Freistellungsarbeiten auf der Rheinbrohler Lay

Den Mittelrhein prägende Kulturlandschaft

Hallerbach: „AK Rheinbrohl leistet wichtige Arbeiten zur Freihaltung der Rheinhänge und zur Schaffung von Lebensraum für seltene Orchideen und Tiere“

Den Mittelrhein prägende Kulturlandschaft

Besichtigen die Freistellungsarbeiten der Arbeitsgemeinschaft Kulturlandschaft Rheinbrohl auf der Rheinbrohler Lay: (v.l.) erster Kreisbeigeordneter Achim Hallerbach, Hans-Peter Job, erster Vorsitzender AK Rheinbrohl Hermann-Josef Heimbach, Umwelt-Referatsleiterin Ina Heidelbach, Julia Willscheid, Berthold Hühner, der die Funktionalität der Wurzelfräse erklärt, und Matthias Hammerstein. Foto: privat

19.09.2014 - 16:15

Kreis Neuwied. „Die Rheinbrohler Lay ist eine den Mittelrhein prägende Kulturlandschaft, für deren Erhalt sich der Arbeitskreis »Kulturlandschaft Rheinbrohl« bereits seit Jahren in vorbildlicher Art und Weise einsetzt“, so der 1. Kreisbeigeordnete Achim Hallerbach. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich die Landschaft des Mittelrheintals durch den Rückgang der Bewirtschaftung stark verändert. An vielen Stellen droht die typische, den Mittelrhein prägende Kulturlandschaft zu verschwinden. Anstelle von Weinbergen und Streuobstwiesen wachsen große Hangbereiche zunächst mit Büschen und dann mit Bäumen zu. „Verursacht wird die natürliche Sukzession dadurch, dass die Eigentümer ihre Grundstücke nicht mehr nutzen und damit auch nicht mehr pflegen. Die Landschaft verbuscht, und den ursprünglichen Pflanzen und Tiere werden die Lebensbedingungen entzogen. Damit vermindert sich die Artenvielfalt der Kulturlandschaft drastisch“, so Ina Heidelbach, Referatsleiterin Umwelt in der Kreisverwaltung Neuwied. Dem wirkt die Rheinbrohler Arbeitsgemeinschaft „Kulturlandschaft“ mit ihrer ehrenamtlichen Arbeit durch die Freistellung alter Weinbergsbrachen und Streuobstwiesen entgegen. „Um das Kulturbiotop „Streuobstwiese“ langfristig zu erhalten, fehlt es heute vor allem an jungen Bäumen. Für den Obstwiesenschutz sind deshalb Nachpflanzungen in vorhandenen Beständen und die Neuanlage von Obstwiesen besonders wichtig“, erklärt Hans-Peter Job, Mitarbeiter der Umweltbehörde des Landkreises Neuwied. In den vergangenen Jahren pflanzten Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Kulturlandschaft Rheinbrohl zahlreiche neue Obstbäume auf der Rheinbrohler Lay. Die Aktivitäten des Arbeitskreises „Kulturlandschaft Rheinbrohl“ werden in Zusammenarbeit mit dem Biotopbetreuer Günter Hahn durch die Beweidung der Streuobstwiesen mit einer Schafherde unterstützt. „Dort, wo aufgrund der Geländesituation im steilen Gelände die „lebenden Landschaftpfleger“ nicht hinkommen, erfolgen die Freistellungsarbeiten mittels Freischneider und Mähbalken, um Schlehen, Hartriegel und Brombeeren zurückzudrängen und der ortstypischen Kulturlandschaft wieder Raum zu geben“, so Job. Durch die Freihaltung der Rheinhänge haben wieder zahlreiche seltene Orchideenarten, wie Bienenragwurz, Weißes Waldvöglein, Helmknabenkraut und Purpurknabenkraut einen Lebensraum gefunden. Der Landkreis Neuwied gewährt dem Arbeitskreis einen Zuschuss von 1.000 Euro für geleistete Arbeitseinsätze zur Entwicklung wertvoller Pflanzenbestände sowie für die Durchführung von Landschaftsentwicklungs- und Pflegemaßnahmen. „Unser Dank gilt den Mitgliedern, die unzählige Arbeitsstunden in dieses Gebiet gesteckt haben. Durch ihre ehrenamtlichen Tätigkeiten heben sie den Wert der Rhein-Hanglagen und erhalten so das ortstypische Landschaftsbild um ihre Heimatgemeinde. Ein unschätzbares Kulturgut bleibt damit für künftige Generationen erhalten“, spricht sich der erste Kreisbeigeordnete Achim Hallerbach bei einem Besuch während eines Arbeitseinsatzes des Arbeitskreises auf der Rheinbrohler Lay aus. „Es genügt nicht, die Natur sich selbst zu überlassen. Es geht vielmehr darum, die kulturelle Identität zu erhalten, zumal dieser Landschaftstyp auch Lebensgrundlage für Pflanzen- und Tierarten in einer hohen Vielfalt bietet. Durch wiedergewonnene Ausblicke ins schöne Rheintal stellen die Maßnahmen auch einen wertvollen Beitrag für Tourismus und Erholung dar und dienen der Akzeptanz für andere Naturschutzmaßnahmen“, so abschließend Umweltdezernent Hallerbach.

Pressemitteilung

Kreis Neuwied

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Ich glaube, innerhalb der anderen Parteien verstehen das sehr, sehr viele. Aber weil die Entscheidungsträger auf Bundes- und Landesebene zu sehr befürchten, Macht abzugeben, oder aus anderen unerfindlichen Gründen, nimmt man dort schon gar nicht mehr wahr, was die eigene Parteibasis denkt. Wenn man...
Amir Samed:
Am meisten nutzt es der AfD aber, dass die in Bund und Ländern regierenden Parteien immer noch nicht verstehen wollen, was ihnen die meisten AfD-Wähler mit ihrer Stimmabgabe eigentlich sagen möchten....
K. Schmidt:
Herr Müller: "Die Lüge gehört zum politischen Geschäft... Man mag mit der Politik der vergangenen Jahrzehnte nicht einverstanden sein, was man auch nicht kann..." Richtig erkannt. Nur wen wählt man nun? Und wie stehen Sie zu der von den "Omas" offenbar gefeierten "Brandmauer", die in sehr vielen Konstellationen...
Gabriele Friedrich:
@Amir Samed, Sie sollten besser aufpassen mit ihrem Betondenken der AfD....
Gabriele Friedrich:
Ach die AfD, blamiert sich mittlerweile nur noch und langsam kommen die Straftaten raus. Ist doch hervorragend wie *Krah* sich selber entfernt von den Wahlplakaten, wie Höcke sich schwitzend blamiert mit seinem Geschichtsbuch und er vor Gericht musste. Die Weidel wird auch immer blasser und Chrupalla...
Amir Samed :
@Utz der Bär, ich bevorzuge wissenschaftliche Literatur. ...
Utz der Bär:
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Amir Samed :
@juergen mieller, ich habe schon einiges an Niveaulosen und inhaltsleeren gelesen, Sie schaffen es dies noch zu unterbieten. Solange Sie auf dieser Ebene weiter agieren und sich einer sachlichen Diskussion und Argumentation verweigern, bleiben ihnen Antworten von mir erspart. Es ist nie zu spät, lernen...
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