Fliegerbombe bei Bauarbeiten in Koblenz gefunden

1.000 Kilo schwerer Blindgänger entschärft

Probleme bei der Evakuierung verzögerten Entschärfungsmaßnahmen

01.09.2015 - 09:32

Koblenz. Bei Bauarbeiten in der Weißer Gasse wurde eine 1.000 Kilo schwere Fliegerbombe gefunden und musste entschärft werden. Wieder einmal mehr mussten etwa 10.000 Koblenzer evakuiert werden, was sich aber dieses Mal als ein erhebliches Problem heraus stellte. Ursprünglich sollte die Entschärfung der Bombe bereits um 12 Uhr mittags beginnen, doch zu diesem Zeitpunkt war die Evakuierung der Sperrzone noch nicht abgeschlossen, da sich einige Bewohner weigerten, ihre Wohnungen zu verlassen. Da kam dann Stress auf, denn elf Türen mussten durch Schlüsseldienst und Feuerwehr geöffnet werden und die Menschen unter Zwang aus ihren vier Wänden geholt werden. Oberbürgermeister Joachim Hofmann-Göttig sprach in einem Interview von sehr vielen Undiszipliniertheiten, die man so in Koblenz eigentlich nicht kennt. Dazu kam noch, dass sich etwa 20 pflegebedürftige Menschen nicht bei den Behörden gemeldet hatten, dass sie Hilfe brauchten, um ihre Wohnung zu verlassen.


Interessante Begebenheiten am Rande der Absperrung


Am Rande der Absperrungen gab es auch immer wieder Autofahrer und Fußgänger die versuchten in das Evakuierungsgebiet zu gelangen. An einem Posten in Richtung Innenstadt, kurz hinter der Pfaffendorfer Brücke berichtete ein Feuerwehrmann von einem sehr hartnäckigen Mann, der zu Fuß zur Arbeit wollte. Die Arbeitsstätte lag außerhalb des Sperrgebietes, doch er wollte unbedingt durch das Gebiet gehen, obwohl es kein Umweg für ihn war, außen herum zugehen. Der Mann wurde dabei sehr laut und brüllte den Feuerwehrmann sogar an. Und dann kam gegen 13 Uhr noch ein Radfahrer ganz gemütlich aus dem Sperrgebiet heraus, auch hier fragte der Feuerwehrmann, wo dieser denn nun plötzlich noch herkomme. Auch der anwesende Blick-aktuell Reporter staunte nicht schlecht, als es hier nur die lockere Antwort „Von zu Hause“ kam. Auf der anderen Straßenseite, ein Bild der Ruhe und Gelassenheit im Max-von-Laue-Gymnasium, das als Betreuungsstelle diente. Zutritt für die Presse gab es erst nach kurzer Feststellung, also auch hier herrschte Ordnung. Innen war es angenehm auszuhalten, als in der prallen Sonne. 75 Menschen hatten sich hier zum größten Teil selbst eingefunden, nur wenige wurden vom Sanitätsdienst hierher gebracht. Gut vorbereitet waren die Helfer, nett dazu, hilfsbereit für jeden, doch das war nicht erforderlich, denn man vertrieb sich die Zeit mit Spielen oder in gemeinsamen Gesprächen, was die Familien auch sehr freute. Ein Mann war sogar schon vor uns da wusste ein Helfer zu berichten. Die Türen waren noch nicht geöffnet in den frühen Morgenstunden, doch er wollte schon in die Betreuungsstelle. Mehr als vorbildlich kann man nur sagen. Man sah den Polizeihubschrauber noch über der Innenstadt kreisen und nach einer Stunde Verspätung gingen die Männer an die Entschärfung der Bombe.


Entwarnung nach eineinhalb Stunden Schwerstarbeit


Diese war in einem schlechten Zustand erklärte später Horst Lenz vom Kampfmittelräumdienst. Gewaltige Kräfte haben auf Bauteile der Bombe eingewirkt und diese Teile dann auch verklemmt. Teile der Sprengladung sind beim Anheben ausgebrochen, doch alles wurde mit Planen gesichert und die Bombe wurde fest eingepackt, erklärte Lenz später. Nach anderthalb Stunden Schwerstarbeit für die sechs Männer des Kampfmittelräumdienstes dann die Entwarnung, dass die Bombe entschärft war. Es war gegen 14.30 Uhr, als dann die Bewohner doch ziemlich schnell wieder in ihre Wohnungen gingen. Erleichterung machte sich breit, auch bei den mehr als 800 Einsatzkräften und den Bewohnern gleichermaßen. Wieder einmal ein Tag mehr, an dem Bewohner in Koblenz evakuiert werden mussten, doch wie viele Blindgänger mögen noch im Erdreich schlummern, doch darüber will man eigentlich nicht nachdenken. -US-

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