Ortsbeirat Birresdorf

Beirat empfiehlt unversiegeltenStraßenbelag für Wirtschaftsweg

Birresdorf. In der letzten Sitzung beschäftigte sich der Ortsbeirates Birresdorf mit den Planungen für die Errichtung eines weiteren Hochwasserrückhaltebeckens und der Neugestaltung an der L 79 sowie den Planungen zur Wiederherstellung des Wirtschaftsweges Birresdorf-Oeverich.

Neues zum Rückhaltebecken:

Der Entwurf für den neuen Straßenverlauf und des Dammes für das Hochwasserrückhaltebecken wurde von allen Mitgliedern einhellig begrüßt. Ergänzend wurde angeregt, dass im Zuge dieser Maßnahme der Versorgungsweg auf dem Hochwasserrückhaltebecken als Fuß- und Fahrradweg geplant wird und in Birresdorf an die Kirchgasse angeschlossen bzw. entlang der L 79 bis zur Einmündung L 79/ L 80 geführt wird. Somit würde eine seit vielen Jahren geforderte fußläufige Verbindung zwischen Birresdorf und Leimersdorf (Sportplatz, Kindertagesstätte und Grundschule) geschaffen. Die Frage von Ortsbeiratsmitglied Claus Hartmann (SPD), inwieweit das Landschaftsschutzgebiet durch diese Planungen berührt sei, konnte zum gegenwärtigen Zeitpunkt weder die Gemeinde noch das Planungsbüro beantworten. Dies soll nun im Rahmen der weiteren Planungen geprüft werden.

Verbindungsstrecke

Birresdorf – Oeverich:

Die Neugestaltung des Wirtschaftsweges zwischen Birresdorf und Oeverich - die nun erstmals offiziell als Verbindungsstrecke bezeichnet wurde - und die damit verbundenen Maßnahmen zum Hochwasserschutz fanden das besondere Interesse des Ortsbeirates und der zahlreichen anwesenden Bürgerinnen und Bürger. Herrn Schmidden vom Planungsbüro und Herrn Moog von der Verwaltung informierten über die Einbindung dieses Projektes in das Hochwasserschutzkonzept und die Ableitung des aufgefangenen Oberflächenwassers in den neuen Straßengräben. Viele sachkundige Fragen wurden gestellt. So etwa die Frage ob die Grabenverbreiterung nicht zur schnelleren Wasserabführung führe, was dann wiederum die Unteranlieger belasten würde.

Im Zuge der Beratung schlug der Ortsbeirat einstimmig vor, dass dieser Wirtschaftsweg im Zuge der Neugestaltung nicht wie geplant durchgängig asphaltiert wird, sondern der Abschnitt Birresdorf-Oeverich mit einem Belag aus verschlammten Kalksteinschotter ausgeführt wird. Diese wassergebundene Oberfläche wurde bereits erfolgreich auf dem Wirtschaftsweg Birresdorf/ Nierendorf eingesetzt. Claus Hartmann (SPD) argumentierte, dass eine Ausführung mit Kalksteinschotter eine wirtschaftliche und ökologisch sinnvollere Lösung sei. Dieser Straßenbelag sei genauso stabil, aber weniger anfällig für Erosionsschäden durch Niederschlag, Schneeschmelze und Frost. Ein weiterer positiver Effekt sei, dass so der Boden nicht versiegelt und somit ein zusätzlicher wichtiger Beitrag zum Umwelt- und Hochwasserschutz geleistet werden würde. Zudem wäre dieser Belag attraktiver für Wanderer, Spaziergänger und Radfahrer, jedoch unattraktiver für den Verkehr mit PKW. Den seit Jahrzehnten bestehenden Beschwerden der Anwohner über das unrechtmäßige Befahren dieses Weges mit zum Teil erheblicher Geschwindigkeit könnte die Gemeinde Grafschaft endlich Rechnung tragen. Uwe Igelmund (CDU) regte zusätzlich an, die Installation von technischen Einrichtungen zur Verhinderung der Durchfahrt für Unbefugte zu prüfen. Auch der Erhalt der Bäume am Ortseingang zu Birresdorf war den Mitgliedern des Ortsbeirates ein besonderes Anliegen, was seitens des Planungsbüros und der Gemeindeverwaltung zugesichert wurde.

Die Kosten für den Ausbau des Wirtschaftsweges in Höhe von rund 430.000 Euro trägt die Gemeinde/Steuerzahler. Wenn der Ausbau vom Land als förderungswürdiges Projekt zum Überflutungsschutz /Hochwasserschutz anerkannt wird, kann mit einem sehr hohen Landeszuschuss gerechnet werden. Daher ist der Oberflächenbelag des Weges wie auch eine vorausschauende und exakte Planung von Wassergräben, Durchlässen und Seitenstreifen unter Einhaltung der Förderrichtlinien von großer Bedeutung.

Straßenschäden: Kosten nicht zu Lasten der Anlieger

Insgesamt war die Sitzung durch eine lebhafte und konstruktive Diskussion geprägt. Im Anschluss an die Sitzung nutzen zahlreiche Bürgerinnen und Bürger ihre Möglichkeit, sich auch am Meinungsaustausch zu beteiligen. Sie stützen die Vorschläge des Ortsbeirates, wiesen aber auch auf die Gefahr hin, dass durch die Begradigung der L 79 über den Leimersdorfer Bach diese zukünftig schon zum Rasen einladen würde, gerade für ortsfremde Fahrer könnte die erste Kurve im Ortseingang problematisch sein. Ein besonderes Ärgernis der Anwohner im Hubertusweg und Auf dem Stein war die Nutzung der Straßen in den Wohngebieten durch schwere Traktoren und Lastkraftwagen, die zu erheblichen Schäden an den Straßen geführt haben. Sie befürchten - nicht ganz zu Unrecht - dass sie hier im Rahmen der Instandhaltungskosten aufkommen werden müssen. Die SPD Fraktion wird sich dafür einsetzten, dass diese Kosten nicht auf die Anliegern umgelegt werden.

Pressemitteilung der

SPD Grafschaft