Berufsbildende Schule des Kreises Ahrweiler hatte hohen Besuch

Bundesgesundheitsminister Gröhemachte den Altenpflegern Hoffnung

Bundesgesundheitsminister Gröhe
machte den Altenpflegern Hoffnung

Schulleiter Hans-Werner Rieck (stehend) begrüßte den Bundesgesundheitsminister bei seinem Besuch in der BBS. JOST

Bundesgesundheitsminister Gröhe
machte den Altenpflegern Hoffnung

Hoher Besuch in der berufsbildenden Schule des Kreises Ahrweiler: Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) stattete der Fachschule für Altenpflege einen Besuch ab.

Bad Neuenahr. „Was bedeutet die geplante Zusammenlegung der Pflegeberufe zu einem neuartigen Berufsbild für die Altenpflege?“ Dieser Fragestellung hatte sich die Fachschule für Altenpflege in der berufsbildenden Schule des Landkreises Ahrweiler in den vergangenen Wochen gestellt. Kein Geringerer als Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) schickte sich an, diese Zukunftsfrage bei seinem semioffiziellen Besuch im Klassenzimmer persönlich zu beantworten. Der erste Besuch überhaupt eines Bundesministers an der BBS war der Initiative von Studienrätin Anja Weischedel zu verdanken, Schulleiter Hans-Werner Rieck begrüßte den Minister und stellte ihn den Schülern vor.

Laut einem Gesetzentwurf aus dem Bundesgesundheitsministerium sollen die bisher getrennten Berufsbilder Krankenpflege, Kinderkrankenpflege und Altenpflege zusammengelegt werden, was aber insbesondere von den Betroffenen nicht nur positiv gesehen wird, wie die Statements und Fragen der Schüler verdeutlichten. Einige befürchteten letztlich als Folge die Abschaffung des Altenpflegeberufs und das trotz der inzwischen hohen Ausbildungszahlen in diesem Berufszweig.

Anforderungen gleichen sich immer mehr an

Gröhe sah das anders und erläuterte den Vorstoß für eine „generalistische Ausbildung“, die wohl 2018 umgesetzt werden soll: Altenpfleger müssten einerseits in Altenheimen zunehmend mehrfach und chronisch Kranke versorgen, während Krankenpfleger im Krankenhaus sich andererseits mit der Versorgung Demenzkranker auskennen müssten. Die Anforderungen in den beiden Bereichen glichen sich immer mehr einander an, wobei die jeweiligen Kernkompetenzen aber unterschiedlich ausgeprägt sein. Der künftige generalistische Pflegeberuf werde aller Voraussicht nach zum größten Ausbildungsberuf in Deutschland. Allein wegen der demographischen Entwicklung mit einer zunehmenden Alterung der Gesellschaft sei es nötig, mehr Pflegepersonal für die ambulante und stationäre Pflege auszubilden.

Gleichzeitig gebe es durch die neue Ausbildungsform bessere Chancen für das Pflegepersonal, sich beruflich weiterzuentwickeln, weil es nicht nur in einem Bereich Erfahrungen vorweisen könne. Der Minister sprach schon jetzt von einem „Ausbildungsrekord“ und ermunterte die künftigen Altenpfleger zu mehr Selbstbewusstsein. Der Beruf des Altenpflegers sei in der allgemeinen Wahrnehmung weitaus angesehener als in der subjektiven Einschätzung der Schüler. Diese äußerten die Befürchtung, ihr Berufszweig werde in der Zusammenlegung der Pflegeberufe untergehen. Mit dem neuen Berufsbild gehe schließlich auch eine „Vertiefung“ und weitere Spezialisierung einher.

Einkommenssituation wird sich verbessern

Hoffnung machte der Minister den Nachwuchspflegekräften auch für ihre künftige Einkommenssituation. Gröhe war sich sicher, dass es zu erheblichen Verbesserungen kommen werde, insbesondere würden die regionalen Unterschiede in der Bezahlung künftig stärker angeglichen. Auch die Personalstärke in den Pflegeeinrichtungen solle neu verhandelt werden, denn es werde immer deutlicher, dass es schlichtweg zu wenig Pflegekräfte gebe, um den Bedarf zur Zufriedenheit aller Beteiligten zu decken. Mit der Einführung des „Pflegeassistenten“ erhoffe man sich jedoch schon bald eine spürbare Entlastung bei einfachen Verrichtungen, die kein spezielles Fachwissen erforderten. Gröhe war jedenfalls überzeugt, dass es sich bei der Pflege in all ihren Facetten um einen Zukunftsberuf handle angesichts des steigenden Bedarfs in der Bevölkerung. Und da seien Fachkräfte zunehmend gefragt, „denn professionelle Pflege ist hoch anspruchsvoll und ist sogar noch anspruchsvoller geworden.“