Quarz kontra Windheuser

Knatsch im Ortsbeirat

Im Umfeld der konstituierenden Sitzung des Sinziger Ortsbeirates gab es einige Diskussionspunkte

01.09.2014 - 13:47

Sinzig. Im Umfeld der konstituierenden Sitzung des Sinziger Ortsbeirates gab es einigen Knatsch. Inhaltlich ging es dabei um die Wahl des stellvertretenden Ortsvorstehers. „Ich werde natürlich gefragt, warum die CDU als stärkste Gruppierung im Ortsbeirat nicht den stellvertretenden Ortsvorsteher stellt“, so Kurt Quarz von den Christdemokraten.

Die hatten Svea Mühl, Tochter der einstigen Ortsvorsteherin Silvia Mühl, auf den Schild gehoben. Die verlor die Kampfabstimmung bei der konstituierenden Sitzung mit 5:6 Stimmen im zweiten Wahlgang gegen Ingo Terschanski (SPD). Quarz selbst hatte als Verlierer der Urwahl gegen Windheuser logischerweise nicht zur Verfügung gestanden.


Quarz: Intervention nicht immer fair


Dennoch ärgerte sich der Christdemokrat, weil der neue Ortsvorsteher in seinen Augen massiv und nicht immer fair gegen die Wahl von Svea Mühl interveniert hatte. „Die Argumente haben mir nicht gefallen“, deutete Quarz an und sprach gar von Sippenhaft gegenüber der Familie Mühl. Dies alles in einer kleinen Pressekonferenz. „Wenn das der frische Wind im Ortsbeirat ist, dann herzlichen Dank“, so Quarz. Gunter Windheuser konterte mit einer Stellungnahme: „Es ist nicht unüblich, dass nach dem allgemeinen Demokratieverständnis im Vorfeld Gespräche geführt werden. Bei einem Gespräch mit Herrn Quarz habe ich ihm mitgeteilt, dass nach meinem Kenntnisstand Svea Mühl als Ortsvorsteher-Vertreterin nicht mehrheitsfähig sein werde, was sich dann bei der Wahl des Stellvertreters bestätigt hat. Ich selbst hatte bei dieser Wahl kein Stimmrecht. Den Vorwurf der Sippenhaft von Herrn Quarz weise ich energischst zurück, zumal seine Andeutung in Nationalsozialismus eine unrühmliche Bedeutung erhielt mit katastrophalen Folgen. Herr Quarz würde gut daran tun, die Wahl zu akzeptieren und zur konstruktiven Arbeit über zu leiten, wenn auch gerne kritisch zum Wohle unserer Stadt.

Unterdessen fand am 26. August bereits die zweite Sitzung des Ortsbeirates statt. Ortsvorsteher Gunter Windheuser verpflichtete die beiden Ortsbeiratsmitglieder Ingrid Büntgen-Inhoffen und Bernd Linnarz per Handschlag. Er übergab das neue Kommunalbrevier und verwies auf die relevanten Vorschriften der Gemeindeordnung Rheinland-Pfalz (§§ 20,21, 22).

Mit Blümchen und Dank wurden die beiden scheidenden Ortsbeiratsratsmitglieder Petra Theis und Waltraud Kettler verabschiedet. Die Verabschiedung der ehemaligen Ortsvorsteherin Silvia Mühl soll zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden.

Auf Vorschlag von Kurt Quarz und Gunter Windheuser wurde Bernd Linnarz (Grüne) einstimmig bei einer Enthaltung des Betroffenen zum Schriftführer des Sinziger Ortsbeirates gewählt. Linnarz nahm die Wahl an.

In der nicht öffentlichen Sitzung mündete die Diskussion über spärliche und fehlende Sitzungsunterlagen in einen Antrag von Kurt Quarz (CDU) - Inhalt: Vertagung aller auf der Tagesordnung vorgesehenen „Baufragen“ nebst jener zwei neuen Tagesordnungspunkte, die das Bauamt kurzfristig gerne behandelt gesehen hätte. Diesem Antrag wurde bei einer Gegenstimme und drei Enthaltungen stattgegeben.

Logische Folge der Vertagungen: Bereits am Dienstag, 16. September steht ab 19.30 Uhr im Sinziger Schloss die nächste Ortsbeiratssitzung an. Im öffentlichen Teil wird die ehrmalige Ortsvorsteherin Silvia Mühl verabschiedete, im nicht öffentlichen Teil werden dann die Bauangelegenheiten behandelt.

Ortsvorsteher Gunter Windheuser ist übrigens in dieser Funktion wie folgt erreichbar: Handy (01 72) 9 03 90 46, E-Mail: info@ortsvorsteher-sinzig.de.

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