Rheinbrohl. Da nicht jede Klasse die Möglichkeit hat ins Theater zu fahren, hat sich die Realschule plus Rheinbrohl in diesem Jahr entschieden, ein renommiertes Jugend-Theater an die Schule einzuladen. So spielte das Ensemble vom „Weimarer Kultur Express“ ein Stück zum Thema Mobbing für die Klassenstufen 5/6 sowie 7/8 in der vollbesetzten Mensa der Schule:

Ein neues Schuljahr beginnt. Eine neue Klasse entsteht. Unter den Schülern befinden sich auch Franziska und Laura, zwei Mädchen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Ausgerechnet diese beiden bekommen einen Platz nebeneinander. Die eine ist laut, selbstsicher und attraktiv. Die andere ist still, unsicher und leicht zu übersehen. Die eine leidet unter der Übertoleranz ihrer Eltern, der Haltlosigkeit mangelnder Grenzen, dem Fehlen von Anerkennung. Die andere hat durch die allzu große Fürsorge ihrer Eltern nie gelernt, sich durchzusetzen, will immer alles richtig machen und fühlt sich bei Konflikten stets schuldig. Das Problem: Beide sind nicht in der Lage, ihre eigentlichen Schwierigkeiten zu durchschauen. Dies führt unweigerlich zu Spannungen. Was zunächst als vermeintlich harmlose Neckerei zwischen den Schülerinnen beginnt, wächst sich im Laufe der Zeit zu knallhartem Psychoterror aus, der das Selbstvertrauen Lauras immer mehr unterhöhlt und tragische Konsequenzen hat.

Der „Weimarer Kultur-Express“ bietet sozial engagiertes Theater. Dies stellten die beiden jungen Schauspielerinnen, die schnell die Aufmerksamkeit der Schülerinnen und Schüler gewinnen konnten, einfühlsam unter Beweis. Im Anschluss an das Stück hatten die Kinder und Jugendlichen die Möglichkeit mit den beiden Akteurinnen ins Gespräch zu kommen. Hier wurde deutlich, welche zahlreichen Denkanstöße das Stück gegeben hatte. Dabei zeigte sich, dass Theater nicht nur Spaß macht, sondern auch für das soziale Lernen sehr wichtig ist.