Bürgerinitiative in Koblenz-Wallersheim gegründet

Gemeinsam gegen die „Stromautobahn“

Gemeinsam gegen die „Stromautobahn“

13 Personen kamen in Wallersheim zur Gründungsversammlung der Bürgerinitiative zusammen. HH

Koblenz-Wallersheim. Ultranet ist ein gemeinsames Stromleitungsprojekt der Übertragungsnetzbetreiber Amprion und TransnetBW. Zwischen den Netzverknüpfungspunkten Osterath in Nordrhein-Westfalen und Philipsburg in Baden-Württemberg erstreckt sich über 340 Kilometer eine Verbindung, die, so das Vorhaben, den südlichen Teil des als Korridor A bezeichneten größeren Leitungsprojekts von der Nordsee bis nach Süddeutschland bildet. Welche Vorteile und Risiken diese Stromverbindung mit sich bringt, dazu wurde 2016 eine Informationsveranstaltung abgehalten, bei der das „Aktionsbündnis Ultranet“ abschließend gegründet wurde. Wie der Koblenzer Stadtrat haben dann auch einige Gemeinden eine eingebrachte Resolution gegen die Ultranet-Trassenplanung verabschiedet.

Da diese Trasse über Wallersheim in Zukunft verstärkt genutzt werden soll, lud aufgrund am vergangenen Dienstag Ernst Knopp (Mitglied des Stadtrats) zur Gründungsveranstaltung einer Bürgerinitiative ein, die laut Anwesenheitsliste (13 Personen) leider nicht den Erwartungen entsprach.

„Auch andere Vereine haben einmal ganz klein angefangen“, so Knopp bei seiner Begrüßung. Sinn dieser Bürgerinitiative ist, das Aktionsbündnis zu unterstützen und die Interessen der Bürger zu vertreten.

Politische Neutralität

soll gewahrt werden

Die Bürgerinitiative soll überparteilich fungieren, sie muss deshalb von neutraler Seite geführt werden. Dies hatte dann auch zur Folge, dass weder Ernst Knopp von der CDU noch der anwesende Vorsitzende des Ortsvereins der SPD Neuendorf/Wallersheim, Josef Saxler, als Sprecher in Frage kamen. Im Verlauf der Gründungsversammlung wurden Daniela Romanazzi und Martin Schäfer einstimmig zu Sprechern der BI gewählt.

Daniela Romanazzi bringt einige Erfahrungen auf diesem Gebiet von ihrem Noch-Wohnsitz Eitelborn mit nach Wallersheim. Zu diesem Projekt hat auch bereits der CDU-Bundestagskandidat Josef Oster seine Zusage gegeben, und die Bundestagsabgeordneten Detlev Pilger und Gabi Weber (beide SPD) sind schon seit Monaten aktiv.

Gesundheitsgefährdung durch Stromtrasse befürchtet

Was verbirgt sich hinter dieser „Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung“, kurz HGÜ-Trasse? Gleichstrom und Wechselstrom werden auf denselben Masten übertragen. Ein Bereich der Trasse wird unterirdisch realisiert, und auf anderen Teilstrecken sollen bestehende Hochspannungsmasten durch höhere Konstruktionen ersetzt werden. Den Anliegern liegt nicht die Höhe der Masten am Herzen, sondern eher die Ungewissheit bezüglich möglicher gesundheitlicher Risiken. Auf lange Sicht könnte die gemeinsame Verlegung von Gleich- und Wechselstromsystemen Folgen für die Gesundheit haben, die kein Experte so recht ausräumen möchte.

Nach eingehender Diskussion über das Für und Wider dieser HGÜ-Trasse wurde die Aufgabe der BI erörtert. Die BI soll also wie schon erwähnt, als eine parteiübergreifende Organisation agieren, die in der Sache wichtige Probleme aufgreift und die daraus resultierende Informationen in die Fläche verteilt.

Mit dieser Gründung und den gewählten Sprechern kann die BI sofort tätig werden und bei den Anwohnern das Interesse wecken.