Neues Projekt des Ahrweiler Jobcenters

Langzeitarbeitslosigkeit bekämpfen,Altersarmut vorbeugen

Kreis Ahrweiler. Mit einer Arbeitslosenquote von 3,5 Prozent herrscht im Kreis Ahrweiler nahezu Vollbeschäftigung. Dennoch gibt es aktuell 530 Langzeitarbeitslose, die über 50 Jahre alt sind und vom wirtschaftlichen Aufschwung der letzten Jahre bislang nicht profitieren konnten. Dabei handelt es sich um Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen nur schwer in den ersten Arbeitsmarkt integriert werden können. Mit Hilfe eines Projektes zur Verringerung der Altersarmut verfolgt das Jobcenter Landkreis Ahrweiler gemeinsam mit dem Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie das Ziel, einer großen Zahl dieser Gruppe zu einer neuen Perspektive verhelfen.

Bei dem Projekt zur Verringerung der Altersarmut durch Integration älterer Langzeitleistungsbezieher in Klein und Mittelständische Unternehmen (KMU) handelt es sich um das Folgeprojekt des erfolgreichen Bundesprogramms zum Abbau von Langzeitarbeitslosigkeit, das vom Europäischen Sozialfonds für Langzeitarbeitslose finanziert wurde und Ende vergangenen Jahres ausgelaufen ist. Mit Hilfe dieses Programms ist es dem Jobcenter gelungen, innerhalb von zwei Jahren 123 Menschen in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungen zu vermitteln.

Existenzsicherndes Beschäftigungsverhältnis

Zielgruppe des neuen Projekts, das mit Mitteln des Landes Rheinland-Pfalz gefördert wird, sind sogenannte Langzeitleistungsbezieher ab 50 Jahren, denen mindestens ein personenbezogenes Vermittlungshemmnis zugeschrieben werden kann. Sie sollen mit Hilfe des Projekts nachhaltig in ein existenzsicherndes Beschäftigungsverhältnis in einem KMU-Betrieb integriert werden. „Ein weiteres wichtiges Ziel des Projekts ist es auch, zum allgemeinen Bewusstseinswandel beizutragen. Arbeitgeber sollen für die Einstellung von Älteren gewonnen werden“, erklärt der Geschäftsführer des Jobcenters Landkreis Ahrweiler, Daniel Stellmacher-Huck.

Teilnehmern des Projekts wird ein Integrationslotse zur Seite gestellt. Dessen Aufgabe ist es, für jeden Projektteilnehmer einen individuellen und nachhaltigen Arbeitsplatz zu suchen. „Wir kennen die Stärken und Schwächen unserer Kunden und können gezielt handeln beziehungsweise auf die Arbeitgeber zugehen“, erläutert Horst Wershoven, der als Integrationslose für die Kreisstadt zuständig ist. Wie seine Kollegin Daniela Korf, die an der Rheinschiene tätig ist, kümmert sich Wershoven um 20 Teilnehmer. „Wir verstehen uns nicht zuletzt als Dienstleister für die Arbeitgeber. Ihnen stehen wir jederzeit zur Verfügung und sind unabhängig von Bürozeiten erreichbar“, fügt Wershoven hinzu.

Häufig verfügen Langzeitarbeitslose weder über eine verwertbare Berufsausbildung noch über aktuelle berufliche Kenntnisse und Erfahrungen.

Unterstützung von Unternehmen

Qualifizierende Weiterbildungen lehnen diese Menschen meist ab, weil sie sich überfordert fühlen. Allerdings können die für den vorgesehenen Arbeitsplatz vorhandenen Qualifizierungsdefizite meist im Betrieb ausgeglichen werden. Deshalb unterstützt das Jobcenter Unternehmen, die einem ihrer Kunden eine Chance geben, mit einem Eingliederungszuschuss, indem für die Dauer von sechs Monaten 40 Prozent des Arbeitsentgelts gezahlt wird. Und um einen Anreiz zu schaffen, Langzeitarbeitslose dauerhaft zu beschäftigen und ein bedarfsdeckendes Gehalt zu zahlen, erhalten Arbeitgeber zusätzlich eine Nachhaltigkeitsprämie, wenn das Arbeitsverhältnis länger als sechs Monate besteht. Diese Prämie wird durch Landesmittel gefördert.

„Wir erwarten, dass im Zuge des Projektes in diesem Jahr 30 Langzeitleistungsbezieher in eine nachhaltige Beschäftigung integriert werden. Mindestens die Hälfte der Beschäftigungsverhältnisse sollen zusätzlich eine Beendigung der Hilfebedürftigkeit herbeiführen“, blickt Daniel Stellmacher-Huck voraus. Arbeitgeber, die sich für das Projekt interessieren und nähere Informationen erhalten möchten, können sich gerne mit den Integrationslotsen Daniela Korf, (0 26 42) 97 60 82, oder Horst Wershoven, (0 26 42) 97 60 81, in Verbindung setzen. Beide sind auch per E-Mail an Jobcenter-Ahrweiler@jobcenter-ge.de zu erreichen.