Rheinbach. 17:15 Uhr, circa 35° Celsius; die Sonne sendet selbst um die Uhrzeit noch gnadenlos ihre heißen Strahlen über die Kunstrasenanlage im Stadtpark und lässt die Luft erzittern. Mit einer flammenden Kabinenpredigt hat RWQ-Urgestein Declair seine Kameraden regelrecht auf das Spielfeld gebrüllt. In der fünften Spielzeit seit der Wiedergeburt der Sektion Fußball gehören mit Becker und Geimer zwei weitere Mohikaner nach wie vor und ununterbrochen zur Mannschaftsaufstellung. Um die drei Musketiere herum haben sich aber bereits in der abgelaufenen Spielzeit einige neue Stützen fest in dem Mannschaftsgefüge etabliert, so dass gegen den neu aus dem Boden gestampften Hausherren 1. FC Rheinbach III eigentlich nur ein Sieg auf dem Tableau stehen durfte.

Ein jeder, der den RWQ in den letzten Jahren etwas begleitet hatte oder gar mit ihm gelitten, sich gefreut und gefeiert hatte, der war jedoch vor dem Saisonauftakt auf alles gefasst ... und wieder einmal enttäuschte die Abeling-Truppe ihre Fans in keinster Weise. Der sich am Ende souverän anfühlende 6:3-Auswärtssieg stand vor allem in der ersten halben Stunde mehr als in Frage. Obwohl der bärenstarke Klimaszewski bereits nach 630 Sekunden den Premierentreffer für seine Farben markierte und die rot-weiße Angriffsmaschine auch weiterhin Torchancen im Minutentakt produzierte, hieß das ernüchternde Zwischenergebnis nach 28 Minuten 3:1 für die „Rentnerband“ aus der Glasstadt. Bei jedem der Gegentreffer sah die Defensivabteilung mehr als schlecht aus, wurde von den „alten“ Schlitzohren regelrecht vorgeführt (12./14./28.). Doch die Begegnung stand für die Männer vom Mount Queck bereits vor dem Anpfiff unter dem Motto „Kopf hoch - jetzt erst recht“! Eigentlich wollten sie damit ihren Trainer auf seinem derzeit schweren privaten Lebensweg unterstützen sowie einen Gruß an das im Krankenhaus liegenden Maskottchen Charly Nazarek senden. Und so standen nach der zweiten Trinkpause endlich alle Queckies unter Starkstrom und schmissen sich erhobenen Hauptes in eine bereits verlorene Schlacht. Bis zum Pausentee drehten Abwehrhüne Klemm (34.), Speedy Geimer (36.) und abermals Klimaszewski (40.) den Spielstand. Dabei muss erwähnt werden, dass diese knappe Halbzeitführung ob der sträflichen Chancenverwertung der Gäste den Einheimischen doch stark schmeichelte. Zweiter Durchgang - gleiche Szenerie auf dem Platz. Der RWQ vergibt Riesendinger für die nächsten zehn Begegnungen, der FC bestraft das mit dem ein oder anderen gefährlichen Konter. So können die am Spielfeldrand leidenen Naeve, Weinand, Kurek und Co einfach nicht durchatmen, immer in Sorge um den plötzlichen Ausgleich. Aber zum Glück verfügte Abeling bei den tropischen Temperaturen über eine perfekt funktionierende Klimaanlage im Sturm. Nachdem das Leder entweder vom Gestänge zurück ins Feld schmatzte oder knapp neben bzw. über dem FC-Kasten vorbeiflog oder der extrem gut aufgelegte Keeper seine Gegenspieler schier zur Verzweiflung brachte, sorgte Klimaszweski zehn Minuten vor Abpfiff für die nötige und herbeigesehnte Dosis Valium für alle stressgeplagten rot-weißen Fanseelen! Unmittelbar vor dem Ende krönte er schließlich seine Galavorstellung mit dem vierten Treffer und setzte sich damit an die Spitze der Torjägerliste der Staffel 4. Obwohl vor allem im zweiten Abschnitt der RWQ in allen Mannschaftsteilen überzeugen konnte, müssen die extrem gut aufgelegten Bellinghausen und Geimer (je drei Assists), Galakämpfer Nehring und die starken Debütanten von Sturm und Coskun erwähnt werden.

Aufstellung: Watty - Becker, Rau, Declair, Heinrichs - Geimer, Nehring, Klemm, Bellinghausen, Coskun - Klimaszewski. Verstärkung durch A. Watty, Müller, von Sturm

Trotz des gelungenen Auftakts liegt vor dem Trainer- und Betreuerteam ein hartes Stück Arbeit, will man diesen Sieg bei der Heimpremiere am 6. September ab 15 Uhr gegen den VfL Meckenheim veredeln.

Pressemitteilung

des SV Rot WeißQueckenberg