Unabhängige Wählervereinigung Bürger für Swisttal
Das „ Mieler Modell“
Swisttal-Miel. In der laufenden Diskussion um die Ortsumgehung Miel und dem damit verbundenen Autobahnvollanschluss gehen die Meinungen über die geplante Schließung der Ortsdurchfahrt seit Jahren weit auseinander.
Einerseits müssen der Durchgangsverkehr, gesundheitsschädlicher Lärm und Abgase zweifelssfrei aus dem Ort verschwinden und berechtigterweise sehnen sich die Anwohner der Bonner Straße nach der Chance auf eine enorme Verbesserung der Lebensqualität.
Andererseits stößt die Planung einer Bonner Straße als Sackgasse auf Unverständnis und Ablehnung vieler Mieler Einwohner sowie der ortsansässigen Gewerbetreibenden, die ihre Existenz und die gewachsenen Strukturen gefährdet sehen.
Man muss klar erkennen, dass beispielsweise eine Familienbäckerei, Pizzeria oder ein Gasthof ortsprägend sind und zum Ortsmittelpunkt gehören.
Gerade die Bäckerei mit eigener Backstube, ist die Letzte ihrer Art in der gesamten Voreifel. Sie stemmt sich seit Jahren erfolgreich gegen das Angebot aus Backautomaten in Discountern, ist Ausflugsziel von Swisttaler Grundschulklassen. Zahlreiche Dorfbewohner sind sogar auf das Angebot zur täglichen Grundversorgung angewiesen .
Suche nach einer Lösung:
Gemeinde und Bürger sind also aufgefordert, jetzt im Vorfeld des Planfeststellungsverfahrens eine gut durchdachte und möglichst breit akzeptierte Lösung für die jeweiligen Planungsabschnitte der Ortsumgehung zu finden, die dann im gesetzlichen Beteiligungsverfahren des Bundes von der Gemeinde vertreten werden können.
So fasste der Rat der Gemeinde im August 2015 in seiner Sitzung den einstimmigen Beschluss für eine Willenserklärung, dass durch die Planungsbehörde auch eine Alternative zu einer Sackgassenabbindung der Bonner Straße zu prüfen sei, weil gute Gründe gesehen werden, die für eine andere Lösung sprechen (Beschlusstext).
In Form der zwei Dialogforen wurde die Bürgerbeteiligung in diesem Jahr beschlossen und es gilt nun bis zum zweiten Dialogforum Vorschläge zu machen, zu diskutieren und sich zu einigen.
Zur Sache:
Die Ortsumgehung Miel ist keine Baumaßnahme, die der Bund für die Entlastung der Mieler Einwohner plant, sondern damit der Verkehr leichter um den Ort herumfließen kann und ein Autobahnvollanschluss nach Bundesmaßgabe realisierbar wird.
Die ersehnte Ortsberuhigung ist die erhoffte Nebenwirkung.
Die Betrachtung, dass die Mieler also bedingungslos froh sein müssen, dass sie „überhaupt etwas bekommen“ und darum Bedenken und Sorgen für sich behalten müssen, weil sie sonst die Umgehung riskieren, ist nicht nur falsch sondern auch gesetzeswidrig. Jeder Bauplanungsprozess ist mit gesetzlich vorgeschriebenen Bürgerbeteiligungsphasen ausgestattet. In dem kommenden Planfeststellungsverfahren haben sowohl die Bürger wie auch die Gesamtgemeinde das Recht, sich mit Bedenken und Anregungen einzubringen und das kann und darf nicht moralisch aberkannt werden.
Grundsätzlich stellt eine Offenhaltung selbst für die Planungsbehörde nicht das eigentliche Problem dar, sondern die nötige Anbindung an die Ortsumgehung im Bereich von Lützermiel.
Dieser sogenannte Knotenpunkt stellt aus Sicht des Bundes eine Kreuzung und damit einen neuen Unfallschwerpunkt dar. Das widerspricht den Planungsgrundsätzen, wurde darum auch nicht vorgesehen und hat kaum Aussicht auf eine Realisierung.
Daraus lässt sich auch die ablehnende Haltung von Herrn Laufenberg als Vertreter für Strassen NRW in der letzten Bürgerdialogveranstaltung im September erklären.
Vorschlag - „Mieler Modell“
Will man also Verkehr, Lärm und Abgase aus dem Ort verbannen und gleichzeitig eine Sackgasse vermeiden, so brauchen wir eine Mieler Lösung - also statt dem „Lüftelberger Modell“ brauchen wir ein „Mieler Model“, dass allen Anforderungen gleichermaßen gerecht wird und zusätzlich eher Aussicht auf Realisierung hat.
Als „Mieler Modell“ kristallisiert sich eine Einbahnstraßenlösung in Fahrtrichtung Bonn ab, die nach der Autobahnunterführung der Bonner Straße, im Bereich von Lützermiel mit nur einer Einfädelspur an die B56 angeschlossen wird.
Das gerade erst neu aufgestellte Nahverkehrskonzept mit Landhüpfer und Rendezvoushaltestelle hätte somit eine Chance, mit nur geringen Änderungen bestehen zu bleiben.
Dieser Kompromissvorschlag verfestigte sich in Gesprächen mit der Bürgermeisterin, findet die Zustimmung der Gewerbetreibenden im Ort und lässt eine bessere Akzeptanz unter den Einwohner erwarten. Weitere vorbereitende Gespräche sind nun von Gemeindeseite vorgesehen, insbesondere mit Behörden und den Ortslandwirten.
Die Neugestaltung des Straßenbildes innerhalb des Ortes wird Teil der zukünftigen Feinplanung der Gemeinde mit Bürgern und Vereinen sein.
Zur Vermeidung oder Reduzierung von Anliegerkosten sollten dazu möglichst Ausgleichszahlungen des Bundes für die Instandsetzung der Bonner Straße im Rahmen der Übergabe an die Gemeinde eingesetzt werden.
In der zweiten Dialogveranstaltung kann somit der Lösungsvorschlag mit einer Einbahnstraßenanbindung gut vorbereitet, vertieft diskutiert werden.
Um anschließenden Erwartungen vorzubeugen, muss dennoch immer wieder betont werden, dass die Entscheidung letztlich nicht bei der Gemeinde liegt und der Vorschlag als Beitrag zum Planfeststellungsverfahren abgegeben wird.Joachim Güttes
und Ursula Muckenheim
McGunigel
Ratsherr und Ratsherrin der
BfS
Ich möchte mich den beiden vorhergehenden Kommentaren weitgehend anschließen. Wortschöpfungen sind ein deutlicher Ausdruck dieser Gruppierung, die sich zwischenzeitlich nahezu selbst zerlegt hat. Nur drei Ratsmitglieder von ehemals sieben sind übrig geblieben, von den drei hat sich dazu einer kurz nach der Wahl zurückgezogen. Man darf sich fragen warum.
Zu den Wortspielen gehört auch die Verwendung eines Begriffs aus dem Energiewirtschaftsgesetz. Liest man nach, so findet man folgendes: Die Grundversorgung ist das Zurverfügungstellen von wichtiger Infrastruktur, Dienstleistungen (Universaldienst), Preisstützungen und Transferleistungen für die gesamte Bevölkerung. Was das mit einem Pizzaauslieferungsdienst, einem Bäcker und einem Gasthaus zu tun hat verstehe ich nicht. Werden diese nur vorgeschoben? Der Begriff „Mieler Modell“ dient nicht nur der populistischen Profilierung sondern ist dazu auch noch Unsinn. Oder soll nun zukünftig jede Einbahnstraße in Deutschland in „Mieler Modell“ umbenannt werden? Vielleicht mit Urheberschutzrecht auf Herrn G.?
Sinnvoller als diese personenbezogenen Eitelkeiten und Interessen wäre es Modelle zu entwerfen, wie eine Nahversorgung tatsächlich geleistet werden könnte. Das ist aber nicht so interessant für diese Protagonisten.
Lieber Herr Peters, damit haben sie absolut und lückenlos dargelegt worum es dem Herrn Güttes in all seinen Bemühungen geht. Um ihn selbst. Ein geradezu fanatisch egozentrisches Verhalten, was derart absurd ist, dass es offensichtlich manchen nicht auffällt. Der Heidgesweg ist das Zentrum der Hoffnung des "letzten" Bäckers in der Voreifel. All das wäre ja nur halb so wild, würde dieser Mensch es nicht immer wieder schaffen den ganzen Ort mit seinen Privatgelüsten zu unterdrücken.
"Mieler-Modell", was eine kranke Formulierung, da es natürlich nur um die Wünsche des Herrn Güttes geht.
Mieler Modell - welch eine Wortschöpfung, die es aber nur bis in die anstehenden karnevalistischen Büttenreden schaffen wird. Anonsten ein Text voller Halbwahrheiten, Suggestion und Manipulation, wie war das von dem Verfasser seit Jahren kennen. Er bleibt mit seiner Mieler Organisation der König der Wortverdreher bzw. von Klientelpolitik und spielt wie gewohnt auf der Klaviatur von psychologischen Paradigmen. Alles wie bekannt, nur diesmal scheut er sich nicht für seine egomanischen Ziele, einen ganzen Ort in Geiselhaft zu nehmen.Die Anwohner des Heidgesweg in Miel wollten günstig an Baugrund kommen und nahmen dafür die Nähe der Autobahn in Kauf. Eine prosperierende Verkehrsentwicklung auf den deutschen Fernstraßen wurde falsch beurteilt, Die Auswirkungen von Lärm und Feinstaub sind nicht ohne Folgen geblieben. Es geht wie immer nur um Verkehrsberuhigung im Heidgesweg, dabei scheut er sich nicht, den letzten Voreifel-Bäcker mit eigener Backstube auch noch zu instrumentalisieren.