Sinziger Bauausschuss tagte

Einsparungen beimNeubau des Feuerwehrgerätehauses

Einsparungen beim
Neubau des Feuerwehrgerätehauses

So könnte sie aussehen, die neues Cäcilia-Hütte in Blockhausbauweise (Visualisierung: Honka Service Center Mitte).

Sinzig. Der Wiederaufbau der Cäcilia-Hütte auf dem Mühlenberg und Einsparpotenziale beim Neubau des Feuerwehrgerätehauses standen im Mittelpunkt der jüngsten Bauausschusssitzung im Sinziger Rathaus. Diese Sitzung war überaus gut besucht, denn nicht nur viele Sinziger Bürger waren gekommen, sondern auch viele Vertreter der Feuerwehr und des Männergesangsvereins Cäcilia.

Die Kosten von rund 4,2 Millionen Euro für das neue Feuerwehrgerätehaus hatten in der Sinziger Kommunalpolitik für einen großen Schrecken gesorgt. In der jetzigen Sitzung des Bauausschusses ging es um Einsparpotenziale. Dabei stellte Bürgermeister Wolfgang Kroeger klar heraus: „Es geht nicht mehr die Frage, ob ein neues Feuerwehrgerätehaus kommt, sondern nur, wie es genau geplant wird.“

Architekt Michael Rösner stellte seine Sparplanungen für das Objekt vor. So wird die neue Halle kein Obergeschoss mehr haben, und die Fläche des Feuerwehrgerätehauses soll insgesamt um 109 Quadratmeter kleiner werden. Durch diese Maßnahmen werden sich die Baukosten nach Schätzungen von Rösner bei rund vier Millionen einpendeln. Für die Grünen sah Klaus Hahn das „Abnagen“ der Planungen sehr kritisch. „Wir sollten lieber bei den ursprünglichen Planungen bleiben, die Einsparungen bringen nicht viel und behindern letztlich die Entwicklung der Feuerwehr“, so Hahn. Die Sinziger Kommunalpolitik will sich mit Hilfe von Fachleuten aber noch etwas schlauer machen. Demnächst soll eine Besichtigungstour nach Hauenstein, wo für 2,2 Millionen ein Feuerwehrgerätehaus errichtet wurde, und nach Deidesheim wo gleiches für vier Millionen Euro geschah, erfolgen. Vor Ort will man sich die Möglichkeiten für weitere Einsparungen erläutern lassen.

Sinzigs Feuerwehrchef Andreas Braun war wenig begeistert über die Tatsache, dass die Feuerwehr in die jetzigen Ersparnisplanungen nicht einbezogen wurde. Auch Braun vertrat seine Grundsatzposition. „Die Ursprungsplanung für die Räumlichkeiten war kein Wunschkonzept unserer Feuerwehr, sondern das, was wir nach DIN-Norm unbedingt brauchen“, so Braun.

Leichte Verwirrung gibt es nach wie vor um die Hochwassergefährdung des Grundstücks. Mittlerweile steht fest, dass es im Überschwemmungsplan Ahr eben nicht in einem gefährdeten Gebiet liegt, sehr wohl aber im Rückstau- und Überschwemmungsplan Rhein, die beide von der SGD Nord herausgegeben werden. „Wir werden dies alles ganz genau prüfen“, versprach Wolfgang Kroeger. Die Frage der Hochwassersicherheit hatte ebenfalls Grünen-Sprecher Klaus Hahn immer wieder in die Diskussion eingebracht. Wichtig ist, dass die Stadt sicherheitshalber weitere 100.000 Euro für die Planungskosten zum Feuerwehrgerätehaus in den Haushalt eingestellt hat.

MGV Cäcilia bekommt eine Blockhütte

Die Cäcilia-Hütte auf dem Mühlenberg ist als beliebtes Ausflugslokal am 24. September 2016 komplett niedergebrannt. Dies sorgte nicht nur bei den Sängern, sondern auch bei vielen Sinziger Bürgern für einen Schock. Nach den Beratungen im Ausschuss steht jetzt fest, dass die Hütte so schnell wie möglich aufgebaut werden soll. Das Kellergeschoss wurde zwar massiv durch Löschwasser in Mitleidenschaft gezogen, soll aber als Fundament des Neuaufbaus dienen. „Da wird ein wunderbares Kleinod entstehen“, so Bürgermeister Wolfgang Kroeger zu den Planungen für die neue Cäcilia-Hütte, die als große Blockhütte gebaut werden soll. Den Ausschussmitgliedern erläuterten Ingenieur Hermann-Josef Terporten und Schreinermeister Johannes Kern das Vorhaben. Das Blockhaus soll aus 19 Zentimeter durchmessenden Holzstämmen errichtet werden und verfügt über eine verblüffende Dämmwirkung und Feuerfestigkeit. Johannes Kern und seine Firma aus dem Westerwald werden dabei auf das Know-how der finnischen Firma Honka zurückgreifen. Die Finnen sind Weltmarktführer im Bau von Blockhäusern. Hermann-Josef Terporten lieferte auch erste Kostenschätzungen ab.

Nach dem Abzug von Eigenleistungen werden wohl Kosten in Höhe von 291.000 Euro entstehen. 180.000 Euro werden von den Versicherungen getragen. Mit Polster gerechnet verblieben bei der Stadt Kosten rund von 130.000 Euro. Einstimmig beschloss der Bauausschuss, diese Kosten zu tragen, und sprach eine entsprechende Empfehlung für den Haupt- und Finanzausschuss und den Stadtrat aus. Nach Auskunft der Baufirma wird für die Hütte eine Bauzeit von drei Monaten benötigt. Jetzt hofft man auch in Sinzig auf eine schnelle Baugenehmigung. Im Klartext heißt das: Wenn alles optimal läuft, könnte die Hütte im Juni wieder eröffnet werden.