Ulrike Höfken, Staatsministerin für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten, übergab Förderbescheide

„ Die Gewässer sind unsere dynamischsten und vielfältigsten Lebensräume“

„ Die Gewässer sind unsere dynamischsten und vielfältigsten Lebensräume“

Eine Ortsbesichtigung am Polcher Bach in Rüber durfte natürlich nicht fehlen. SK

„ Die Gewässer sind unsere dynamischsten und vielfältigsten Lebensräume“

Maximilian Mumm (links), Bürgermeister der Verbandsgemeinde, im Beisein von Stadtbürgermeister Gerd Klasen, Umweltministerin Ulrike Höfken (Zweite von rechts) und Mitarbeiterin Petra Hermes.

„ Die Gewässer sind unsere dynamischsten und vielfältigsten Lebensräume“

Umweltministerin Ulrike Höfken wies darauf hin, dass 50 Prozent der Brutvögelarten und 65 Prozent der Schmetterlinge akut bedroht sind.

Polch. Hoher Besuch aus Mainz: Ulrike Höfken, Staatsministerin für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten, hat bei einem Ortstermin in Rüber im Beisein von Ortsbürgermeisterin Karin Butter und des Polcher Stadtbürgermeisters Gerd Klasen zwei Förderbescheide von zusammen knapp einer halben Million Euro an Maximilian Mumm, den Bürgermeister der Verbandsgemeinde Maifeld, übergeben: Mit 267.300 Euro fördert das Land Rheinland-Pfalz im Rahmen der Aktion „Blau plus“ die Renaturierung des Polcher Bachs, mit immerhin 226.300 Euro die des Ruitscher Bachs. Damit übernimmt das Umweltministerium 90 Prozent der Kosten für die Maßnahmen, die bereits Mitte Oktober fertiggestellt sein sollen. Die Umweltministerin hatte zuvor im Sitzungssaal der Verbandsgemeinde die Maßnahmen und Aufgaben erläutert. Das Land Rheinland-Pfalz liegt bundesweit an der Spitze, wenn es um den Gewässerschutz geht. Immerhin 30 Prozent der Gewässer sind in einem guten ökologischen Zustand. „Es gibt aber noch genug zu tun. Dabei ist es wichtig, was in den Kommunen passiert“, verdeutlichte Höfken.

Beim Ruitscher Bach wird Beton zurückgebaut und damit die Anbindung zur Nette wiederhergestellt. „Die Fische nutzen die kleinen Bachbereiche gern als Laichgewässer“, sagt Petra Hermes, bei der Verbandsgemeinde Maifeld zuständig für Bachrenaturierungen. Wenn die Gewässer miteinander verbunden sind, entwickelt sich die Pflanzen- und Tierwelt oft ganz von allein. Beim Polcher Bach ist das schon geschehen. Dort wurde bereits der erste Forellenbestand gesichtet. „Viele kleine Arbeiten auf dem Weg zurück zur Natur haben sich damit bereits gelohnt“, so Bürgermeister Mumm.

In den nächsten Wochen wird am Polcher Bach in den Gemarkungen Polch, Rüber und Gappenach die Gewässersohle verbreitert, um den Lebensraum für Flora und Fauna zu vergrößern. Dank Grundstückskäufen am Ufer kann die Böschung abgeflacht werden. „Indem wir der Natur mehr Raum geben, halten wir das Wasser in der Fläche zurück und betreiben praktisch auch eine Art Hochwasserrückhalteraum für die Unterlieger an der Mosel“, betonte Mumm. Das Projekt Bachrenaturierungen mithilfe der Aktion „Blau plus“ des Landes Rheinland-Pfalz und einer Förderung von 90 Prozent geht im kommenden Jahr mit dem Roten Erdbach in der Gemarkung Gierschnach weiter. Ein Ende ist noch nicht in Sicht: In der Verbandsgemeinde Maifeld sind viele kleine Gewässer kaum noch bekannt, weil sie vor Jahrzehnten im Rahmen der Flurbereinigung verrohrt wurden und praktisch von den Karten verschwanden. Hier gibt es einiges zu entdecken. Das Land stehe hinter den Maßnahmen, wie Staatsministerin Höfken versicherte, und werde auch künftige Maßnahmen fördern: „Die Gewässer sind unsere dynamischsten und vielfältigsten Lebensräume - und die gilt es zu stärken.“ Gleichzeitig machte die Ministerin auf die Aktion grün aufmerksam, die in den Naturschutz investiert: „50 Prozent unserer Brutvögelarten und 65 Prozent unserer Schmetterlinge sind akut bedroht. Da müssen wir gegensteuern.“