Stadt Dierdorf will einen Mehrgenerationen-Sportplatz bauen

Krediterhöhung trotz Kontra der SPD

Große Diskussionen im Stadtrat wegen 40.000 Euro – Vier erschlossene Straßen gewidmet

19.03.2018 - 08:26

Dierdorf. Senioren bleiben heute bis ins hohe Alter fit und wollen das durch entsprechende Aktivitäten unterstützen. Weil dafür auch öffentliche Seniorensportplätze geeignet sind, beabsichtigt die Stadt Dierdorf, den Sportplatz am Hallenbad in eine „Multifunktionsfläche im Rahmen Mehrgenerationenprojekt“ – so die amtliche Bezeichnung – zu verwandeln.

Weil dafür wegen geringerer Landesförderung 192.000 Euro in die Hand genommen werden sollen, gab es bei der jüngsten Stadtratssitzung im Elgerter Dorfgemeinschaftshaus große Diskussionen.

Stadtbürgermeister Thomas Vis verwies darauf, dass im Haushalt 2018 der Stadt Dierdorf für die Multifunktionsfläche eine Investition über 200.000 Euro und Landeszuschüsse über 120.000 Euro (60 Prozent) ausgewiesen sind.

„Wir sind davon ausgegangen, dass wir 60 Prozent bekommen und haben den höchstmöglichen Prozentsatz reingenommen“, erklärte der Stadtbürgermeister und blickte auf den Zuwendungsantrag im Dezember 2017.

Dann teilte die ADD mit, dass Dierdorf höchstens mit 40 Prozent, also 80.000 Euro Förderung rechnen könne. Fehlen also 40.000 Euro, die als weiterer Kredit aufgenommen werden, falls das Land die 80.000 Euro tatsächlich locker macht. Erst danach soll das Projekt realisiert werden.

„Wir geben weder Geld aus noch unterschreiben wir einen Kreditvertrag. Es geht darum, der Kreisverwaltung zu erklären, dass wir mehr Kredit brauchen“, versuchte Thomas Vis, die Zweifler von der SPD-Fraktion zu überzeugen.

Das gelang aber nicht, denn Fraktionsmitglieder wollten wissen, ob es denn schon eine Landeszusage gibt, kritisierten, es entstünde ein Sporttrainingsplatz, der nichts mit Mehrgenerationen zu tun habe. Die Stadt habe drei Millionen Schulden und wolle die nun um 40.000 Euro erhöhen.


Alle Fristen sind erfüllt


Ein SPD-Ratsmitglied erklärte: „Wir haben gesagt, wir stimmen nur zu bei 60 Prozent Förderung. Wir können einen Bolzplatz machen mit zwei Holztoren, dann haben die jungen Leute auch Spaß.“

Diesen Argumenten konnte auch Horst Rasbach, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Dierdorf, nicht folgen: „Alle Fristen sind erfüllt. Die Stadt Dierdorf steht in einer Warteschleife, für eine Förderung 2018. Voraussetzung ist, dass die Kommunalaufsicht der Kreisverwaltung bestätigt, dass die Stadt Dierdorf ihren Eigenanteil erbringen kann, weil der Haushalt nicht ausgeglichen ist. Die Stadt muss die restlichen 40.000 Euro irgendwie finanzieren, per Kredit oder über konkrete Einsparungen, was schwierig sein dürfte.“ Auch der Appell von Thomas Vis half nichts: „Wenn wir nichts machen, kommen wir als Stadt nicht weiter. Ich glaube nicht, dass wir noch mal auf die Förderungsliste kommen.“

Die SPD-Fraktion stimmte gegen die Krediterhöhung über 40.000 Euro, die vom Rat aber doch mit Mehrheit beschlossen wurde, sodass bei entsprechender Förderung die „Multifunktionsfläche im Rahmen Mehrgenerationenprojekt“ wohl gebaut wird.


Widmung von vier erschlossenen Straßen


Ziemlich einig war der Stadtrat sich bei der Widmung von vier erschlossenen Straßen: „Im Kurstengarten“ und „Zum Schönholz“ im Stadtteil Giershofen sowie Dorfstraße“ und Ringstraße im Stadtteil Wienau. Thomas Vis erläuterte, dass eine Widmung für den öffentlichen Verkehr durch den Stadtrat notwendig ist, damit eine Endabrechnung der Erschließungsbeiträge für die Anlieger erfolgen kann. Gesetzlich festgelegt ist, dass die Gemeinde 10 Prozent und die Bürger 90 Prozent der Kosten tragen. Beim Punkt Verschiedenes informierte der Stadtbürgermeister, dass die Telekom derzeit mit dem Breitbandausbau in Poststraße und Königsberger Straße beschäftigt ist. Dann gebe es auf Verbandsgemeindeebene Gespräche über Kindertagesstätten. „Die Stadt merkt die höhere Geburtenrate durch mehr Anfragen, die können wir durch Umstrukturierungen abdecken“, versicherte Thomas Vis. Ferner werde in der Kita Dierdorf im nächsten Jahrgang eine Waldgruppe etabliert. „Es gibt eine hohe Nachfrage für naturnahe Pädagogik. Teilnehmer müssen sich aber verpflichten, das Angebot ein Jahr lang wahrzunehmen“, kündigte der Stadtchef an, der noch über verschiedene Termine wie u.a. Kunstausstellungen und Frühjahrsmarkt am 6. Mai informierte. HEP

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