CDU-Pressegespräch im Tannenhof Großmaischeid

Lebenswerte Mitte – lebenswerte Zukunft

Lebenswerte Mitte – lebenswerte Zukunft

Dierdorf. Bereits seit Beginn des Jahres befassen sich die kommunalen Mandatsträger und Mitglieder der CDU in der Verbandsgemeinde Dierdorf mit dem Thema einer modernen Ortskernentwicklung. In den letzten Jahren stehen immer mehr ältere Wohnhäuser in den Ortskernen leer und die Bausubstanz bröckelt.

„Um dem Trend einer Entvölkerung der Ortskerne entgegenwirken zu können, müssen wir als heimische Kommunalpolitiker die Verantwortung annehmen und tragfähige Lösungen, ausgerichtet an den Bedürfnissen unserer Bürgerinnen und Bürger entwickeln und konsequent umsetzen. Wir sind hier unser eigener Glücksschmied. Lösungen von Land und Bund sind für unsere Herausforderungen nicht zu erwarten“, erklärt der Partei- und Fraktionsvorsitzende Markus Wagner.

Markus Wagner und die Erste Beigeordnete der Verbandsgemeinde Dierdorf Martina Jungbluth erläuterten im Pressegespräch das von der CDU entwickelte Konzept für die Zukunft in der VG Dierdorf. Das neue Ortskernkonzept in der Verbandsgemeinde Dierdorf soll unter dem Leitspruch „Lebenswerte Mitte – Lebenswerte Zukunft“ stehen. Im Neujahrsgespräch kam das Thema auf und im Anschluss begab sich eine Gruppe der Abgeordneten zu einem Versuch in die Verbandsgemeinde Wallmerod, in der bereits seit längerem solche Projekte laufen.

Die Ausgangssituation für den ländlichen Raum ist in vielen Verbandsgemeinden ähnlich. Geschäfts- und Wohnraum in Dörfern und Kleinstädten steht zunehmend leer; dadurch wird es auch immer schwieriger die Nahversorgung im Bereich des täglichen Bedarfs aufrecht zu erhalten. Zudem werden auch die Orte sozialer Kontakte und Dorfkultur immer weniger, was zur Folge hat, dass auch soziale Strukturen ein Stück weit verloren gehen.

Dies betrifft nicht nur die Bausubstanz, sondern hat auch Fachkräftemangel in den Unternehmen des Mittelstandes zur Folge und auch die Vereine leiden an Mangel an aktiven Mitgliedern.

Die Ausgangssituation in der Verbandsgemeinde Dierdorf zeigt, dass bei sinkender Gesamtzahl der Einwohner in den nächsten zwanzig Jahren der Anteil der über 65-jährigen deutlich ansteigen wird, während gleichzeitig die Anzahl der jüngeren Bürger sinkt. Trotz einer Stagnation der Bevölkerung hat die Anzahl der Wohnungen im Zeitraum von 2000 bis 2014 um knapp 27 Prozent zugenommen. Dies ist mit Sicherheit auch auf die steigende Anzahl der Single-Haushalte zurückzuführen.

Das Konzept sieht die Erhöhung der Attraktivität der Ortskerne mit dem Setzen von Anreizen zur Erhaltung und Erneuerung von in die Jahre gekommener Bausubstanz vor. Davon verspricht sich die Verwaltung nicht nur das Hinzugewinnen neuer Einwohner, sondern im Besonderen auch das Halten der eigenen Bevölkerung und eine gesunde Durchmischung von Jung und Alt, was für beide Seiten eine Steigerung von Lebensqualität und die Deckung gegenseitiger Bedarfe zur Folge hat. Auch das heimische und lokale Handwerk würde von dieser Förderung profitieren und somit würde eine Wertschöpfung vor Ort beibehalten werden. Ziel muss es sein, ein positives Lebensgefühl in der Ortsmitte entstehen zu lassen. Zur Konkretisierung des Projekts erfolgen zunächst eine Untersuchung der Ausgangssituation in der Verbandsgemeinde Dierdorf und die Klärung der Zielgrundsätze eines Förderkonzepts. Im Oktober soll ein Arbeitskreis unter Leitung von Frau Jungbluth gebildet werden. Dieser wird für Anfang 2017 einen Budgetvorschlag erarbeiten, sodass mit der Umsetzung des Projekts in 2017 schon gestartet werden kann.