Jahresempfang der Wachtberger SPD

Ohne das Ehrenamt wäre die Gemeinde Wachtberg nicht das, was sie heute ist

Die beiden Wahlkandidaten Folke große Deters und Bettina Bähr-Losse sprachen Grußworte – Hans-Otto Schacknies verabschiedet

Ohne das Ehrenamt wäre die Gemeinde Wachtberg nicht das, was sie heute ist

Die SPD Wachtberg hatte zum Jahresempfang eingeladen (von links): Bürgermeisterin Renate Offergeld, MdB Bettina Bähr-Losse, Landtagskandidat Folke große Deters, scheidender Fraktionsvorsitzender Hans-Otto Schacknies und Ortsverbandsvorsitzender Andreas Wollmann. Foto: -Jost-

26.04.2017 - 11:31

Adendorf. Eigentlich hatte Andreas Wollmann, der Vorsitzende der Wachtberger SPD, mit einer weitaus geringeren Beteiligung gerechnet. Doch der Jahresempfang im Drehwerk 17/19 in Adendorf war trotz zahlreicher konkurrierender Veranstaltungen gut besucht, immer wieder mussten Stühle herbeigezaubert werden. Schließlich hatten die Sozialdemokraten erneut eine Reihe von Ehrenamtlichen aus dem Drachenfelser Ländchen eingeladen, um ihnen auf diesem Weg für ihren Einsatz zu danken.

„Es ist immer wieder erfreulich, dass es so viele ehrenamtliche Kräfte in unserer Gemeinde gibt“, lobte Wollmann.

Ohne sie wäre die Gemeinde nicht das, was sie heute darstelle. Ob im ökumenischen Arbeitskreis Flüchtlingshilfe oder bei einem der zahlreichen Sportvereine – überall seien freiwillige Helfer das ganze Jahr über im Einsatz.

Auch die sozialdemokratische Bürgermeisterin der Gemeinde, Renate Offergeld, stellte das Engagement der Ehrenamtlichen in den Vordergrund ihres Grußwortes. Sie wies aber auch darauf hin, dass sämtliche Kommunalpolitiker aller Parteien und Gruppierungen ebenfalls ehrenamtlich für ihre Gemeinde tätig seien und sehr viel Zeit investierten, um sich in die diversen Themen einzuarbeiten. Auch ihnen gebühre ein großer Dank.


Keine einzige Straftat im ganzen Saal verübt


SPD-Landtagskandidat Folke große Deters schnitt in seinem Grußwort das Thema der „Inneren Sicherheit“ an mit der Vermutung, dass an diesem Vormittag im ganzen Saal keine einzige Straftat verübt werde. Das hänge allerdings wohl nicht an der Polizeipräsenz vor Ort, obgleich die rot-grüne Landesregierung die Zahl der Bezirksbeamten vor Ort in der kommenden Legislaturperiode verdoppeln wolle. Das bedeute 60 zusätzliche Stellen allein im Polizeipräsidium Bonn, das auch für den Teil des Rhein-Sieg-Kreises und somit auch für die Gemeinde Wachtberg zuständig sei.

Vielmehr neige derjenige, der sich in seinem Heimatort und in seiner Umgebung wohl fühle, weniger dazu, Straftaten zu begehen, war große Deters überzeugt. „Dazu trägt auch die Arbeit der Ehrenamtler sehr viel bei“, wusste er.

Die Politik allein sei nämlich nicht in der Lage, das Wohlfühl-Gefühl und den Zusammenhalt innerhalb der Bevölkerung herzustellen. Dazu gehöre auch eine gute Finanzausstattung der Kommunen, von der auch Wachtberg „ganz unterm Strich“ profitiert hätte. Das Land zahle nämlich mittlerweile 3 Milliarden Euro mehr als 2010 an die Kommunen. Abgesehen davon sei die Unterstützung von Familien und die Einführung beitragsfreier Kindertagesstätten ein wichtiger Schritt, damit es den Familien gut gehe und sich die Menschen wohl fühlen könnten.


Menschen sind bereit, ihr komplettes Leben umzustellen


Besonders hervorzuheben sei nach seiner Ansicht die Bereitschaft zahlreicher Menschen, ihr komplettes Leben umzustellen, um von morgens bis abends für Flüchtlinge da zu sein. Nachdem sich die Lage einigermaßen beruhigt habe und ein ähnlicher Zustrom wie im vergangenen Jahr wohl nicht mehr zu erwarten sei, gehe es darum, preiswerte Wohnungen zu schaffen. Und zwar nicht nur für Menschen, die vor einem Krieg nach Deutschland geflohen sein, sondern auch für diejenigen, die schon lange hier lebten und ebenfalls eine Wohnung suchen, die sie sich leisten könnten. Er sei daher ein Verfechter des öffentlichen und sozialen Wohnungsbaus und fordere auch Bund und Land auf, dies künftig stärker zu fördern. „Denn keiner darf den Eindruck haben, alleingelassen zu werden.“

Die SPD-Bundestagsabgeordnete Bettina Bähr-Losse – sie war am 1. Oktober 2016 für den ausgeschiedenen Peer Steinbrück über die Landesliste für die SPD in den Bundestag nachgerückt – will bei der ebenfalls bevorstehenden Bundestagswahl im September dieses Jahres für das Direktmandat im Wahlkreis Rhein-Sieg-Kreis II kandidieren. Auch ihr war klar: „Ohne Ehrenamt geht es nicht.“ Sie wandte sich zugleich „gegen das derzeit so beliebte Politiker-Bashing“, denn aus eigener Anschauung könne sie nun bestätigen: „Die Bundestagsabgeordneten arbeiten wirklich sehr hart, die machen sich keinen schlauen Lenz.“ Alle seien bemüht, für die Menschen in ihrer Heimat das Beste zu erreichen. Mit Blick auf die AfD plädierte sie dafür, diese Partei nicht zu verteufeln, sondern Respekt vor den Ängsten ihrer Unterstützer zu zeigen, egal ob sie berechtigt oder nur gefühlt seien. „Wir sollten diese Leute nicht ausgrenzen, sondern ihnen zu hören und ihnen sozusagen Alternativen zur Alternative aufzeigen.“


Wollmann ist nun Fraktions- vorsitzender im Gemeinderat


Zum Schluss verabschiedete Wollmann den ehemaligen SPD-Fraktionsvorsitzenden im Gemeinderat, Hans-Otto Schacknies, der zum 1. April nach seiner Pensionierung auch sein Amt niedergelegt hatte. Wollmann selbst hatte die Nachfolge übernommen und überreichte seinem Vorgänger ein Weinpräsent für dessen Engagement in den vergangenen Jahren.

JOST

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