Trägerverein „Haus des Dorfes“ in Leimersdorf ohne Vorstand
Bei Mitgliederversammlung keine Neuwahl möglich
Leimersdorf. Auf lebhaftes Interesse stieß die jüngste Mitgliederversammlung des Trägervereins „Haus des Dorfes“ in Grafschaft-Leimersdorf in der vergangenen Woche. 19 stimmberechtigte Mitglieder hatten sich im Foyer eingefunden, darüber hinaus zahlreiche Besucher und Vereinsvertreter. Der Vorsitzende Günter Armbruster begrüßte die Mitglieder und stellte die ordentliche Form und Frist der der Einladung fest. In seinem Rechenschaftsbericht ging er sodann auf die aktuelle Entwicklung ein, insbesondere auf die durchgeführten Malerarbeiten im Foyer, welches hierdurch einen fröhlicheren und schöneren Eindruck auf die Besucher macht als das vorher gemalte Grau. Als großen Erfolg wertete der Vorstand das bisherige Weihnachtsfest, wo Live-Musik mit Anekdoten die Zuschauer bestens unterhalten hatten und welches auch einen ordentlichen Gewinn abwarf. Dieser spiegelte sich sodann auch in dem Bericht der Kassiererin, welche überaus positive Zahlen zu berichten hatte. Nachdem Ursula Schaaf als Kassenprüferin ebenfalls die Korrektheit der Zahlen und der Buchführung attestierte, wurde dem Vorstand einstimmig Entlastung erteilt. Zuvor hatte man ebenfalls einstimmig noch zwei Satzungsänderungen zugestimmt, wonach zukünftig der Hausmeister geborenes Mitglied im Vorstand sein sollte und die Einladungsfrist für die Jahreshauptversammlung von sechs Wochen auf zwei Wochen verkürzt wurde. Normalerweise ist es gute Sitte und Brauch, das der Ortsvorsteher sowie Gäste aus der Politik zu Beginn einer Veranstaltung vom Versammlungsleiter begrüßt werden und der Ortsvorsteher die Neuwahlen eines Vorstandes leitet. Günter Armbruster hatte auf diese Begrüßung verzichtet und einen Versammlungsleiter aus der Mitte der Mitglieder im Vorfeld ausgewählt. Überaus konsterniert wirkte dann Ortsvorsteher Christoph Rech, als er von Günter Armbruster als neuen Vereinsvorsitzenden vorgeschlagen wurde und lehnte dieses Ansinnen ab. Genauso erging es Rechs Stellvertreter Michael Kaes-Kunkel, der ebenfalls im Vorfeld nicht eingebunden war und ablehnte. Schnell stellte sich heraus, dass nicht nur der Vorsitzende Günter Armbruster, auch Kassiererin Claudia Sommer nicht wieder kandidieren wollten. Der stellvertretende Vorsitzende Gisbert Bell war aufgrund anderer Verpflichtungen an diesem Abend entschuldigt und Schriftführer Klaus Schmidt signalisierte, dass er weitermachen würde. Da sich trotz intensiver Schweigeminute kein Kandidat unter den Mitgliedern fand, war somit der Tagesordnungspunkt „Vorstandswahlen“ geplatzt. Die Rechtsfolgen sind zunächst einmal, dass der bisherige Vorstand geschäftsführend im Amt bleibt und die Aufgabe hat einen neuen Vorstand zu suchen und dann diesbezüglich eine neue Mitgliederversammlung einzuberufen. Dazu erklärten sich die alten Vorstandsmitglieder auch bereit. Sollte sich dann noch immer kein Vorstand finden, greifen die Bestimmungen des BGB, welche bis hin zu einem gerichtlich angeordneten Notvorstand oder gar zur Auflösung des Vereins führen können. Günter Armbruster führte zwar diese rechtlichen Ausführungen aus, betonte aber, das dies ja keiner wolle, allerdings wurde von ihm dann auch erklärt, das die diesjährige Weihnachtsfeier abgesagt wird, da sich hier niemand fand, der dies entsprechend begleiten wollte. Für die Suche nach einem neuen Vorstand setzte man sich dann selber einen Zeitraum von maximal einem halben Jahr.
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Sind das jetzt Nachwehen der Ortsvorsteherwahl, bei der Armbruster das Nachsehen hatte?
Oder hat es doch noch einen anderen Grund, dass sich diese Vorstandssuche mit dem Szenario Schließung nach Ringen vor ein oder zwei Jahren jetzt schon beim zweiten Dorfgemeinschaftshaus abspielt? Einem der Dorfgemeinschaftshäuser, die die Gemeinde für unverzichtbar hält. Die der Steuerzahler brav zahlen soll, ob er sie nutzen möchte oder nicht. Und die auch von der Aufsichtsbehörde - die eigentlich auch aufs Geld der Gemeinde schauen sollte wenn die es schon nicht schafft - brav bei der Einweihung in Gestalt des Landrats mitgefeiert und aus sämtlichen Töpfchen bezuschusst werden...
Und dann werfen die Politiker, die die Häuser früher erst im Ort gefordert und dann im Rat beschlossen haben, nacheinander den Vorsitz hin. Seltsam, seltsam...
Aber mit Haribo wird ja eh alles besser. Vielleicht bauen die dann noch ein paar Festsääle in die Gemeinde, und Gottschalk macht den Vorsitz?