Leserbrief zur Entscheidung zum Alten Rathaus Mayen

Mehr Sachlichkeit ist angebracht

14.12.2017 - 11:43

Mayen. In der Diskussion um das Alte Rathaus Mayen scheint mir etwas mehr Sachlichkeit angebracht. Ich verstehe die Bedenken derer, die auf die historische Bedeutung des Gebäudes verweisen. Begriffe wie „Bierschwemme“, „Kneipe“ oder „Schnapsidee“ aber wollen nur Stimmung machen. Mayen hat sich in den letzten Jahren gewandelt, nicht nur zum Besseren. Vor 26 Jahren, als es schon einmal darum ging, Gastronomie ins Alte Rathaus zu bringen, gab es in der Innenstadt keine nennenswerten Leerstände, die Seitenstraßen waren noch voller Geschäfte. Der Einzelhandel ist seither massiv zurückgegangen. Wir können einige Entwicklungen – Internethandel und „Grüne Wiese“ - nicht rückgängig machen. Wir können aber die Innenstadt da stärken, wo sie noch heraus ragt: bei Gastronomie, Kultur und Erleben. Dabei wird das Bierhaus helfen und letztlich die Innenstadt insgesamt profitieren.

Und zum Thema Nutzung historischer Gebäude: Die Genovevaburg ist seit Jahrzehnten erfolgreiche Festspiel-Stätte; übrigens mit Weinstube und angebauter Gastronomie im unteren Burghof. Im Brückentor gibt es eine dauerhafte Karnevalsausstellung. Die Herz-Jesu-Kirche ist selten voller als wenn dort die beliebte karnevalistische Messe mit Willi Weber stattfindet, der seinerseits den Stadträten „Banausenhaftigkeit“ vorwirft bei ihrer Entscheidung zum Mayener Bierhaus.

Manch Altvorderer aus der Kirchengemeinde hätte vielleicht auch Bedenken angesichts von Narrenkappen in der heiligen Messe. Trotzdem war die Karnevalsmesse eine hervorragende Idee.

Bedenkenträger gab es in Mayen schon immer. Als letztes Jahr die Eisdiele am Markt eröffnete, sorgten sich einige Bürger ernsthaft, weil die großen Sonnenschirme den Blick auf die Auslage benachbarter Bekleidungsgeschäfte verdeckten. Was soll man dazu sagen?

Das Alte Rathaus wird als historisches Gebäude von Rang erhalten bleiben. Aber es wird mehr Menschen in die Innenstadt und auch in das Gebäude selbst bringen, das ansonsten von den meisten Menschen nur von außen bewundert wird.

Das christliche Abendland wird auch in Mayen nicht untergehen, nur weil im Erdgeschoss des Alten Rathauses eine Gastronomie einzieht, wie es sie als „Rathausstuben“ oder „Ratskeller“ in ganz Deutschland hundertfach gibt.

Dirk Meid, Mayen

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Angeklagte sollen Frau schwer misshandelt, zur Prostitution gezwungen und getötet haben

Nach Mord im Koblenzer Rotlichtmilieu: Anklage gegen zwei Personen erhoben

Koblenz. Wie die Staatsanwaltschaft Koblenz mitteilt, wurde nach dem Tötungsdelikt im Koblenzer Rotlichtmilieu vergangenen November nun Anklage gegen eine 40-jährige Frau und einen 48 Jahre alten Mann (beide bulgarischer Nationalität) erhoben. Den beiden Beschuldigten wird zur Last gelegt, eine mit ihnen zusammenlebende 31-jährige Bulgarin grausam und aus niedrigen Beweggründen getötet zu haben.... mehr...

Der Unfallverursacher war alkoholisiert auf der A 48 unterwegs

Lkw-Fahrer schwer verletzt in Führerhaus eingeklemmt

Kehig. Ein 37 Jahre alter LKW-Fahrer befuhr am 22.04.2024 gegen 05:00 Uhr die A 8 in Fahrtrichtung Dreieck Vulkaneifel, kommend aus Richtung Koblenz. Zwischen der Anschlussstelle Polch und Mayen kam der Fahrer von der Fahrbahn ab und kollidierte mit der Mittelschutzplanke. Anschließend verließ er die Autobahn an der Raststätte Elztal-Nord, wo er gegen einen am rechten Fahrbahnrand geparkten Sattelzug stieß und diesen auf einen weiteren vor ihm geparkten Sattelzug schob. mehr...

Regional+
 

Fassungslosigkeit und Entsetzen bei Angehörigen und Beobachtern

Ex-Landrat wird nicht angeklagt: Einstellung des Verfahrens schlägt hohe Wellen

Kreis Ahrweiler. Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat am 17. April 2024 das Ermittlungsverfahren gegen den ehemaligen Landrat des Landkreises Ahrweiler und den Leiter der Technischen Einsatzleitung (TEL) während der Flutkatastrophe an der Ahr 2021 eingestellt. Die umfangreichen Ermittlungen ergaben keinen ausreichenden Tatverdacht, der eine strafrechtliche Verurteilung ermöglichen würde. Dem Leitenden... mehr...

Das THW Ahrweiler übt zusammen mit Grafschafter Feuerwehr

Szenario: Der Asbacher Hof brennt

Ahrweiler. Zusammen mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) Grafschaft nahm das Technische Hilfswerk (THW) aus Ahrweiler an einer Brandschutzübung der Feuerwehren der Gemeinde Grafschaft teil. „Auf dem Asbacher Hof brennt es und es werden acht Verletzte vermutet“, war die erste Meldung zu der Brandschutzübung am Rande von Lantershofen. Annähernd 20 Einsatzkräfte des THW aus Ahrweiler unterstützten im... mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare
Michael Kock:
Man vergisst schnell, dass die Wacholderheiden in der Osteifel vor allem menschengemacht sind. Durch das Plaggen und Schiffeln wurde der karge Boden erst nutzbar gemacht. Vor der Besiedlung war die Wachholderheide ein dichtes Waldgebiet. Heute sind die seltenen Tierarbeiten der Wachholderheide von der...
Amir Samed:
Zum Stand der Forschung: Akasofu, Syun Ichi & Tanaka, Hiroshi L. (2021) zeigen in ihrer Arbeit, dass der Temperaturanstieg, der angeblich von Menschen verursacht wurde, tatsächlich auf PDO (Pazifische Dekaden-Oszillation) und AMO (Atlantische Multi-Dekaden Oszillation) zurückzuführen ist. - In diesem...
juergen mueller:
Die KLIMAKRISE ist kein neues Phänomen. Sie gibt es tatsächlich, ist real u. ist ein Begriff für die ökologische, politische u. gesellschaftliche Krise im Zusammenhang mit der globalen Erwärmung. Seit dem vergangenen Jahrhundert erwärmt sich das Klima. Das globale Mittel der bodennahen Lufttemperatur...
Amir Samed:
Auch und gerade bei Politikern gilt: Immer bei der Wahrheit bleibe. So gibt es keine, wie auch immer geartete, "Klimakrise"! Es gibt einen Klimawandel an den sich der Menscch, wie schon zu allen Zeiten, anpassen muss! Die sogenannte „Klimakrise“ ist ein Konglomerat aus Vermutungen, Hochrechnungen und...
K. Schmidt:
Wie neutral ist denn ein Wahlleiter, der in der Rede erst noch extra darauf hinweisen muss, dass er da gerade privat und neutral redet? Das ist letztlich ein Paradebeispiel dieses politischen Denkens, dieser politischen Spitzfindigkeit in geschwungenen Reden, was in der Bevölkerung den Eindruck hervor...
Amir Samed:
Das Gute an einer Demokratie sind nicht diejenigen, die Demokratie im Namen führen oder diejenigen, die am lautesten schreien, sondern diejenigen, die Demokratie leben!...
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service