Die Landtagsabgeordneten Guido Ernst und Horst Gies wollten Informationen über Integrationskurse im Kreis Ahrweiler

„Es ist noch erheblich Luft nach oben“

„Es ist noch erheblich Luft nach oben“

Die Wahlkreisabgeordneten Horst Gies (links) und Guido Ernst hatten eine Anfrage an das Ministerium für Jugend, Familie, Frauen, Integration und Verbraucherschutz gestartet.Foto: privat

19.03.2018 - 16:22

Bad Neuenahr-Ahrweiler. In einer kleinen Anfrage hatten sich die Wahlkreisabgeordneten Horst Gies und Guido Ernst an das Ministerium für Jugend, Familie, Frauen, Integration und Verbraucherschutz gewandt, um nähere Informationen zu den Integrationskursen im Kreis Ahrweiler zu bekommen.

Dabei fragten sie nach den Angeboten an Kursen und den Teilnehmerzahlen, aber auch nach der Verweigerung. Sie wollten wissen, wie viele Asylsuchende und Flüchtlinge diese Kurse besuchen, erfolgreich beendet und wie viele sie abgebrochen haben. Ebenso interessierte sie die regelmäßige Teilnahme und welche Sanktionen bei Verweigerung oder nur sporadischer Teilnahme ergriffen wurden.

Erstaunt waren die beiden Landespolitiker, wie knapp ihnen Ministerin Anne Spiegel antwortete und im Prinzip mitteilte, dass sie keine Informationen dazu geben könne, da ihr diese Informationen fehlten. Dafür sei das BAMF zuständig, dort könnten sich die Abgeordneten auf der entsprechenden Website informieren. Auch der Landkreis Ahrweiler habe dem Ministerium mitgeteilt, dass er keine entsprechenden Daten habe. Ernst und Gies erklären hierzu, dass eine solch abschlägige Antwort auf eine kleine Anfrage durchaus unüblich ist.

Die Nachfrage des Fraktionsvorsitzenden der CDU im Kreistag Ahrweiler, Karl-Heinz Sundheimer, bei der Kreisverwaltung und die Recherche auf den Internetseiten des Bundesamts für Asyl, Migration und Flüchtlinge ergaben dann doch einige interessante Informationen zu diesem Fragenkomplex.

So war bei der Kreisverwaltung ui erfahren, dass die Träger der Integrationsmaßnahmen von einer Quote von etwa 50 Prozent beim Bestehen der Allgemeinen Integrationskurse und von 20 bis 30 Prozent bei den Alphabetisierungskursen und Zweitschriftenlernen sprechen. Bei den Jugend-Integrationskursen liege diese Quote bei etwa 60 Prozent. Dafür gebe es aber auch Gründe, wie zum Beispiel sprachhomogene (arabische) Gruppen, Unterricht im Jahr 2016 durch Dozenten, die nicht vom BAMF qualifiziert waren, traumatische Erlebnisse oder kein strukturierter Tagesablauf der Teilnehmer. Kompetenzen wie Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und Lernen müssten erst eingeübt werden.

Nach der vom BAMF im Internet veröffentlichten Liste haben im Kreis Ahrweiler 30 Kurse begonnen, von denen 16 beendet wurden. 845 Personen, ohne Spätaussiedler und Kurswiederholer, seien zur Teilnahme verpflichtet gewesen. Davon hätten 550 teilgenommen und 223 den Kurs absolviert.

Bis zum Juni 2017, neuere Zahlen liegen noch nicht vor, hätte die Zahl der Personen, die zur Teilnahme verpflichtet war, bei 450 gelegen. Davon hätten 351 teilgenommen. Es habe 217 Kursaustritte gegeben.

Nach Meinung der Abgeordneten ist in dieser Frage also noch „erheblich Luft nach oben“, denn neben den Integrationsangeboten komme es natürlich auch auf die Bereitschaft zur Teilnahme und den Willen der Teilnehmer an, den Kurs erfolgreich zu absolvieren. Die Frage nach eventuellen Sanktionen blieb unbeantwortet.

Pressemitteilung der

Landtagsabgeordneten

Horst Gies und Guido Ernst

(beide CDU)

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
19.03.2018 19:02 Uhr
Armin Linden

Welch Wunder - Wer hätte eigentlich etwas anderes erwartet. Erwartet eigentlich überhaupt noch EINER etwas Reales od. Realistisches aus dieser Bananen Republik ? Denke Nicht.5



Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Flut im Ahrtal: Anklage gegen Ex-Landrat?

Koblenz. Die Staatsanwaltschaft Koblenz wird am Donnerstag, 18. April über das Ergebnis der Ermittlungen im Zusammenhang mit der Flutkatastrophe an der Ahr 2021 informieren. Nun steht die Frage im Raum: Erhebt die Staatsanwaltschaft Koblenz Anklage gegen Jürgen Pföhler, den Ex-Landrat des Landkreises Ahrweiler? Pföhler wird unter anderem vorgeworfen, am Abend des 14. Juli 2021 zu spät den Katastrophenalarm ausgelöst zu haben. mehr...

Unfallfahrer konnte sich nicht an Unfall erinnern

Neuwied: Sekundenschlaf führt zu 20.000 Euro-Schaden

Neuwied. Am Montag, 15. April ereignete sich gegen 16.35 Uhr ein Verkehrsunfall auf der Alteck. Ein PKW wurde im Seitengraben vorgefunden, während ein weiteres Fahrzeug auf der falschen Fahrbahnseite zum Stehen kam. mehr...

Regional+
 

Die Veranstalter rechnen voraussichtlich mit 500 Teilnehmern

Demo in Ahrweiler: Wilhelmstraße wird gesperrt

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Am Sonntag, den 21. April 2024, findet in Bad Neuenahr-Ahrweiler eine Versammlung unter dem Titel „Sei ein Mensch. Demokratie. Wählen“ statt. Die Veranstalter erwarten etwa 500 Teilnehmer. Aufgrund des geplanten Demonstrationszuges wird die Wilhelmstraße zeitweise gesperrt sein. mehr...

- Anzeige -Ein wahrer „FrühlingsZauber“ beim diesjährigen Marktwochenende in der Koblenzer Innenstadt

Blauer Himmel und Sonnenschein

Koblenz. Von Freitag bis Sonntag jeweils von 10 bis 18 Uhr präsentierten sich auf den Plätzen in der Innenstadt verschiedene, regionale Aussteller. So fanden die Besucher neben einem Genuss- und Feinkostmarkt auf dem Münzplatz auch einen Kreativmarkt am Plan, eine Teppichbühne für Kunstschaffende an der Liebfrauenkirche, einen Blumen und Textilmarkt auf dem Jesuitenplatz, eine Sekt- und Weinbar mit... mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare

Bürgerspaziergang

Amir Samed:
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier: "Der 'Spaziergang' hat seine Unschuld verloren." - Erinnert euch!...

Stromausfall in Bad Neuenahr

Cornelia Brodeßer:
Zitat: Durch die umgehende Reaktion der Ahrtal-Werke wurden die Betroffenen AnwohnerInnen bereits nach rund 20 Minuten wieder versorgt. Vielen Dank, suuuper Leistung!!!...

Autorenduo aus Mendig veröffentlicht Debütroman

Gabriele Friedrich:
Wenn er halt so heißt, dann heißt er so. Wen sollte das denn stören? ...
K. Schmidt:
Irgendeiner muss ja mal fragen: Darf der Herr so heißen?...
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service