Obwohl das Pfadfinden schon mehr als 100 Jahre alt ist, kam es niemals aus der „Mode“. Im Gegenteil: Wer einmal Pfadfinderin oder Pfadfinder war, bleibt es ein Leben lang. Begonnen hat das Pfadfinden bereits im Jahre 1907. Damals zelteten 20 Jungen aus London auf der kleinen Insel Brownsea Island. Sie kamen aus verschiedenen Gesellschaftsschichten. Lord Robert Baden-Powell („B.P.“) legte damit den Grundstein für die Pfadfinderbewegung. Junge Menschen sollten zu verantwortungsbewussten Bürgern werden, die sich für die Gesellschaft und ihre Mitmenschen einsetzen. Seit 1909 sind auch Pfadfinderinnen aktiv. Die Arbeit der Mädchen und Frauen war geprägt durch die aufkommende Frauenbewegung. Spielidee für die Jüngeren wurde die Mowgli-Geschichte aus dem „Dschungelbuch“ von Rudyard Kipling, der mit B.P. befreundet war. Heute gibt es in fast jedem Land der Erde Pfadfinderinnen und Pfadfinder. Alle vier Jahre treffen sich Zehntausende von ihnen bei einem großen Zeltlager, dem Jamboree. 1920 fand das erste dieser Treffen statt; bereits damals kamen circa 8.000 Pfadfinderinnen und Pfadfinder zusammen. Die deutsche Pfadfinderbewegung hat ihre Ursprünge in der Jugendbewegung, im Wandervogel und in den Jungenschaften. Im Nationalsozialismus waren unabhängige Jugendbünde verboten. Schon 1945 entstanden wieder die ersten Pfadfindergruppen. Die interkonfessionellen Bünde „Bund der Pfadfinder“ und „Bund Deutscher Pfadfinderinnen“ schlossen sich 1976 zum „Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder e.V.“ (BdP) zusammen. Seit seiner Gründung entwickelte sich der BdP von einem traditionell ausgerichteten Pfadfinder-/innenverband zu einem progressiven, kritischen Kinder- und Jugendverband. Das Pfadefinden haben sie jedoch nie aufgegeben, sondern suchen sie in der Natur, in der Gesellschaft, in den Kulturen, der Geschichte und überall da, wo Kinder und Jugendliche unterwegs sind. Sie reisen durch die Welt, hacken Holz und machen Feuer, sie sind zu Fuß, mit dem Fahrrad oder auf dem Wasser unterwegs, hinterlassen keine Spuren in der Natur, bestimmen Pflanzen, achten Tiere und die Umwelt, schlafen in Jurten und Kohten und singen am Lagerfeuer.

Achten von Mensch,

Tier und Natur

Pfadfinder-/in im BdP zu sein, heißt alle Menschen, Tiere und die Schätze der Natur zu achten, miteinander die Welt zu entdecken und Möglichkeiten zur Verwirklichung eigener Ideen und Vorstellungen zu erfahren. Der BdP ist politisch als auch weltanschaulich offen und unabhängig. Die Arbeit ist gemeinnützig, öffentlich anerkannt und wird ehrenamtlich geleistet. Die ehemaligen Mitglieder der Georgspfadfinder in Mendig, die Stammesführer Felix Müller und Jonas Thiele haben sich schon lange der Idee des BdP verschrieben und haben deshalb ihren Wunsch, eine Aufbaugruppe für ihren noch zu etablierenden Pfadfinderstamm „Drache“ in Thür ins Leben zu rufen, nunmehr in die Tat umgesetzt. Als sie im Vorfeld mit dem Thürer Ortsbürgermeister Rainer Hilger über ihr Vorhaben sprachen, sagte dieser spontan seine Unterstützung zu und übergab den Gründern des Stammes am Dienstag, dem 3. März als „erste Amtshandlung“ einen Schlüssel für den Thürer Jugendraum. „Die Gemeinde Thür unterstützt die Pfadfinder sehr gerne, zumal die Jugendarbeit in der Vergangenheit ein wenig brachliegt und ich die Hoffnung habe, dass auch die Thürer Jugend von dem vielfältigen Angebot regen Gebrauch machen wird“, so Ortsbürgermeister Hilger, der den engagierten jungen Leuten auch eine kleine finanzielle Unterstützung in Aussicht stellte. Während die Gründer noch vor Ostern eine einwöchige Ausbildung beim BdP absolvieren werden, wo sie die wichtigsten Grundlagen zur Führung einer Jugendgruppe vermitteln bekommen, lädt der Stamm Drache am Sonntag, dem 15. März um 15 Uhr alle Kinder, Jugendlichen und Eltern, die an der Pfadfinderei interessiert sind, zum Kennenlernen mit gemeinsamer Singerrunde und gemeinsamen Spielen in die Grundschule Thür ein, wo die Gründungsmitglieder, die übrigens nicht nur aus Thür, sondern auch aus den umliegenden Ortschaften kommen, in geselliger Runde bei Kaffee und Kuchen alle Fragen rund um die Idee der Pfadfinderei gerne beantworten werden. Übrigens gibt es beim Stamm Drache unterschiedliche Altersgruppen: Wölflinge (7-11 Jahre), Pfadfinder-/innen (11-15 Jahre) und Ranger/Rover (16-25 Jahre). Die erste Gruppenstunde der Wölflingsmeute wird aller Voraussicht nach im Anschluss an die Osterferien beginnen. Weitere Informationen werden in der örtlichen Presse und auf der facebook-Seite „Stamm Drache“ bekannt gegeben.