Heimat- und Verschönerungsverein Feldkirchen

Gedenken an die Totenbraucht würdige Orte

Feldkirchen.Es naht wieder die Zeit der frühen Dunkelheit. In moderner Sprache leiden die Menschen an Herbstblues. Man darf dieses Gefühl aber auch tiefer wertschätzen. Menschen beschäftigen sich mit ihrer Vergangenheit. Im September zur Kirmes, also mitten im vollen Leben, ehrte der Burschenverein Wollendorf an dem Ehrenmal in der Kehl die Gefallenen, Vermissten und Opfer von zwei Weltkriegen. Am 1. und 2. November, an Allerheiligen und Allerseelen, gedenken die katholischen Christen ihrer Verstorbenen. Die Evangelischen ehren die Ihren am Totensonntag, dem letzten Sonntag im Kirchenjahr. In Feldkirchen wird allerdings in diesem Jahr das jährliche Gedenken im Liede schon am Sonntag, 16. November um 11.30 Uhr zusammen mit dem zentralen Volkstrauertag für Neuwied stattfinden. Alle diese Veranstaltungen haben gemeinsam, dass sie den Lebenden dienen. Sie helfen ihnen, ihr Leid, ihren Schmerz und ihrer Trauer zu bewältigen. Würdige Rituale und Stätten als Bezugspunkte schaffen die notwendige Umgebung. Paul Peter Baum, stellvertretender Vorsitzender des Heimat- und Verschönerungsvereins Neuwied-Feldkirchen, teilt im Folgenden eine solche persönliche Erfahrung: Die Urgroßeltern seiner Kinder ließen sich einäschern und anonym beisetzen. Ihre Urenkel waren untröstlich. Opa und Oma, heiß geliebte Menschen, waren einfach entschwunden. Marion Obitz, evangelische Pfarrerin zu Niederbieber, fand Hilfe. Nach dem Aufruf der Verstorbenen in einem Gottesdienst mit einem bekannten Zitat aus der Bibel sprach eine Urenkelin getröstet mit noch tränenfeuchten Augen: „Das hätte Oma gefallen - und auch noch in einer so schönen Kirche.“