Kreistag beschäftigt sich mit Klimaveränderungen

In der Hochwasserpartnerschaft Ahr werden neue Lösungen gesucht

-Grüne: Für wirksamen Klimaschutz ist keine Zeit mehr zu verlieren – Hochwasserschutzkonzeptes bereits überall in Arbeit

17.10.2016 - 11:02

Kreis Ahrweiler. Mit der Vorsorge gegen künftige Hochwasser und andere Wetterextreme beschäftigte sich der Kreistag auf Antrag der Grünen in seiner jüngsten Sitzung. Die hatten wissen wollen, was es mit der Hochwasserpartnerschaft „Ahr“ auf sich hat und welche Maßnahmen dort bereits beschlossen worden seien. Für wirksamen Klimaschutz sei keine Zeit mehr zu verlieren, so die Grünen, die auch darauf hinweisen, dass der Kreis bereits 2011 ein wichtiges Zeichen für den Klimaschutz gesetzt habe mit dem Beschluss, die vollständige Energieversorgung aus Erneuerbaren Energien anzustreben und damit aus der Verbrennung fossiler Rohstoffe auszusteigen. Dennoch häuften sich Hochwasserereignisse mit immer höheren Schadensfolgen auch im Kreis Ahrweiler. Andere Wetterextreme wie Sturm, extreme Hitzeperioden oder andauernde Trockenheit träten voraussichtlich künftig hinzu. Damit würden auch Maßnahmen zur Klimaanpassung immer wichtiger.


Kommunale Hochwasser- vorsorge verbessern


Die Hochwasserpartnerschaft sei ein freiwilliger Zusammenschluss der Kommunen und des Kreises, um durch gemeinsame Aktivitäten die Auswirkungen von Hochwasser-Ereignissen zu vermindern und die kommunale Hochwasservorsorge zu verbessern. Das erläuterte Landrat Dr. Jürgen Pföhler (CDU), der zugleich die seit zwei Jahren bestehenden Hochwasserpartnerschaft für den Bereich der Ahr moderiert. Darin solle ein dauerhafter, regelmäßiger Informations- und Erfahrungsaustausch stattfinden, um gemeinsam Probleme zu identifizieren und zuständigkeitsübergreifende Lösungen zu finden.

In zwei Workshops seien bereits die Hochwassergefahrenabwehr und die Starkregenereignisse thematisiert worden. Wichtigste Ergebnisse seien dabei gewesen, dass man auf kommunaler Ebene detaillierte Alarm- und Einsatzpläne aufstellen müsse. Zudem müsse die Hochwasser-Frühwarnung verbessert und vorbeugende, flächenbezogene Maßnahmen entwickelt und umgesetzt werden. Anfang Dezember soll es einen dritten Workshop geben, bei dem unter anderem Neuerungen im Hinblick auf die Vorhersage- und Frühwarnsysteme vorgestellt werden sollen.


Örtliche Risiken besser einschätzen können


Alle Kommunen im Kreis Ahrweiler hätten bereits einen wesentlichen Schritt der Vorsorge getan, indem für die besonders vom Hochwasser oder Starkregen betroffenen Ortslagen ganzheitliche Vorsorgekonzepte in Auftrag gegeben worden seien. Diese Hochwasserschutzkonzepte sollten eine Handreichung für die Gemeinden sein, um künftig das örtliche Risiko bei Starkregen und Hochwasser besser einschätzen zu können. Grünen-Fraktionschef Wolfgang Schlagwein warnte davor, falsche Fronten zwischen Naturschutz und Hochwasserschutz aufzubauen. Jahrzehntelang habe man die Bäche verrohrt und die Flusssysteme in Siedlung- und Verkehrsflächen eingezwängt. „Und dann stehen die Häuser eben am Bach, auf dem Bach und jetzt immer häufiger im Bach“, schüttelte er den Kopf. Überall da, wo es irgendwie möglich sei, müsse man den Flüssen und Bächen wieder Raum geben. Gartenhäuschen oder sogar Wohnbebauung direkt am Bachrand hingegen seien kontraproduktiv.


Der Windenergie mehr Raum verschaffen


Schlagwein wusste auch, dass der Kreis an vielen Stellen keine formelle Planungshoheit besitze. Er stehe aber in der informellen Verantwortung für die mitunter mühselige Aufgabe der Koordinierung.

Der Grüne wies auch darauf hin, dass die Hochwassergefahr nur eine von mehreren sei, mit denen man künftig zu rechnen habe. „Wir werden mit längeren Trockenperioden konfrontiert werden, auch in Kombination mit extremen Hitzeperioden.“ Die Möglichkeiten zur Klimaanpassung und die Spielräume, Hochwasser wirklich zu verhindern, seien leider äußerst gering. Was aber nicht bedeuten dürfe, sie links liegen zu lassen. „Um zu mehr sind wir gefordert, dass alles nicht noch schlimmer wird.“ Beispielsweise in dem der Windenergie im Kreis Ahrweiler substantiell Raum verschafft werde, und nicht noch mehr Grünflächen versiegelt werden dürften.

JOST

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