Der Neuwieder Mike Rockenfeller wird neunter auf dem Lausitzring

„Ein schwieriges Rennen“

„Ein schwieriges Rennen“

Mike Rockenfeller begann das Rennen auf noch feuchter Strecke mit einem guten Start, doch gegen die Mercedes an der Spitze ist kein Kraut gewachsen.DEB

„Ein schwieriges Rennen“

Für Mike Rockenfeller geht es noch um die Vizemeisterschaf.

Lausitz. Nach vier Wochen Rennpause ging es in die achte Runde der populärsten Tourenwagenserie der Welt, den Deutschen Tourenwagen Masters (DTM) auf dem 3,5 km langen Lausitzring. „Wir haben in der Zwischenzeit viel am Auto gearbeitet. Vor allem bei den Testfahrten auf dem Lausitzring, die über vier Tage in der letzten Augustwoche stattfanden. Mein Arbeitgeber Audi Sport hatte mich bei meinem Team Phoenix für einen halben Tag im Audi RS DTM eingeteilt. Da es bei den Tests regnete, machte eine Setup-Entwicklung wenig Sinn. Dennoch erzielte ich im Regen schnelle Runden und konnte so die neuen Asphaltstücke auf dem Lausitzring ausprobieren. In einigen Kurven mit neuem Belag gibt es nun unterschiedliche Gripp-Niveaus. Hier in der Lausitz möchte ich den Aufwärtstrend vom Heimrennen auf dem Nürburgring fortsetzen und ordentlich Punkte sammeln. Wenn wir uns konzentrieren und ein fehlerfreies Wochenende erwischen, dann können wir ganz vorne mitfahren. Aber die DTM ist auch eine sehr hart umkämpfte Meisterschaft, in der man alles geben muss. Auf dem Lausitzring habe ich schon viele Erfolge eingefahren in der Formel König oder auch beim Porsche Cup. Aktuell bin ich auch Rundenrekordhalter in der DTM auf dieser Strecke,“ so der Champion von 2013 Rockenfeller.

Am Samstag herrschten schwierige Bedingungen in der Lausitz. Für Rockenfeller und seine DTM-Kollegen mussten einige Trainingssitzungen nach hinten verschoben werden, denn starker Nebel sorgte dafür, dass der Zeitplan durcheinander gewirbelt wurde. Weil der Rettungshelicopter nicht im Nebel starten konnte, musste man aus Sicherheitsgründen den Zeitplan nach hinten verschieben.

Schwierige Witterungs-

verhältnisse im Qualifying

Im Qualifying hatten viele Akteure mit den Witterungsbedingungen so ihre Schwierigkeiten, die Bestzeit zu erreichen, doch am Ende lagen alle 22 DTM-Rennwagen innerhalb einer einzigen Sekunde. So hoch ist die Leistungsdichte in dieser Serie angesiedelt. Der 30-jährige Neuwieder wurde am Ende der Session Zehnter und war nicht ganz zufrieden: „Es war für mich ein enttäuschendes Qualifying. Aber bei solchen Bedingungen ist immer alles möglich im Training. Es war sehr eng. Am Ende habe ich es knapp nicht geschafft, weiter nach vorne zu kommen. Doch das Rennen ist lang und ich werde mein Bestes geben, um so viele Punkte wie möglich mit zu nehmen, schließlich geht es ja auch noch um die Vizemeisterschaft.“

Rennstart auf Regenreifen

Viele Tausend DTM-Fans sahen am Sonntag bei kühlen Temperaturen und trübem Himmel ein spannendes Rennen, das Mike Rockenfeller auf noch feuchter Strecke mit einem guten Start begann. Auf Regenreifen, wie die meisten der DTM-Piloten, ging es in die erste Kurve gleich im Zweikampf mit BMW M4 Pilot Timo Glock.

Der erst 18-jährige Polesetter Pascal Wehrlein auf AMG Mercedes zog schon auf den ersten Metern der Konkurrenz davon. Mit sieben Sekunden Rückstand auf den Führenden folgte der Neuwieder auf dem zehnten Rang. Es ging schon hoch her in der Anfangsphase. Die Strecke war sehr rutschig und deshalb auch schwer zu befahren. Der meisterschaftsführende Wittmann liegt an fünfter Position und ist auf Meisterschaftskurs. Derweil macht Rockenfeller Druck auf Timo Glock im BMW M4, der ihm ganz dicht auf den Fersen bleibt. Es geht um Platz sieben und der Druck wird immer größer. Mittlerweile ist die Ideallinie abgetrocknet und die Rundenzeiten werden schneller. Dann geht der Neuwieder an Wittmann vorbei, alter Champion schlägt neuen Champion. Dann touchiert der Canadier Robert Wickens mit unfairen Mitteln Rockenfellers Audi und hätte ihn um ein Haar aus dem Rennen geschmissen. Durch Greens Ausritt in Runde dreizehn ist „Rocky“ Sechster. Es führen drei Mercedes mit Wehrlein, Vietoris und Juncadellea. Der Teamkollege von Rockenfeller Timo Scheider aus Lahnstein liegt auf dem vierten Rang. Rockenfeller fährt ein gutes Rennen, doch gegen die Mercedes an der Spitze ist kein Kraut gewachsen. Zur Hälfte des Rennens, also nach 26 Runden, kommt der Neuwieder an die Box, wo weichere Reifen aufgezogen werden. Laut Reglement müssen 50 Prozent der Renndistanz absolviert werden, erst dann muss man auf die andere Reifenmischung wechseln. Durch den Boxenstopp fällt Rockenfeller leicht zurück, verkürzt aber den Zeitabstand zum Führenden Pascal Wehrlein, dennoch gibt es gegen den Mercedes nichts zu holen.

Zehn Runden vor Schluss macht Rockenfeller Druck auf den Brasilianer Augusto Farfus auf BMW, muss aber auch aufpassen, dass sein Markenkollege Miguel Molina nicht an ihm vorbei kommt.

Schrecksekunde, als Rockenfeller fast von der Strecke fliegt

Dann eine Schrecksekunde, als sich der Amerikaner Joe Hand dreht und Rockenfellers Audi touchiert, der fast von der Strecke fliegt. Der ist zurecht sauer, doch das kostete ihn auch ein wenig Zeit. Mike Rockenfeller liegt jetzt auf Rang neun und beendet auch so das Rennen, sein Teamkollege Scheider fährt auf Platz drei. Somit sind beide Audi von Team Phoenix in den Punkterängen. Es siegt auf dem Lausitzring Mercedes Pilot Pascal Wehrlein, der damit als jüngste DTM-Sieger in die Geschichtsbücher eingeht. Zweiter wird Christian Vietoris auf Mercedes vor Audi Pilot Timo Scheider.

Der DTM-Champion 2014 heißt Marco Wittmann auf BMW M4, der souverän den Titel holt.

„Es war ein schwieriges Wochenende in der Lausitz mit schwierigen Wetterbedingungen. Gerne hätte ich hier noch mehr Punkte geholt, aber es hat nicht sollen sein. Ich bin jetzt an fünfter Stelle in der DTM-Tabelle und es sind noch zwei Rennen. Schließlich geht es noch um die Vizemeisterschaft. Im Rennen hatte ich Glück, dass ich nicht von Joe Hand rausbefördert wurde. Jetzt bereite ich mich auf Zandvoort vor und will da auch wieder Punkte erkämpfen. Ich gratuliere Wittmann zum DTM-Titel 2014.“

Punktestand nach

dem drittletzten Rennen

In der aktuellen Tabelle liegt Marco Wittmann mit 128 Punkten uneinholbar in Führung und ist Champion, zweiter ist Christian Vietoris auf AMG Mercedes mit 59 Zählern vor Matthias Ekström auf Audi RS 5 mit 56 Punkten. An fünfter Postion aussichtsreich im Rennen um den Vizetitel liegt Mike Rockenfeller mit 54 Punkten. In der Teamwertung ist sein Team Audi Sport Team Poenix an dritter Stelle mit 88 Zählern. Da führt das Team BMW RMG mit 167 Punkten vor Audi Sport Team Abt mit 92 Punkten.

Der neunte Lauf zur DTM-Meisterschaft 2014 findet am 28 .September im holländischen Zandvoort statt, bevor es dann zum Finale ins badische Motodrom Hockenheim geht.