Römerfunde auf dem Schumacher-Gelände

Baubeginn des Parkdecksverzögert sich

Andernach. So manch ein Autofahrer, der in Andernach auf der Suche nach einem Parkplatz mindestens dreimal vergeblich den Runden Turm umkreist, blickt schon fast sehnsuchtsvoll auf das Schumacher-Gelände, das ein neues Parkdeck verspricht. Doch er wird sich noch etwas gedulden müssen, denn der für Oktober vorgesehene Baubeginn wird sich um sechs Monate nach hinten verschieben.

Das hat der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen. Damit hat der Stadtrat der Bitte der Landesarchäologie entsprochen, den im Januar geschlossenen Vertrag mit der Stadt - über den derzeit laufenden Zeitraum hinaus - für weitere Ausgrabungen zu verlängern. Laut Dr. Peter Henrich, Leiter der Außenstelle Koblenz der Landesarchäologie, haben die bisherigen Grabungen auf dem Schumacher-Gelände einen perfekten Erhaltungszustand einer römischen Siedlung bis zum 3. Jahrhundert ohne jegliche Störung durch spätere Eingriffe hervorgebracht.

Dies und insbesondere die einzelnen Funde lassen enorme Erkenntnisse über das römische Leben in einer vor der Stadt gelegenen Siedlung erkennen.

Der für Oktober geplante Baubeginn des Parkdecks bedrohe die ordentliche Dokumentation dieser Fundstätte.

Laut Verwaltung gefährde der verzögerte Baubeginn des geplanten Parkdecks nicht die Fördergelder „Historische Altstadt“. Ein längerer Zeitraum werde allerdings nicht befürwortet. „Die Kosten für die Verlängerung der Ausgrabungen wird die Stadt jedoch nicht übernehmen“, betont Bürgermeister Claus Peitz.