Koblenz. Warum 22 Millionen. Euro für ein 25-Meter-Becken ausgeben, wenn es ein 50-Meter-Becken für zwölf Millionen Euro geben kann? Diese Frage stellen sich seit Monaten die Koblenzer Schwimmsportvereine.

Bei der Koblenzer Verwaltung und Politik wurden sie hierfür bisher mehr oder weniger offen belächelt. Dabei sind die zugrunde liegenden Konzepte alles andere als Wolkenkuckucksheime, wie Peter Mayer, SC Poseidon weiß: „Wir sprechen hier von günstigeren und bereits vielfach in Deutschland erprobten Baukonzepten. Referenzprojekte liegen vor und funktionieren. Bei Fachmessen und -tagungen sind diese Konzepte längst Standard und bieten die Möglichkeit einer Planung, Bau und Inbetriebnahme mit einem teilbaren 50-Meter-Beckens innerhalb von zehn Monaten von heute an gerechnet. Leider waren alle unsere Bemühungen bisher erfolglos, zumindest eine ernsthafte und ergebnisoffene Auseinandersetzung für diese Konzepte durch die Koblenzer Stadtspitze oder Politik zu erreichen.“

Getrieben von der Sorge eines unzureichenden und zu kurz greifenden Konzeptes für den Neubau eines Koblenzer Hallenbades für das schon seit Jahren geschlossene und mittlerweile längst abgerissene Stadtbad in der Weiser Gasse und vor dem Hintergrund einer steigenden und älter werdenden Einwohnerzahl der Stadt Koblenz und des Umlandes haben sich die Koblenzer Wassersportvereine seit langem und in vielfältiger Weise in die Diskussion eingebracht. Leider wurden sie trotz anderslautender Lippenbekenntnisse der Koblenzer Politik und der Stadtverwaltung nicht in die laufenden Diskussionen und Gespräche eingebunden.

„Es steht nun zu befürchten, dass ein viel zu teures Bad am Bedarf und der Zukunft vorbei gebaut wird.

Der Spatenstich scheint wichtiger zu sein, als ein tragfähiges und zukunftsweisendes Konzept. Die Grundlagen für die derzeitigen Planungen, das Bäderkonzept sind längst veraltet. Vielleicht aus Entscheidungsangst wird ein zu konservatives Schwimmbadkonzept für Koblenz und die nächsten 30 Jahre im Moselbogen in Beton gegossen werden. Das wäre eine eklatante Verschwendung von öffentlichen Mitteln. Hier hätte ich mir von der Stadt und den politisch Verantwortlichen Offenheit gegenüber modernen und zeitgemäßen Konzepten und ein größeres Verantwortungsbewusstsein erhofft“, so Paul Günther, Vize-Präsident Schwimmverband Rheinland.

Auch aus dieser Sorge haben die schwimmsporttreibenden Vereine SC Poseidon Koblenz e.V., KSV 03 Koblenz e.V., SRL Triathlon e.V., Tauchsportclub Koblenz e.V. und das Referat für Sport des Allgemeinen Studierendenausschuss der Hochschule Koblenz sowie der Stadtsportverband Koblenz eine Online-Petition gestartet. Bis zum 26. November können Bürgerinnen und Bürger der Stadt Koblenz (nur ihre Unterschriften können mit Blick auf die Politik gewertet werden) mit ihrer „digitalen“ Unterschrift die Aktion unterstützen und die Verwaltung der Stadt Koblenz dazu zwingen, sich endlich und ernsthaft mit dem Thema auseinanderzusetzen und so eine Änderungen an den Planungen zum neuen Hallenbad zu erreichen.

Von einem Hallenbad mit einem teilbaren 50m-Becken und zehn Bahnen könnten alle Nutzergruppen profitieren. Zudem böte ein teilbares 50m-Becken ein marktgerechtes Angebot zur Vermarktung und wäre im Umkreis von bis zu 150 Kilometern konkurrenzlos. Bei bundesweit ca. 20 Wochen Ferien ließe sich diese sportliche Infrastruktur hervorragend für Trainingslager vermarkten, die Nachfrage und Angebote liegen vor, ein höhere Auslastung senkt die Kosten je Besucher und eine höhere Auslastung sorgt für ein gesteigerte Binnennachfrage in Koblenz (Übernachtungen, Gastronomie, Handel, etc.). Durch das gesteigerte Wasserangebot könnte das Kürzen des Schwimmunterrichts in Schulen auf sechs Monate statt zwölf Monate gestoppt werden und endlich auch wieder die Vorgaben des Lehrplans erfüllt werden.

Die Online-Petition ist zu finden unter openpetition.de/!zsczj oder https://www.openpetition.de/petition/online/koblenz-braucht-wasser-fuer-ein-hallenbad-mit-teilbarem-50m-becken-in-koblenz.

Pressemitteilung des

SC PoseidonKoblenz e.V.