Ahrweiler. Heiß, heißer, Feuerwehrfest: Am Wochenende richteten die Floriansjünger aus Ahrweiler wieder ihr traditionelles Sommerfest rund um das Feuerwehrhaus gegenüber des Ahrtors aus. Und das bei hochsommerlichen Temperaturen. Trotz dieser ermüdenden Wetterumstände war der Einladung zum Fest eine beachtliche Gästeschar gefolgt. Das hat einen guten Grund, denn das dreitägige Traditions-Fest vor der Stadtmauer gehört so fest in den Ahrweiler Terminkalender wie Weihnachten und Ostern.

Bereits am Freitagabend fiel der Startschuss bei der „Fire Night“. Hier sorgte der Ahrtaler Kult-DJ Fosco bereits für astreine Stimmung. Fosco ist unter Musikkennern kein unbeschriebenes Blatt: Der Bad Breisiger Musiker heizte bereits im Megapark auf Mallorca und auf dem Kreuzfahrtschiff AIDA den Massen kräftig ein und transportierte das Party-Feeling mit seiner unnachahmlichen Art perfekt in das Festzelt der Feuerwehr. Für das Tropengefühl sorgten jedoch nicht nur Partymusik und Sommerhitze. Die angebotenen Erfrischungen von der Cocktailbar kamen gut an und fanden gerade bei der Happy Hour viele zufriedene Abnehmer.

Der Samstag bedeute für die Feuerwehrleute zunächst eines: Aufräumen. Dieses Unterfangen wurde jedoch unter widrigen Umständen ausgeführt. Zur besten Mittagszeit und bei sengender Hitze ging der Alarm und 20 Feuerwehrmänner mussten zum Einsatz ausrücken (siehe Bericht). Um 14 Uhr standen aber wieder die Gäste im Vordergrund. Passend zu der brütenden Hitze von rund 40 Grad ließen sich die Veranstalter spontan eine Erfrischungsmöglichkeit einfallen. Aus einigen Zäunen, verziert mit diversen Pflänzchen, wurde eine kleine Art „Waschstraße“ gezimmert, die dank eingebauter Berieselungsanlage gerade bei den jüngeren Festbesuchern eine gelungene Spiel- und Erfrischungsmöglichkeit darstellte. Am frühen Abend war wieder die Bühne das Zentrum des Geschehens als die Band „Still searching“ ihren Auftritt hatte. Die sechs Musiker aus dem Ahrtal: Hannah Koglin - Gesang, Sophie Kessel - Gesang, Michael Schella - Bass, Max Gross - Gitarre, Ken Keiper - Keyboard und Christian Ley - Schlagzeug, sorgte mit ihrem Mix aus Tanz- und Covermusik für gute Stimmung bei den Gästen, die sich vor allem in den späteren und deutlich kühleren Abendstunden zu einem kalten Getränk bei der Feuerwehr einfanden.

Der Festsonntag gehörte wie immer ganz der Familie. Besonders beliebt als typisch Ahrweiler Treffpunkt ist der morgendliche Frühschoppen mit Musik. Hier konnte die Musikvereinigung Bad Neuenahr-Ahrweiler als Stimmungsmacher gewonnen werden. Aufgrund nach der nach wie vor herrschenden Sommerhitze mussten die Veranstalter um Löschzugleiter Ernst Küls einen Abstrich im Programm machen. Aufgrund akuter „Verschmierungsgefahr“ fiel das Kinderschminken einfach aus und wurde durch abwechslungsreiche Wasserspiele und Planschmöglichkeiten ersetzt.

Jeder der das Feuerwehrfest in Ahrweiler kennt, weiß, dass der Auftritt von ganz besonderen Hauptdarstellern noch ausstand: Den „Kögsjen“. Die „Kögsjen“ sind eine ganz besondere eine ureigene Art Ahrweiler Bohnen, die farblich ein wenig an Wachteleier erinnern. Die Geschichte, die hinten den besonderen Bohnen steckt, ist längst nicht mehr überliefert. Eines ist jedoch sicher: Sie schmecken! Dargereicht als leckerer Eintopf mit Kartoffeln, Wursteinlage und vielen anderen geheimnisvollen Zutaten ist die „Kögsjes-Zupp“ immer der Kassenschlager beim Feuerwehrfest. „Dieses Jahr hatte wir rund 250 Liter im Angebot“, erklärt Ernst Küls den Umfang der Speisen. „Die gehen auch trotz 35 Grad Celsius weg“, so Küls weiter. Für die Zubereitung der legendären Suppe wurde übrigens extra ein professioneller Koch engagiert - Spitzenqualität wird also bei der Feuerwehr garantiert. Für Besucher mit anderen Geschmäckern gab´s Schaschlik - auch eine kulinarische Berühmtheit der Feuerwehr. Nach den deftigen Mahlzeiten zum Mittagstisch wurde am Nachmittag schließlich der obligatorische, mit viel Liebe gebackene Kuchen kredenzt.

Übrigens: Die komplette Bewirtung des übernahmen ebenfalls die Feuerwehrleute mit ihren Frauen oder Freundinnen. Soviel Einsatz wird von den Ahrweiler Bürgern natürlich gedankt. So ließen sich wieder einige Gäste bei den Floriansjüngern blicken. Nicht nur wegen der „Kögsjes-Zupp“: Das Feuerwehrfest ist jedes Jahr aufs Neue ein beliebter Treffpunkt zum gemütlichen Beisammensein und um den neusten „Klaaf“ aus dem Städtchen auszutauschen. Und somit eine einfach gelungene Kombination. ROB