17. „Forum ländlicher Raum“ des CDU-Bundestagsabgeordneten Erwin Rüddel

Schlaganfall - jede Minute zählt

Schlaganfall - jede Minute zählt

Das Podium des 17. „Forum ländlicher Raum“ mit dem Thema „Schlaganfalldialog“ besetzten (von links) Dr. Michael Brinkmeier, Hannelore Anhalt, Dr. Barbara Keck, Fabrizio Wirtz, Dr. med. Dieter Pöhlau, Erwin Rüddel, Dr. Anja Meurer und Dennis Schneider. Reinhard Vanderfuhr/Büro Rüddel)

Kreis Neuwied. „Time is brain – Zeit ist Hirn“, lautet die Devise bei einem Schlaganfall. Das wurde beim 17. „Forum ländlicher Raum“ des heimischen CDU-Bundestagsabgeordneten Erwin Rüddel einmal mehr verdeutlicht. Im Mittelpunkt des Forums stand „Schlaganfalldialog“. Dazu konnte Erwin Rüddel, der dem Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages angehört und der pflegepolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion ist, den zahlreichen Interessierten aus den Landkreisen Altenkirchen und Neuwied, eine Reihe von Experten präsentieren. Die von Erwin Rüddel präsentierten Podiumsteilnehmer waren Dr. Michael Brinkmeier (Vorstandsvorsitzender der Schlaganfall-Hilfe als Vertreter der „Initiative Schlaganfallvorsorge“), Dr. Barbara Keck (Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen e.V./Geschäftsführerin der BAGSO Service Gesellschaft mbH), Dr. med. Dieter Pöhlau (Chefarzt der Neurologie der Kamillus-Klinik), Dr. Anja Meurer (Obfrau der Kreisärzteschaft Neuwied), Hannelore Anhalt (Sozialdienst der DRK Kamillus-Klinik), Fabrizio Wirtz (Lehrkraft an der Marienhaus-Schule, der Reha Rhein-Wied, für Physiotherapie) und Dennis Schneider (Medizinstudent sowie Gesundheits- und Pflegebeauftragter des CDU-Kreisverbandes Neuwied, der die Veranstaltung maßgeblich mitgeplant und -organisiert hat).

Die Brisanz und Wichtigkeit der Thematik des Forums zeigt sich daran, dass sich rund 270.000 Schlaganfälle jährlich in Deutschland ereignen, die den bisherigen Lebensablauf von Betroffenen und deren nahestehenden Personen gehörig aus dem Trott bringen. Denn fast eine Million Bundesbürger leiden an den Folgen dieser Erkrankung, die jeden treffen kann. Alarmierende Zahlen, denn das macht den Schlaganfall, der durch einen Gefäßverschluss im Gehirn verursacht wird, nach Krebs- und Herzerkrankungen zur dritthäufigsten Todesursache. Dazu zeigen Studien, dass der „moderne Lebensstil“ diese Art der Erkrankung begünstigt.

Wie lässt sich diese Erkrankung vorbeugen? Woran ist ein Schlaganfall zu erkennen? Was sind die ersten Anzeichen? Was muss getan werden? Wie kann geholfen werden? Wie ändert sich das Leben? Was können Patienten und Angehörige tun, um wieder ins normale Leben zurückzukehren? All diese Fragen warten im Forum auf Beantwortung durch die Experten.

Blutfluss muss rasch

wieder normalisiert werden

Im Ernstfall ist die Neurologische Abteilung mit der einzigen Stroke Unit (Schlaganfall-Station) in Erwin Rüddels Wahlkreis Neuwied/Altenkirchen, in der Asbacher Kamillus-Klinik die erste und wichtigste Anlaufstelle. „Durch unsere Stroke Unit haben wir bei einem Schlaganfall durch Akuttherapie mittels Kombination von früher Mobilisations- und Rehabilitationsbehandlung die beste Möglichkeit Leben zu retten. Denn nach einem Schlaganfall kommt es in der Akut-Behandlung auf jede Minute an. Umso rascher der Blutfluss im Gehirn wieder normalisiert wird, umso geringer und heilbarer sind die Schäden im Gehirn. Deshalb gilt es für Partner, Angehörige und Freunde bei einem oder dem Verdacht auf einen Schlaganfall sofort den Notarzt zu rufen oder ein Krankenhaus aufzusuchen. Ein Schlaganfall wird oft durch eine Mixtur von Krankheitsbildern wie Vorhofflimmern, Bluthochdruck, Diabetes verursacht“, vermittelte Chefarzt Dr. med. Dieter Pöhlau.

Deshalb müsse die Notrufnummer „112“ immer gegenwärtig sein und gewählt werden, wie auch Dr. Michael Brinkmeier betonte. Er machte insbesondere Maßnahmen und deren Bedeutung nach einem Schlaganfall zum Thema. Dabei sprach er sich besonders für Schlaganfall-Lotsen aus. Schlaganfall-Lotsen sollen Patienten in Folge der Erkrankung fördernd betreuen und anleiten, „sich um sie kümmern, dass man so gut wie es geht, wieder ins Leben kommt und auch dazu beitragen, dass die von einem Schlaganfall Betroffenen einen gesünderen Lebensstil einschlagen“. Allzu oft bestünden die Risikofaktoren in einer ungesunden Lebensweise – Ernährung, Alkohol, Rauchen.

Psychologin Dr. Barbara Keck erläuterte, welche Herausforderungen das Krankheitsbild „Schlaganfall“ insbesondere für den älteren Patientenkreis bedeutet. Sie räumte insbesondere den psychischen Zustand als relevanten Risikofaktor ein. Dabei seien Arzt und Medikamentenplan wichtige Informationsquellen. Das griff Gesundheitspolitiker Erwin Rüddel auf, der erneut eine gute Vernetzung aller Beteiligten forderte: „Damit schnellstens sicher und zielorientiert behandelt und zur Genesung beigetragen werden kann.“ Im gleichen Zusammenhang verwies die Geschäftsführerin der BAGSO auf die Wichtigkeit kompetenter Pflege. Dazu gehöre auch das individuelle Gespräch von und mit Patienten und Angehörigen.

Hier klinkte sich die Verantwortliche des Sozialdienstes ein: „Gerade Schlaganfall-Patienten bedürfen einer ganz individuellen Betreuung.“ Da sei zunächst einmal große Zukunftsangst mit der Frage, wie es weitergeht. In Folge eines Schlaganfalls gelte es durch therapeutische Maßnahmen so zu behandeln, dass eine Rückkehr nach Hause, zur Arbeit möglich ist. „Unsere Aufgabe besteht beispielsweise auch darin, die Patienten bei Anträgen, bei einer Reha sozial zu beraten und zu betreuen“, informierte Hannelore Anhalt.

Vernetzung als Schlüssel

An dieser Stelle wurden zudem „Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung“ angesprochen. Erwin Rüddel: „Das ist im Fall des Falles äußert wichtig, damit auch gerade für den Arzt Klarheit besteht über den Willen des Patienten, was die medizinischen Maßnahmen betrifft. Zugleich wiederhole ich an dieser Stelle meine Forderung zur besseren Vernetzung aller Beteiligten.“

Die Situation der Hausärzte verdeutlichte die Obfrau der Kreisärzteschaft Dr. Anja Meurer, unterstrich die Wichtigkeit der Sekundärprävention und forderte einmal mehr dazu auf in Notfällen unverzüglich die „112“ bzw. mit der „116 117“ den ärztlichen Bereitschaftsdienst zu wählen, damit schnellstmöglich ärztliche Hilfe geleistet werden kann. Physiotherapeut Fabrizio Wirtz informierte ausführlich über adaptive Rehabilitationsmaßnahmen in der Praxis sowie eine gute Langzeitbetreuung von Schlaganfallpatienten. Beim Dialog mit dem Publikum wurden zahlreiche individuelle Fragen und Situationen gestellt und besprochen.

Pressemitteilung

Erwin Rüddel, MdB (CDU)