Schwerbehinderte Menschen im Betrieb

SWN erreichen ersten Platz beim Landespreis

Besonders hohe Beschäftigungsquote – Selbstverständlichkeit statt lästiger Pflicht

SWN erreichen ersten
Platz beim Landespreis

V.r.: Sozialministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler übergab den Preis an SWN-Geschäftsführer Stefan Herschbach und Schwerbehindertenvertreterin Dagmar Richter-Schöler. Darüber freuten sich auch Personalchef Dirk Reuschenbach, Schwerbehindertenbeauftragter Matthias Buddenberg und Werner Keggenhoff, Präsident des Landesamtes.Foto: SWN

27.11.2015 - 12:26

Neuwied. Schwerbehinderte Menschen brauchen, für eine volle Integration in die Gesellschaft und ein selbstbestimmtes Leben, den Zugang zu Beruf und Arbeitsmarkt. Die Stadtwerke Neuwied (SWN) nehmen ihre Verantwortung als Arbeitsgeber in ganz besonderer Weise wahr und erhielten dafür jetzt in Mainz von Sozialministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler den „Landespreis für die beispielhafte Beschäftigung schwerbehinderter Menschen“. Nachdem die Servicebetriebe Neuwied im vergangenen Jahr bereits einen zweiten Preis gewinnen konnten, kamen die SWN in der Kategorie Betriebe über 100 Beschäftigte nun auf den ersten Platz. Bewertet wurden die Leistungen von einer Jury, die sich aus den  Mitgliedern des beratenden Ausschusses beim Integrationsamt zusammensetzt. Besonders herausragend, so die Jury, ist die mit 28 Personen hohe Anzahl an Schwerbehinderten und Gleichgestellten, die die SWN beschäftigen, und die Barrierefreiheit, die sich durch alle Unternehmensbereiche zieht. „Mit der Auszeichnung ist ein Geldpreis in Höhe von 3000 Euro, eine Urkunde, eine Relieftafel und eine Plakette verbunden, die erlaubt, in den Geschäftsbeziehungen auf die Auslobung hinzuweisen“, freut sich Dagmar Richter-Schöler, Schwerbehindertenvertreterin bei den SWN.


Maßgeschneiderte Arbeitsbereiche


„Der Betrieb erreicht bei einer Mitarbeiterzahl von 251 eine Beschäftigungsquote schwerbehinderter Menschen von über 11 Prozent“, hieß es denn auch in der Begründung der Jury und bei der Auszeichnung in Mainz. „Arbeitsplätze wurden umfangreich an die individuellen Bedürfnisse angepasst. Für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die nach schwerer Krankheit nicht mehr ihre gewohnten Aufgaben wahrnehmen konnten, wurden neue Arbeitsbereiche maßgeschneidert, sodass ihnen eine langfristige Perspektive im Betrieb eröffnet wurde.“ Diese Menschen haben unterschiedlichste Beeinträchtigungen, so Richter-Schöler. „Besonders wichtig ist, sie adäquat einzusetzen, Arbeitsinhalte und -organisation dem Leistungsvermögen anzupassen. Das ist bei uns gewährleistet. Sie erledigen bei uns nicht nur Hilfstätigkeiten, sondern erfüllen ihre Aufgaben im kaufmännischen Bereich, bei Dienstleistungen und Handwerk und werden von den Kollegen anerkannt und geschätzt.“ Neben der Festanstellung stehen auch Plätze für Praktika oder Ausbildung zur Verfügung. „Die Auszeichnung ist Dank und Anerkennung für die Preisträger, deren gutes Beispiel zur Nachahmung anregen soll“, unterstrich Werner Keggenhoff, der Präsident des Landesamtes für Soziales, Jugend und Versorgung. Für Sozialministerin Bätzing-Lichtenthäler ist klar: „Mit dem Landespreis für beispielhafte Beschäftigung schwerbehinderter Menschen ehren wir Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, die nicht nur ihre Beschäftigungspflicht erfüllen, sondern in herausragender Weise ihrer sozialen Verantwortung gerecht werden.“ Mit dem Anstellungsvertrag allein ist es auch in der Hafenstraße nicht getan. Barrierefreiheit im Haus und behindertengerechte Arbeitsplätze, Gesundheitsprävention, ein gezieltes Eingliederungsmanagement, Schwerbehindertenversammlungen mit besonderen Referenten sind weitere Punkte, die die Jury überzeugten: „Das lassen sich die SWN jährlich einen mittleren fünfstelligen Betrag kosten. Ich bin froh, dass wir vorangehen und anderen Arbeitgebern ein Beispiel geben“, betont die Schwerbehindertenvertreterin.


Nachahmung erwünscht


Beispiel geben, das wünscht sich auch Geschäftsführer Stefan Herschbach: „Wir gehen deutlich über das hinaus, was die Sozialgesetze vorschreiben. Wir sehen die Beschäftigung schwerbehinderter Menschen nicht als lästige Pflicht, sondern als Selbstverständlichkeit.“ Diese Haltung sei nicht nur nach außen, sondern auch innerbetrieblich wichtig: „Wer sagt, schwerbehinderte Menschen im Betrieb seien eine Last, darf gerne mal bei uns reinschauen und sich vom Gegenteil überzeugen. Der Preis freut uns deshalb sehr und ist eine Bestätigung für alle Mitarbeiter in unserem Haus.“Pressemitteilung der

Stadtwerke Neuwied

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Angeklagte sollen Frau schwer misshandelt, zur Prostitution gezwungen und getötet haben

Nach Mord im Koblenzer Rotlichtmilieu: Anklage gegen zwei Personen erhoben

Koblenz. Wie die Staatsanwaltschaft Koblenz mitteilt, wurde nach dem Tötungsdelikt im Koblenzer Rotlichtmilieu vergangenen November nun Anklage gegen eine 40-jährige Frau und einen 48 Jahre alten Mann (beide bulgarischer Nationalität) erhoben. Den beiden Beschuldigten wird zur Last gelegt, eine mit ihnen zusammenlebende 31-jährige Bulgarin grausam und aus niedrigen Beweggründen getötet zu haben.... mehr...

Der Unfallverursacher war alkoholisiert auf der A 48 unterwegs

Lkw-Fahrer schwer verletzt in Führerhaus eingeklemmt

Kehig. Ein 37 Jahre alter LKW-Fahrer befuhr am 22.04.2024 gegen 05:00 Uhr die A 8 in Fahrtrichtung Dreieck Vulkaneifel, kommend aus Richtung Koblenz. Zwischen der Anschlussstelle Polch und Mayen kam der Fahrer von der Fahrbahn ab und kollidierte mit der Mittelschutzplanke. Anschließend verließ er die Autobahn an der Raststätte Elztal-Nord, wo er gegen einen am rechten Fahrbahnrand geparkten Sattelzug stieß und diesen auf einen weiteren vor ihm geparkten Sattelzug schob. mehr...

Regional+
 

Fassungslosigkeit und Entsetzen bei Angehörigen und Beobachtern

Ex-Landrat wird nicht angeklagt: Einstellung des Verfahrens schlägt hohe Wellen

Kreis Ahrweiler. Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat am 17. April 2024 das Ermittlungsverfahren gegen den ehemaligen Landrat des Landkreises Ahrweiler und den Leiter der Technischen Einsatzleitung (TEL) während der Flutkatastrophe an der Ahr 2021 eingestellt. Die umfangreichen Ermittlungen ergaben keinen ausreichenden Tatverdacht, der eine strafrechtliche Verurteilung ermöglichen würde. Dem Leitenden... mehr...

Eröffnung des Jugendstützpunktes für Boulesport in Kleinmaischeid

Offenes Training

Kleinmaischeid. Am Freitag, 10. Mai wird der Jugendstützpunkt-Nord des rheinland-pfälzischen Bouleverbands in Kleinmaischeid mit einem offenen Training auf dem Parkplatz am Bürgerhaus eröffnet. Von 15 bis 17 Uhr sind alle interessierten Kinder und Jugendliche im Alter von acht bis 18 Jahren eingeladen, diesen tollen Sport kennenzulernen und sich unter qualifizierter Anleitung im „Legen“ und „Schießen“ der Kugeln zu erproben. mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare
juergen mueller:
@Amir Samed - Lol. Diese Infos hätten sie auch von mir bekommen können. Aber, danke für Ihre Mühe. Es freut mich immer wieder, dass Sie offenbar zu denen gehören, die zumindest Interesse aufzeigen, was diesen Themenbereich angeht, auch wenn Ihre Meinung hierzu sich in nichts von der unterscheidet, die...
Amir Samed:
Zum Stand der Forschung: Akasofu, Syun Ichi & Tanaka, Hiroshi L. (2021) zeigen in ihrer Arbeit, dass der Temperaturanstieg, der angeblich von Menschen verursacht wurde, tatsächlich auf PDO (Pazifische Dekaden-Oszillation) und AMO (Atlantische Multi-Dekaden Oszillation) zurückzuführen ist. - In diesem...
juergen mueller:
Die KLIMAKRISE ist kein neues Phänomen. Sie gibt es tatsächlich, ist real u. ist ein Begriff für die ökologische, politische u. gesellschaftliche Krise im Zusammenhang mit der globalen Erwärmung. Seit dem vergangenen Jahrhundert erwärmt sich das Klima. Das globale Mittel der bodennahen Lufttemperatur...
Hansen:
Korrektur: Das war grausanste Folter und ein Femizid. Benennt es als das, was es ist. Wir schreiben das Jahr 2024 und nicht 1980....
Amir Samed:
Aufgepast ihr Omas, nicht das sich die "stabile Brandmauer" in ein (geistiges) Gefängnis ohne Entkommen verwandelt....
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service