Zukunftsweisende Pläne für das Dahm-Werksgelände

In Block soll neuer Wohnraum entstehen

In Block soll neuer Wohnraum entstehen

Neuwied. Jeder Blocker und andere regelmäßig vorbeifahrende Neuwieder hat sich mindestens schon einmal die Frage gestellt, was mit dem riesigen, zwölf Hektar großen, ehemaligen Werksgelände der Paul Dahm Bimsbaustoffe geschieht. 1899 fing die Firma mit der Produktion von Baustoffen an. 1997 wurde das Werk stillgelegt. Im Anschluss wurden die vorhandenen Fabrikgebäude abgerissen und die lagernden Steine entfernt.

Seitdem wuchern Büsche und Bäume. In Zeiten steigenden Wohnraumbedarfs aber nur wenigen vorhandenen Grundstücken, würde sich das Gelände als Gewerbe- oder Wohnfläche anbieten. Zwischen dem Bahndamm und der B42 zwar keine 1a Wohnlage, aber durch die Nähe zur Stadt und dem Gewerbegebiet Distelfeld nicht unattraktiv. Für den Warenverkehr oder die Berufspendler ist die Bundesstraße und damit schnelle Anbindung an die Autobahnen, ideal. Jetzt hat die Dahm Grundbesitz GmbH & Co. KG (München) die Aufstellung eines Bebauungsplans zu ihren Lasten bei der Stadt Neuwied beantragt. Grund: Aufgrund der Grundstücksgröße und der unterschiedlichen Nutzungsabschnitte und der örtlichen Rahmenbedingungen ist eine Gesamtvermarktung nicht möglich.

Neues Wohngebiet im Norden

Die Konzeptidee könnte Neuwieds kleinem Stadtteil deutliches Wachstum verschaffen. Im Wesentlichen soll im nördlichen Bereich ein neues Wohngebiet entstehen und in südliche Richtung, zum Bahndamm hin, eine gemischte und gewerbliche Nutzung entwickelt werden. Wesentlicher Punkt für die Verkehrserschließung ist die Verlängerung der Frauenburger Straße über das Dahm-Gelände bis zum Mittelweg. Über diesen neuen Knotenpunkt soll zukünftig der gesamte gewerbliche Verkehr abfließen. Demzufolge kann dann der kritische Knotenpunkt Heilsberger Straße/Mittelweg für den LKW/PKW-Verkehr geschlossen werden. Das nördliche Wohngebiet wird im Wesentlichen über die Rastenburger Straße angebunden und entwickelt. Der Investor ist zuversichtlich.

Der Planung liege eine „Markt- und Standortanalyse“ für das geplante Wohnungsbauvorhaben zugrunde. Der Nutzen für den Stadtteil wird vom Investor so beschrieben: „Die zukünftige „Mitte“ des Stadtteils wird derzeit durch die großflächige, tiefer liegende Brache geprägt. Das Vorhaben bietet die Möglichkeit, diese private Konversionsfläche mit bislang trennender Wirkung wieder einer Nutzung zuzuführen und gleichzeitig eine sinnvolle Verbindung der bestehenden Funktionen im Sinne eines über Jahrzehnte beabsichtigten „Zusammenwachsens“ von Neuwied-Block zu erreichen“.

Verkehrsführung verbessern

Ein Schlüsselbaustein liege laut Investor in der verkehrlichen Optimierung des für Block wichtigen nördlichen Eingangsbereichs. So bildet die neu geplante Haupterschließung von der Landesstraße 259 in Höhe des Bürgerhauses eine wichtige Spange. Durch die Ergänzung des Verkehrsnetzes werden mehrere Bereiche neu mit leistungsfähigen Straßen angebunden, schwierige Knotenpunkte entlastet und die Verkehrssicherheit insgesamt erhöht. Das Vorhaben lässt sich grob in zwei Bereiche untergliedern. Überwiegend zweigeschossige Einfamilienhäuser sollen im Norden, praktisch an den in den 1950er Jahren entstandenen Wohnhäusern, auf einer Fläche von 2,3 Hektar entstehen. Im Süden wird ein 7,5 Hektar großes Gewerbegebiet erschlossen. Beide Bereiche werden von einem zehn Meter breiten Grünstreifen voneinander getrennt. Vom Verkehr der Blocker Straße sollen die Wohnhäuser mittels Lärmschutz-Wall geschützt werden. Am Eingang des Wohngebiets an der „Rastenburger Straße“ soll ein attraktiver, grüner Anger mit Naherholungs-, Spiel- und Aufenthaltsfunktionen für das gesamte Wohngebiet Block errichtet werden. So wie sich die Planungen lesen, dürfte das geplante Vorhaben in vielerlei Hinsicht ein Gewinn für Block werden. Davon können sich die Blocker bald selbst ein Bild machen.

Baldige Bürgerversammlung

Sie werden in Form einer Bürgerversammlung an der Aufstellung des Bebauungsplans beteiligt. Die Neuwieder Politik haben die Planungen überzeugt. Der Stadtrat votierte einstimmig für die Aufstellung des Bebauungsplans. Für die CDU Fraktion sprach Markus Blank von einem begrüßenswerten Projekt, mit einem gelungenen Konzept im Sinne einer positiven Stadtteilentwicklung. Dieter Mees brachte die Freude der SPD zum Ausdruck, dass sich auf dem Gelände endlich etwas tut. Joachim Vockel (Die Linken) begrüßte das Konzept ebenfalls, monierte aber, dass der Radweg die gefährliche Hauptstraße zweimal queren soll. Dieter Mees verwies auf das frühe Stadium der Planung, sodass Verbesserungen durchaus noch zu erreichen seien.