Erstes LEADER-Projekt in der Region Rhein-Eifel umgesetzt

Neue Technik für optimale Notfallmedizin

Projekt „Unser Notarzt“ aus Adenau kann jetzt viele verschiedene Krankheitsbilder zu Übungszwecken simulieren

22.04.2017 - 14:00

Region. Seit einem Jahr gibt es in der Region Rhein-Eifel (Verbandsgemeinden Adenau, Bad Breisig, Brohltal, Vordereifel und Stadt Mayen) das EU-Förderprogramm LEADER. In der ersten Projektauswahl im Juli 2016 reichte der Förderverein St.-Josef-Krankenhaus Adenau sein Projekt „Unser Notarzt – Innovation und Tradition“ ein. Konkret ging es um die Anschaffung von Ausbildungs- und Patientensimulationstechnik. Anfang des Jahres wurde die Technik geliefert. Jetzt schauten sich LAG-Vorsitzender Guido Nisius, LAG-Geschäftsstellenleiter Bernhard Jüngling und Regionalmanagerin Hannah Reisten (Büro Sweco) gemeinsam mit dem Vorstand des Fördervereins die Patientensimulationstechnik an.

„Unser Projekt hat zum Ziel, die notfallmedizinische Versorgungsqualität in der Region nachhaltig zu verbessern, dabei berücksichtigen wir alle Akteure und Komponenten der Rettungskette: Notärzte, Rettungsassistenten, Notfallsanitäter, den Sanitätsdienst und Katastrophenschutz, aber auch Medizinstudenten – unsere Notfallmediziner von morgen. Dabei sind wir fest davon überzeugt, dass gemeinsame Trainings der Schlüssel zur Nachwuchsförderung sind“, erläutert Dr. Martin Schiffarth, Leiter der Projektgruppe „Unser Notarzt“ im Förderverein St.-Josef-Krankenhaus Adenau. „Aus diesem Grund haben wir Fördermittel für Ausbildungs- und Patientensimulationstechnik beantragt. Mit Hilfe dieser Technik lassen sich viele verschiedene Krankheitsbilder simulieren, Fehler im Realeinsatz später bestenfalls vermeiden. Im Ansatz sind Teamtrainings geplant, dadurch wird die Performance eines Teams in der Gesamtheit gestärkt. Dies ist übrigens wissenschaftlich gut begründet, aktuell noch mit viel Pionierarbeit verbunden aber langfristig wird die Sicherheit der Region nachhaltig erhöht“, so Dr. Martin Schiffarth weiter.


Spektakuläre Entdeckung sorgte für bundesweites Aufsehen


Innovation und ländlicher Raum schließen sich nicht aus. Das Projekt „Unser Notarzt“ hat dies vor kurzem bewiesen: Mit Hilfe eines durch Spenden finanzierten tragbaren Ultraschallgeräts konnte eine lebensbedrohliche Blutung entdeckt werden, die ohne diese Technik nicht hätte erkannt werden können. Das aufgetretene Phänomen wurde bis dato wissenschaftlich noch nicht beschrieben. Dies nahmen im Jahr 2016 Projektmitglieder zum Anlass, eine Fachveröffentlichung in der größten deutschsprachigen Zeitschrift für den Bereich Notfallmedizin zu publizieren. Damit erregten sie bundesweit Aufsehen in Fachkreisen, was mit zahlreichen Anfragen aus ganz Deutschland an den Notarztstandort Adenau verbunden war.

Genau solche innovative Ideen werden durch LEADER bezuschusst. „Das Projekt passt sehr gut in die Ziele, die sich die Region bis zum Jahr 2020 gesetzt hat“, so Hannah Reisten, Regionalmanagerin der Region Rhein-Eifel. „Die Sicherung der ärztlichen Versorgung, der Erhalt und die Sicherung von Arbeitsplätzen sowie die Qualifizierung von Fachkräften sind wichtige Themen in der Region. Das Projekt ‚Unser Notarzt’ leistet einen großen Beitrag zur Erreichung dieser Ziele – und das alles ehrenamtlich.“

Für eine Förderung eingereichte Projektideen bewertet das Entscheidungsgremium der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) anhand von festgelegten Projektauswahlkriterien. „Herr Dr. Schiffarth und sein Team konnten mit ihrem Vorhaben das LAG-Entscheidungsgremium überzeugen. Das Projekt ist über die Region hinaus innovativ und hat eine hohe Bedeutung für das Gemeinwohl. Für so viel ehrenamtliches Engagement beschlossen wir eine Premiumförderung von 50 Prozent zu vergeben“, so Guido Nisius, Vorsitzender der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) und Bürgermeister der Verbandsgemeinde Adenau.

„Auf LEADER aufmerksam geworden bin ich vor allem durch die regionalen Medien, aber auch durch in anderen Regionen bereits erfolgreich geförderte und umgesetzte größere Projekte. Die Erfahrung mit LEADER bewerten meine Mitstreiter und ich als durchweg sehr positiv, da ab der ersten Kontaktaufnahme eine kompetente und engagierte Betreuung durch Frau Reisten sichergestellt wurde“, reflektiert Dr. Martin Schiffarth. Neben der Sicherung der ärztlichen Versorgung erstrecken sich die Themenfelder der Region Rhein-Eifel von lebenswerten Dörfern über ländliche Wirtschaft und Tourismus bis hin zum Natur- und Klimaschutz. Kommunen, Vereine, Verbände und Privatpersonen sind ab Mai wieder dazu aufgerufen, umsetzungsreife Projektideen einzureichen.

Zur Information und Unterstützung von Interessierten bietet das Regionalmanagement (Hannah Reisten, Sweco GmbH) Beratungen für potenzielle Projektträger an: Tel. Tel. (02 61) 3 04 39-27, E-Mail hannah.reisten@sweco-gmbh.de.

Weitere Informationen zu LEADER und der LAG Rhein-Eifel findet man unter www.leader-rhein-eifel.de.

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K. Schmidt:
Ich glaube, innerhalb der anderen Parteien verstehen das sehr, sehr viele. Aber weil die Entscheidungsträger auf Bundes- und Landesebene zu sehr befürchten, Macht abzugeben, oder aus anderen unerfindlichen Gründen, nimmt man dort schon gar nicht mehr wahr, was die eigene Parteibasis denkt. Wenn man...
Amir Samed:
Am meisten nutzt es der AfD aber, dass die in Bund und Ländern regierenden Parteien immer noch nicht verstehen wollen, was ihnen die meisten AfD-Wähler mit ihrer Stimmabgabe eigentlich sagen möchten....
K. Schmidt:
Herr Müller: "Die Lüge gehört zum politischen Geschäft... Man mag mit der Politik der vergangenen Jahrzehnte nicht einverstanden sein, was man auch nicht kann..." Richtig erkannt. Nur wen wählt man nun? Und wie stehen Sie zu der von den "Omas" offenbar gefeierten "Brandmauer", die in sehr vielen Konstellationen...
Gabriele Friedrich:
@Amir Samed, Sie sollten besser aufpassen mit ihrem Betondenken der AfD....
Gabriele Friedrich:
Ach die AfD, blamiert sich mittlerweile nur noch und langsam kommen die Straftaten raus. Ist doch hervorragend wie *Krah* sich selber entfernt von den Wahlplakaten, wie Höcke sich schwitzend blamiert mit seinem Geschichtsbuch und er vor Gericht musste. Die Weidel wird auch immer blasser und Chrupalla...
Amir Samed :
@Utz der Bär, ich bevorzuge wissenschaftliche Literatur. ...
Utz der Bär:
@Amir Samed: Glauben Sie ernsthaft, dass mehr als 200 Jahre Industrialisierung spurlos an unserer Umwelt vorbeigegangen sind? Denken Sie doch einfach mal selber nach, anstatt nachzuplappern, was ihnen irgendwelche Pseudo-Schwurbler auf Tiktok oder wo-auch-immer weismachen wollen! Was uns alle noch viel...
Amir Samed :
@juergen mieller, ich habe schon einiges an Niveaulosen und inhaltsleeren gelesen, Sie schaffen es dies noch zu unterbieten. Solange Sie auf dieser Ebene weiter agieren und sich einer sachlichen Diskussion und Argumentation verweigern, bleiben ihnen Antworten von mir erspart. Es ist nie zu spät, lernen...
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