Kreisjugendhilfeausschuss stellt Weichen für weiteren Ausbau

Mehr Kita-Plätze nötig

22.06.2017 - 10:05

Kreis Neuwied. 4.513 Plätze an dann 56 Kita-Standorten, davon 1.138 für Kinder unter drei Jahren und 2.274 Ganztagsplätze – das sind die wesentlichen Eckdaten der Fortschreibung 2017 des Kita-Bedarfsplanes für den Kreisjugendamtsbezirk Neuwied. Den hat der Kreisjugendhilfeausschuss in der vergangenen Sitzung ausführlich beraten und dem Kreistag zur Beschlussfassung empfohlen. Bei der Vorstellung des Bedarfsplan-Entwurfs wurde die strukturelle Veränderung deutlich. „Die Ausgangslage für ein möglichst bedarfsgerechtes Angebot in den Kitas hat sich in den letzten Jahren wesentlich verändert und sie wird sich auch in den kommenden Jahren weiter entwickeln. Ausschlaggebend hierfür sind steigende Geburtenzahlen in den maßgeblichen Jahrgängen der derzeitigen und der zu erwartenden Kindergartenkinder,“ erklärte der 1. Kreisbeigeordnete und Vorsitzende des Kreisjugendhilfeausschusses, Achim Hallerbach.


Ein Rückblick


Ein Vergleich machte das dann auch eindrucksvoll deutlich: Während 2014 ein Geburtenjahrgang im Kreisjugendamtsbezirk Neuwied – ohne die Stadt Neuwied – noch durchschnittlich 913 Kinder umfasste, waren es Ende 2015, dem Stand der Fortschreibung 2016 des Kita-Bedarfsplanes, bereits 966 Kinder. Aktuell bilden rund 1.000 Kinder einen durchschnittlichen Einschulungsjahrgang.

„Wir gehen davon aus, dass – je nach Region des Landkreises – Kinder aus mindestens vier, mancherorts sogar bis zu fünf Einschulungsjahrgängen die Kindertagsstätten besuchen. Da finden die steigenden Geburtenzahlen den Niederschlag in einer deutlich steigenden Nachfrage nach Plätzen“, beschreibt Achim Hallerbach die Einschätzung der Verwaltung. Zurück führt er die wachsenden Zahlen nicht nur auf die steigenden Geburten bei den Familien, die bereits im Kreis wohnen, sondern vielfach auf Zuzüge in die Region.

„Familien, die in den Landkreis Neuwied zuziehen, kommen auch und insbesondere zu uns, weil sie hier eine sehr gute Infrastruktur erwarten können und auch tatsächlich erwarten. Dazu zählt in besonderer Weise ein gut ausgebautes Netz an Kita-Plätzen, die bei Zuzug direkt zur Verfügung stehen“, weiß Achim Hallerbach dem Ausschuss weiter zu berichten.

„Unser bereits jetzt gut ausgebautes Netz an Kitas wird in den kommenden Jahren noch wesentlich engmaschiger werden. Wir rechnen damit, dass auch in den nächsten Jahren mehr Kinder geboren werden, als noch vor einigen Jahren und der Landkreis Neuwied auch für zuziehende Familien aufgrund der exponierten Lage zu den Arbeitsstätten im benachbarten Nordrhein-Westfalen, seiner hervorragenden Infrastruktur, günstigen Baulandpreisen, moderate Lebenshaltungskosten und der allgemeinen wirtschaftlichen Lage weiter an Attraktivität gewinnt.“


Ein Blick in die Zukunft


Um für die bereits jetzt erwarteten, zukünftigen Kindergartenkinder ein ausreichendes Platzangebot vorzuhalten, erkannte der Ausschuss den Bedarf für insgesamt acht weitere Kita-Baumaßnahmen an. An unterschiedlichen Orten im Kreisjugendamtsbezirk sollen neue Kindertagesstätten entstehen oder bereits bestehende Kindertagesstätten erweitert werden. Insgesamt sollen so rund 330 zusätzliche Plätze entstehen, die teils auch bereits eingerichtete Provisorien ablösen werden. „Kommunen und Träger nehmen knapp elf Millionen Euro in die Hand, um neue Kindertagesstätten, Gruppenerweiterungen und Gruppenveränderungen durchzuführen. Für diesen Kraftakt gilt mein persönlicher Dank. Der Landkreis Neuwied wird hierzu ebenfalls seinen Verpflichtungen nachkommen“, betont der 1. Kreisbeigeordnete Achim Hallerbach.

Abschließend wird der Kreistag Neuwied in seiner Sitzung am 26. Juni über die Fortschreibung des Bedarfsplanes und die Gewährung von Zuschüssen für den beschriebenen Kita-Ausbau beraten. Auch der Landkreis Neuwied wird sich an den Investitionen mit Zuwendungen in Höhe von 95.000 Euro bis 105.000 Euro für jede neue Gruppe beteiligen.

Der Kreisjugendhilfeausschuss hatte grünes Licht gegeben für acht größere Baumaßnahmen für Kindertagesstätten im Kreisjugendamtsbezirk Neuwied:

Ortsgemeinde Neustadt: Neubau einer viergruppigen Kindertagesstätte in Fernthal, Erweiterung der Katholischen Kindertagesstätte in Neustadt um eine Gruppe.

Verbandsgemeinde Bad Hönningen: Neubau einer viergruppigen Kindertagesstätte in Rheinbrohl für die Stadt Bad Hönningen, Ortsgemeinde Rheinbrohl und Ortsgemeinde Hammerstein.

Ortsgemeinde Rengsdorf: Erweiterung der Evangelischen Kindertagesstätte in Rengsdorf um zwei Gruppen

Ortsgemeinde Straßenhaus: Neubau einer viergruppigen Kita in Straßenhaus.

Ortsgemeinde Windhagen: Erweiterung der Kommunalen Kindertagesstätte Spatzennest um eine Gruppe.

Ortsgemeinde Melsbach: Erweiterung der Evangelischen Kindertagesstätte Melsbach um eine Gruppe.

Ortsgemeinde Kurtscheid: Erweiterung der Katholischen Kindertagesstätte Kurtscheid um zwei Gruppen für die Ortsgemeinden Kurtscheid und Ehlscheid.

Pressemitteilung der

Kreisverwaltung Neuwied

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Fassungslosigkeit und Entsetzen bei Angehörigen und Beobachtern

Ex-Landrat wird nicht angeklagt: Einstellung des Verfahrens schlägt hohe Wellen

Kreis Ahrweiler. Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat am 17. April 2024 das Ermittlungsverfahren gegen den ehemaligen Landrat des Landkreises Ahrweiler und den Leiter der Technischen Einsatzleitung (TEL) während der Flutkatastrophe an der Ahr 2021 eingestellt. Die umfangreichen Ermittlungen ergaben keinen ausreichenden Tatverdacht, der eine strafrechtliche Verurteilung ermöglichen würde. Dem Leitenden... mehr...

Polizei bittet Verkehrsteilnehmer keine Anhalter mitzunehmen

Andernach: Fahndung nach flüchtigen Personen und dunklem BMW

Andernach. Seit Mittwochabend, 17. April, gegen 22.37 Uhr finden im Bereich Andernach umfangreiche polizeiliche Fahndungsmaßnahmen nach flüchtigen Personen statt. Gefahndet wird nach einem dunklen 5er BMW mit Mönchengladbacher Kennzeichen (MG). Bei Hinweisen auf das Fahrzeug wird gebeten, sich umgehend mit der Polizei Koblenz unter 0261/92156-0 in Verbindung zu setzen. Nach derzeitiger Einschätzung besteht keine Gefahr für die Bevölkerung. mehr...

Regional+
 

Unfallfahrer konnte sich nicht an Unfall erinnern

Neuwied: Sekundenschlaf führt zu 20.000 Euro-Schaden

Neuwied. Am Montag, 15. April ereignete sich gegen 16.35 Uhr ein Verkehrsunfall auf der Alteck. Ein PKW wurde im Seitengraben vorgefunden, während ein weiteres Fahrzeug auf der falschen Fahrbahnseite zum Stehen kam. mehr...

Die Veranstalter rechnen voraussichtlich mit 500 Teilnehmern

Demo in Ahrweiler: Wilhelmstraße wird gesperrt

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Am Sonntag, den 21. April 2024, findet in Bad Neuenahr-Ahrweiler eine Versammlung unter dem Titel „Sei ein Mensch. Demokratie. Wählen“ statt. Die Veranstalter erwarten etwa 500 Teilnehmer. Aufgrund des geplanten Demonstrationszuges wird die Wilhelmstraße zeitweise gesperrt sein. mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare

„Von der Wiege bis zur Bahre“

S. Bull:
Die Nordart ist eine absolut empfehlenswerte und grandiose internationale Ausstellung von hohem Niveau! Wer in der Region Urlaub macht oder aus sonstigen Gründen in den Norden reist, sollte sich für einen Besuch der Nordart unbedingt Zeit nehmen! Oder auch nur deswegen dorthin fahren - es lohnt sic...

Er träumte von einer Künstlerkolonie in Mendig

ämge:
Peter Mittler war ein großer Träumer mit großen Träumen. Er war ein Getriebener, ein Schaffer ein Erschaffer. Ich sehe ihn immer noch vor mir, in seiner Werkstatt, egal ob an heißen Sommertagen oder im tiefsten Winter bei minus Graden, fortwährend an irgendwelchen Objekten modelierend oder mit dem Schweißgerät...
Jürgen Schwarzmann :
Für alle Betroffenen im Ahrtal ist die Entscheidung der Staatsanwaltschaft schwer nachzuvollziehen. Ich hätte mir schon gewünscht, dass das Verfahren eröffnet worden wäre um so in einem rechtsstaatlichen Verfahren und einer ausführlichen Beweisaufnahme die Schuld bzw. Unschuld festzustellen. Die Entscheidung...
K. Schmidt:
Wenn ich das richtig sehe, gab es, bevor der Landkreis/Landrat die Einsatzleitung übernahm bzw. übernehmen musste, doch auch in den einzelnen Kommunen schon Leiter. Die staatsanwaltschaftlichen Arbeiten beziehen sich wohl nur auf Landrat bzw. dessen Kreisfeuerwehrleiter. Heißt das, darunter haben Herr...
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service