Höhr-Grenzhausen gründet Städtekooperation mit chinesischer Stadt Jingdezhen

Keramik verbindet die ungleichen Städte

30.08.2016 - 15:50

Höhr-Grenzhausen. Unterschiedlicher könnten diese beiden Städte kaum sein: Dort in der fernen Volksrepublik China die lebendige Großstadt Jingdezhen, in der auf einer Fläche von 5.263 Quadratkilometer über 1,7 Millionen Menschen leben, hier die beschauliche Kleinstadt Höhr-Grenzhausen im Westerwald, die mit ihren Verbandsgemeinden gerade mal 14.000 Einwohner zählt. So verschieden auch die Kulturen sind, ein gemeinsamer Nenner verbindet die so ungleichen Gemeinden miteinander: Die Keramik.


Jingdezhen gilt als Porzellanhauptstadt Chinas


Jingdezhen in der Provinz Jiangxi gilt als Porzellanhauptstadt Chinas. Seit der Song-Dynastie, also bereits über 1.700 Jahre wird dort Porzellan hergestellt. Stadtbürgermeister Michael Thiesen: „Für Höhr-Grenzhausen war in der Vergangenheit das wichtigste Thema die Keramik, sie ist es in der Gegenwart und wird mit Sicherheit auch in Zukunft prägend für Höhr-Grenzhausen und das Umland sein“. Höhr-Grenzhausen gehört zur Europäischen Keramikstraße und bildet mit vielen weiteren europäischen Kommunen als einzige deutsche Stadt ein europäisches Netzwerk, durch das Kultur- und Industriestätten miteinander verbunden werden, die mit Keramikprodukten zu tun haben, zum Beispiel Fabriken, Museen und vieles mehr.

Die Europäische Keramikstraße wiederum ist Teil des Programms „Weltstraße der Keramik“, zu dem unter anderen auch die chinesische Stadt Jingdezhen gehört. Im Rahmen dieses Programms kam es Ende des vergangenen Jahres zu einer ersten Kontaktaufnahme durch einen Vertreter der Stadt Jingdezhen hinsichtlich der Gründung einer Städtefreundschaft.

Nach engagierter Vorbereitung und Zusammenarbeit zwischen Herrn Dipl.-Ökonom Shaoting Fan, Frau Monika Gass, Leiterin des Keramikmuseum Westerwald und der Stadt Höhr-Grenzhausen wurde diese am letzten Wochenende von einer Delegation aus Jingdezhen besucht mit dem Ziel, einen Freundschaftsvertrag zu unterzeichnen. Stadtbürgermeister Michael Thiesen begrüßte am Freitag im Sitzungssaal des Rathauses der Verbandsgemeinde die von Jingdezhens stellvertretendem Bürgermeister Zhenfa Li angeführte chinesische Abordnung. In Anwesenheit von Verbandsbürgermeister Thilo Becker und vielen Ratsmitgliedern stellten die beiden Bürgermeister ihre Städte in Wort und Bild vor, kompetent unterstützt von dem Dolmetscher Huan Yang.


Absichtserklärung zur Errichtung einer Städtefreundschaft/-kooperation unterzeichnet


Danach unterzeichneten Michael Thiesen und Zhanfa Li die in den jeweiligen Landessprachen vorbereitete Absichtserklärung zur Errichtung einer Städtefreundschaft/-kooperation. Hierin brachten die Vertreter ihrer beiden Städte zum Ausdruck, dass Jingdezhen in der Provinz Jiangxi, Volksrepublik China und Höhr-Grenzhausen in Rheinland-Pfalz, Bundesrepublik Deutschland aufgrund der Prinzipien der deutsch-chinesischen Beziehungen beider Länder engen Kontakt aufnehmen wollen, um das Vertrauen und die Freundschaft der chinesischen und der deutschen Bevölkerung zu verbessern und die freundliche Kooperation beider Länder zu festigen. Beide Partner wollen künftig aktiv die Städtefreundschaft vorantreiben und sie versprachen, nach dem Grundsatz des gegenseitigen Nutzens den kulturellen, künstlerischen und studentischen Austausch im Bereich der Keramik zu fördern.

Stadtbürgermeister Michael Thiesen verspricht sich von der deutsch-chinesischen Freundschaft unter anderem langfristig eine Belebung des Tourismus in der Region. Seitens des Museums freut sich Monika Gass auf eine aktive Ausstellungstätigkeit im Rahmen der künftigen Beziehungen zu China. Neben modernem Porzellan der Spitzenklasse sollen auch historische Objekte gezeigt und im Gegenzug Werke heimischer Künstler in China ausgestellt werden.

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Fassungslosigkeit und Entsetzen bei Angehörigen und Beobachtern

Ex-Landrat wird nicht angeklagt: Einstellung des Verfahrens schlägt hohe Wellen

Kreis Ahrweiler. Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat am 17. April 2024 das Ermittlungsverfahren gegen den ehemaligen Landrat des Landkreises Ahrweiler und den Leiter der Technischen Einsatzleitung (TEL) während der Flutkatastrophe an der Ahr 2021 eingestellt. Die umfangreichen Ermittlungen ergaben keinen ausreichenden Tatverdacht, der eine strafrechtliche Verurteilung ermöglichen würde. Dem Leitenden... mehr...

Polizei bittet Verkehrsteilnehmer keine Anhalter mitzunehmen

Andernach: Fahndung nach flüchtigen Personen und dunklem BMW

Andernach. Seit Mittwochabend, 17. April, gegen 22.37 Uhr finden im Bereich Andernach umfangreiche polizeiliche Fahndungsmaßnahmen nach flüchtigen Personen statt. Gefahndet wird nach einem dunklen 5er BMW mit Mönchengladbacher Kennzeichen (MG). Bei Hinweisen auf das Fahrzeug wird gebeten, sich umgehend mit der Polizei Koblenz unter 0261/92156-0 in Verbindung zu setzen. Nach derzeitiger Einschätzung besteht keine Gefahr für die Bevölkerung. mehr...

Regional+
 

Unfallfahrer konnte sich nicht an Unfall erinnern

Neuwied: Sekundenschlaf führt zu 20.000 Euro-Schaden

Neuwied. Am Montag, 15. April ereignete sich gegen 16.35 Uhr ein Verkehrsunfall auf der Alteck. Ein PKW wurde im Seitengraben vorgefunden, während ein weiteres Fahrzeug auf der falschen Fahrbahnseite zum Stehen kam. mehr...

Die Veranstalter rechnen voraussichtlich mit 500 Teilnehmern

Demo in Ahrweiler: Wilhelmstraße wird gesperrt

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Am Sonntag, den 21. April 2024, findet in Bad Neuenahr-Ahrweiler eine Versammlung unter dem Titel „Sei ein Mensch. Demokratie. Wählen“ statt. Die Veranstalter erwarten etwa 500 Teilnehmer. Aufgrund des geplanten Demonstrationszuges wird die Wilhelmstraße zeitweise gesperrt sein. mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare

„Von der Wiege bis zur Bahre“

S. Bull:
Die Nordart ist eine absolut empfehlenswerte und grandiose internationale Ausstellung von hohem Niveau! Wer in der Region Urlaub macht oder aus sonstigen Gründen in den Norden reist, sollte sich für einen Besuch der Nordart unbedingt Zeit nehmen! Oder auch nur deswegen dorthin fahren - es lohnt sic...

Er träumte von einer Künstlerkolonie in Mendig

ämge:
Peter Mittler war ein großer Träumer mit großen Träumen. Er war ein Getriebener, ein Schaffer ein Erschaffer. Ich sehe ihn immer noch vor mir, in seiner Werkstatt, egal ob an heißen Sommertagen oder im tiefsten Winter bei minus Graden, fortwährend an irgendwelchen Objekten modelierend oder mit dem Schweißgerät...
Jürgen Schwarzmann :
Für alle Betroffenen im Ahrtal ist die Entscheidung der Staatsanwaltschaft schwer nachzuvollziehen. Ich hätte mir schon gewünscht, dass das Verfahren eröffnet worden wäre um so in einem rechtsstaatlichen Verfahren und einer ausführlichen Beweisaufnahme die Schuld bzw. Unschuld festzustellen. Die Entscheidung...
K. Schmidt:
Wenn ich das richtig sehe, gab es, bevor der Landkreis/Landrat die Einsatzleitung übernahm bzw. übernehmen musste, doch auch in den einzelnen Kommunen schon Leiter. Die staatsanwaltschaftlichen Arbeiten beziehen sich wohl nur auf Landrat bzw. dessen Kreisfeuerwehrleiter. Heißt das, darunter haben Herr...
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service