Bürgerliste "Ich tu´s"
Bürgergespräch war gut besucht
Neuwied. Beim Bürgergespräch waren die Plätze bis auf den letzten Stuhl besetzt, als sich die Bürgerliste „Ich tu´s“ zu ihrem monatlichen Treffen im Gasthaus Deichblick zusammenfand. Viele Interessierte waren gekommen, um sich über Themen aus Stadtpolitik und Verwaltung zu informieren, Antworten auf ihre Fragen zu erhalten, ihre eigenen Ideen einzubringen und an Diskussionen teilzunehmen. „Ich freue mich, dass sich immer mehr Neuwieder Bürger für ihre Stadt interessieren und sich aktiv einbringen wollen, anstatt nur zu meckern“ teilt Dr. Jutta Etscheidt als Stadtratsmitglied der Bürgerliste mit und betonte, dass ihr der enge Kontakt zur Bürgerschaft sehr wichtig sei „Alle wollen eine funktionierende Kommune haben, aber wenige wollen etwas dafür tun“ bedauert sie und bietet noch einmal den monatlichen Mittwochstreff der Bürgerliste als Plattform zum gemeinsamen Austausch an.
Thema des letzten Treffens war unter anderem die Gestaltung des neuen Marktplatzes. Dabei wurde – wie auch bereits beim Workshop im Café Auszeit – der Wunsch deutlich, eine Mindestzahl von Parkplätzen zu belassen. „Solange wir Parkhäuser haben, die leer stehen, fände ich es besser, den Platz den Menschen zu überlassen statt den Autos. Aber wenn so viele Bürger gerne Parkplätze dort erhalten wollen, müssen wir dies in der Politik natürlich berücksichtigen“ fasst Dr. Etscheidt die Diskussion zusammen. Beim nächsten Treffen soll die Gestaltung des Platzes konkretisiert werden.
Desweiteren referierte Herr Hirth über die Bauarbeiten zur Kaimauersanierung am Deichgelände und ging als Experte auf die Fehler ein, die letztendlich zum Baustopp führten. Informationen erhielten die Bürger auch zum jetzigen Status quo der Deichkrone.
Ein weiteres Thema war natürlich die damals bevorstehende erste OB-Wahl. Hierbei ging es nicht darum, seinen Kandidaten zu benennen, sondern die Erwartungen an den neuen Oberbürgermeisters zu artikulieren. Neben bestimmten Wünschen zur Stadtentwicklung wurden unter anderem die Talente für Teamwork und zügiges, zielgerichtetes Handeln, eine schnellere Abwicklung von Baustellen, Attraktivierung der Innenstadt mit erfolgreichem Leerstandsmanagement, bessere Verkehrskonzepte zur Anbindung der Stadtteile und eine Vision, wie sich Neuwied für die Zukunft aufstellen will, genannt. Ganz großen Wert legten fast alle Befragten auf einen OB „zum Anfassen“, der zum Beispiel in der Innenstadt für Bürger sicht- und ansprechbar ist, wobei Herr Scherer als ehemaliger OB immer wieder positiv genannt wurde.
Die Einrichtung "Bürgergespräche" befürworte ich.
Allerdings sollte dies nicht damit verbunden werden, dass diejenigen abgekanzelt u. als Meckerer hingestellt werden, die nicht daran teilnehmen KÖNNEN, egal aus welchen Gründen.
Aktivität hat viele Facetten, im Gegensatz zu der Politik.
Auch die Äusserung:"alle wollen eine funktionierende Kommune, aber wenige wollen etwas dafür tun" ist deplaziert Frau Dr.Etscheidt u. überflüssig. Dafür, dass die Kommune funktioniert, dafür ist die Politik zuständig (für die sie sich entschieden haben) u. nicht der Steuerzahler, der sich jedoch durch ehrenamtliche Arbeit (unbezahlt) dennoch einbringt.
Wollen u. dürfen ist hier zu unterscheiden.
Das bürgerliche Wollen läuft zumeist auf diese ehrenamtliche Tätigkeit hinaus, was der Politik weitestgehend fremd ist, die "DÜRFEN" zensiert.
Vorschläge u. Anregungen aus der Bürgerschaft gibt es viele, ob persönlich, mündlich, schriftlich, über die Medien etc., die zumeist jedoch ganz einfach ignoriert werden.