WählerGruppe Remagen WGR zu Gast in Unkel

Politische Windstille in Remagen?

Politische Windstille in Remagen?

Sicht aus Oberwinter mit fünf Windrädern. WGR

Remagen. Die WählerGruppe Remagen WGR war am 10. November unterwegs nach Unkel, um sich dort vor Ort und aus erster Hand über die aktuellen Entwicklungen zum Windpark Asberg zu informieren. Gemeinsam mit dem Vorsitzenden Dr. Peter Wyborny nahmen die WGR-Mitglieder Dr. Hans-Gerd Höptner, Holger Kowalewski und Udo Müller an der öffentlichen Sitzung des Verbandsgemeinderats Unkel teil, in der Befürworter und Gegner des geplanten Windparks am Asberg ihre Positionen zu der geplanten Anlage ausführlich vortrugen und sich den Fragen des Verbandsgemeinderats stellten. Erstaunlich das geringe Interesse der anderen politisch Verantwortlichen aus Remagen an dieser Veranstaltung, obwohl der geplante Windpark doch nach der Öffentlichkeitsarbeit der WGR bereits in den Gremien besprochen und in der Bevölkerung diskutiert wird – auf Basis welcher Informationen werden dann die Entscheidungen in Remagen getroffen? Was ist das Fazit aus der mehr als zweistündigen Veranstaltung und welche Konsequenzen ergeben sich für die Bürger der Stadt Remagen? Eines wurde direkt klar: gegen die Nutzung von Windkraft generell sprach sich keiner der Vortragenden aus. Der Wille, die Energiewende zu schaffen, wurde als gemeinsames Ziel klar herausgestellt; allein die Umsetzung brachte bei den Vortragenden erhebliche Unterschiede zutage: während die Vertreter des Energieministeriums und des BUND Koblenz anmerkten, dass auch Schutzgebiete keine Tabuzonen sein dürfen und die energiepolitischen Vorgaben der Landesregierung priorisierten, so gibt es seitens der Vertreter aus dem Rhein-Sieg-Kreis deutliche Zweifel, ob die Belange des Naturschutzes regional aber auch hinsichtlich EU-Anforderungen bei der Standortwahl berücksichtigt worden sind. Allein die Windhöffigkeit als Argument scheint hier nicht ausreichend zu sein, und der Vertreter des BUND Rhein-Sieg sieht angesichts der Lage des FFH-Gebietes und den einzuhaltenden Abständen begründete Hinweise, dass es zu Klagen gegen den geplanten Windpark kommen wird. Überhaupt sah er die juristische Seite beim bisherigen Bewertungsverfahren unterrepräsentiert.

Geplante Windräder werden

weithin sichtbar sein

Von ursprünglich 18 geplanten Windrädern sind in den aktuellen Planungen noch 3 bis 5 übrig geblieben, allerdings mit einer Höhe von 200 Metern immer noch weithin sichtbar im romantischen Rheintal zwischen Bonn und Remagen. Dass diese Anzahl dann auch als Ersatz für andere Windkraftparks (Hambach) herhalten soll, verwundert schon. Die Auswirkungen auf den Tourismus, der Wegfall des Planungsgebiets als wichtiger Naherholungsraum sowie die unmittelbare Nähe der Wohnbebauung zum Planungsgebiet wurden als Gegenargumente von den Bürgerinitiativen ins Feld geführt.

Die WGR bezieht zum geplanten Windpark am Asberg ganz klar Stellung: keine Windkraftanlage an dieser exponierten Stelle!

Deutlich dagegen sprechen einerseits die unbedingt zu berücksichtigenden Belange von Arten- und Naturschutz, andererseits aber auch die unabsehbaren Auswirkungen für die Entwicklung des Tourismus im Rheintal südlich des Siebengebirges.

Die WGR setzt sich für Windenergie ein, jedoch an Standorten, die einer Verträglichkeitsprüfung unter Berücksichtigung aller genannten Einflussfaktoren standhalten können. Die WGR spricht sich auch für eine objektive Prüfung des Remagener Stadtwaldes als potentielle Fläche aus, würde allerdings niemals zustimmen, wenn 200 Meter hohe Windräder 170 Meter über einen 30 Meter hohen Baumbestand herausragen und von der anderen Rheinseite weithin sichtbar wären, auch wenn die Remagener selbst diese dann im Rücken liegend selber nicht sehen würden.

Pressemitteilung

WählerGruppe Remagen e.V. (WGR)