Kreis Ahrweiler. „Unser Kreis wäre ohne seine Ehrenämtler ärmer und nicht so bunt. Ohne diese Bürger würde unser Gemeinwesen nicht funktionieren. Daher freue ich mich heute besonders, drei Bürger auszuzeichnen mit der Ehrennadel des Landes Rheinland-Pfalz, die sich sehr stark engagieren und freiwillig für andere Menschen da sind“, begrüßte Landrat Dr. Jürgen Pföhler kürzlich die Gäste einer kleinen Feierstunde im Kreishaus. Im Mittelpunkt standen Emine Balfi aus Remagen, Ulrike Weiß aus Herschbroich und Franz-Albert Günther aus Schalkenbach, sie erhielten die von Ministerpräsidentin Malu Dreyer unterschriebenen Urkunden und die Ehrennadeln. „Tue Gutes und rede nicht darüber“, das sei meist die Haltung der Ehrenämtler, so gingen auch viele der Taten dieser Personen oft unter, so der Landrat. Daher rücke er nun das Engagement gerne einmal öffentlich in den Vordergrund. Nicht zuletzt auch deshalb, um andere Menschen zu motivieren, sich ebenfalls in Gesellschaft und Demokratie einzubringen. Mit der Ehrennadel des Landes werden laut Definition „Menschen ausgezeichnet, die in ganz verschiedenen Gebieten exzellente Leistungen erbracht haben. Die Ehrung wird dem Text der Urkunde nach in Anerkennung langjähriger ehrenamtlicher Tätigkeit im Dienste der Gemeinschaft verliehen“, zitierte Dr. Pföhler.

„Wo immer ihr etwas Gutes entdeckt, das Lob verdient, darüber denkt nach.“ So schrieb Paulus an die Philipper. Der Landrat leitete mit diesem Zitat zum Engagement von Emine Balfi über. „Seit rund zehn Jahren engagieren Sie sich in ihrer Heimatstadt Remagen vor allem im sozialen und kommunalpolitischen Bereich. So vertreten Sie die Interessen Ihrer Mitbürger seit 2009 als Mitglied im Beirat für Migration und Integration. Darüber hinaus haben Sie sich über fünf Jahre als Mitglied im Seniorenbeirat engagiert. Sie haben zwischen älteren deutschen und ausländischen Mitbürgern Brücken gebaut. Dank Ihrer Sprachkenntnisse und Ihrer Herkunft konnten Sie natürlich besonders gut auf die Wünsche und Bedürfnisse von Menschen aus dem arabisch-türkischen Raum eingehen“, dankte der Landrat der türkischstämmigen Remagenerin. Auch im Vorstand des SPD Remagen und in der SPD AG 60plus war Emine Balfi aktiv. „Auf Ihr Wirken für Kulturverständigung und interreligiösen Dialog können Sie wahrhaft stolz sein. Der Kreis Ahrweiler jedenfalls ist es.“

„Alles Große in unserer Welt geschieht nur, weil jemand mehr tut, als er muss.“ Dieses Zitat von Hermann Gmeiner, dem Gründer der SOS-Kinderdörfer, treffe auf Ulrike Weiß zu. Dr. Pföhler weiter: „Sie engagieren sich insbesondere um den Sport im Kreis Ahrweiler. So sind Sie seit über 26 Jahren ehrenamtlich im SSV Herschbroich 1980 aktiv - als Kinder-Übungsleiterin, Abteilungsleiterin und Vorstandsmitglied. Für langjährige Tätigkeit als Übungsleiterin im Kinderturnen und Abteilungsleiterin der Gymnastikabteilung wurden Sie ja bereits vom Fußballverband Rheinland ausgezeichnet. Außerdem waren Sie fünf Jahre Mitglied im Jugendhilfeausschuss sowie ein Jahr im Bau- und Planungsausschuss und Ratsmitglied im Verbandsgemeinderat der Verbandsgemeinde Adenau.“ Seit 2013 ist Ulrike Weiß Vorsitzende des FDP-Ortsverbandes Adenau. Das gute Miteinander in der Region lebe davon, dass Menschen wie Ulrike Weiß Verantwortung für sich und für andere übernehmen.

Die deutsche Lyrikerin Irina Rauthmann habe einmal geschrieben: „Wohin Dich Dein Herz ruft, da liegt auch Deine Aufgabe.“ So kam der Landrat zum dritten Ehrengast. Franz-Albert Günther setze sich für seinen Heimatort Schalkenbach und den Sportverein DJK Königsfeld ein. „So hatten Sie beim DJK Königsfeld seit 1978 das Amt des Vorsitzenden 36 Jahre lang ununterbrochen inne. Sie haben in vielfältiger Weise zum Erhalt und zur Entwicklung des Vereins beigetragen. Aus einem kleinen Dorfverein haben Sie einen Vorzeigeverein mit rund zehn Sportarten gemacht. Das breite Angebot im DJK ist vorbildlich. Sie haben sich neben den alltäglichen Arbeiten um die Zukunftsgestaltung gekümmert und die Jugendarbeit stark unterstützt. Das Vorstandsteam haben Sie fest zusammengehalten und einen wertvollen Beitrag zur Steigerung der Lebensqualität in den Gemeinden Königsfeld, Dedenbach und Schalkenbach, aus denen die überwiegende Zahl der Mitglieder kommt, geleistet. Der beste Beweis für die erfolgreiche Jugendarbeit ist eine erfreuliche Mitgliederzahl von rund 450 aktiven und inaktiven Sportlern beziehungsweise Förderern.“

Nach der Ehrung des ehrenamtlichen Trios sagten auch die Vertreter der betroffenen Städte und Gemeinden den Geehrten Dank für das große Engagement, mit dem Emine Balfi, Ulrike Weiß und Franz-Albert Günther einen großen Beitrag zum Leben in den Kommunen geleistet hatten. Bei einem Gläschen und interessanten Gesprächen klang der Nachmittag dann nicht so schnell aus.