Projekttage im Wiedtalgymnasium

Schülerinnen und Schüler vertieftenihr Wissen über Migration und Integration

Schülerinnen und Schüler vertieften
ihr Wissen über Migration und Integration

Intensive und spannende Projekttage zum Thema „Migration und Integration“ (v.li.): Herbert Woidtke, Beirat Migration und Integration Landkreis Neuwied, Fachlehrerin Regina Keul, (links) Integrationsbeauftragte Andrea Oosterdyk. privat

Neuwied. In vielen Ländern der Erde herrscht nicht nur Armut, sondern auch politische Instabilität und Anarchie. Bürgerkrieg, brutale Gewalt mit Verfolgung, Verschleppung, Vergewaltigung gehören dort zum Alltag der Bevölkerung. Sicherheit kann niemand mehr gewährleisten. Diejenigen die mutig sind, versuchen, diesem Albtraum zu entfliehen und scheuen auch nicht das Risiko, ihr Wagnis mit dem Leben zu bezahlen, um in die sicheren Länder zu gelangen. Die Flüchtlingsdramen auf dem Mittelmeer und der Bürgerkrieg in Syrien, die Verfolgung der irakischen Jeziden waren der aktuelle Anlass für eine Projektgruppe am Wiedtalgymnasium in Neustadt, sich intensiv mit diesem Thema zu beschäftigen. Dazu hatte Fachlehrerin Regina Keul die Integrationsbeauftragte des Landkreises, Andrea Oosterdyk und einen Vertreter des Beirates für Migration und Integration, Herbert Woidtke eingeladen, um zu erfahren, wie Flüchtlinge in Deutschland aufgenommen und integriert werden.

Schulische Integration

Woidtke kümmert sich im Einzelfall ehrenamtlich um die schulische Integration von Asylbewerberkindern. Dazu gab es auch ein Handout mit einigen statistischen Informationen zur Beurteilung der Größenordnung. „Asylbewerber sind allerdings nur eine Gruppe, die nach Deutschland kommt“, stellte Andrea Oosterdyk klar und gerade innerhalb der Europäischen Union gibt es viele arbeitsplatzbezogene Ein- und Auswanderungen. In diesem Zusammenhang wurde das Thema demographische Entwicklung und die Gewinnung von Fachkräften aus dem Ausland zur Begriffsklärung angesprochen. Dass „die Einwanderer“ keineswegs eine einheitliche Gruppe sind und mit pauschalen Stereotypen meist unzutreffend kategorisiert und damit diskriminiert werden, wurde dabei sehr schnell klar.

Die Bereitschaft,

Fremde zu unterstützen

Dass Integration auch etwas mit der Bereitschaft zu tun hat, Fremde bei ihrem Integrationsprozess zu unterstützen, sie mit einzubeziehen und sie nicht auszugrenzen, war für die Gruppe selbstverständlich. Sich gemeinsam in einem politischen Gremium für und in der kommunalen Integrationspolitik zu engagieren, war ebenfalls ein Anliegen, für das Oosterdyk und Woidtke im Hinblick auf die Wahl der Beiräte für Migration und Integration in Stadt und Landkreis Neuwied am 23. November auch bei den Schülerinnen und Schülern warben. Diese hatten sich zu vielen Fragestellungen bereits bestens vorbereitet und sie nutzten die Gelegenheit, einen ganzen Vormittag lang die beiden Gäste mit Fragen zu „löchern“ und die fachkundig Einschätzungen und Reflexionen aus dem vielschichtigen Praxisbezug gaben.