Mit dem Bau des Römerkanal-Informationszentrumssoll schon im nächsten Jahr begonnen werden

Schlüsselprojektder Region geht seinerVerwirklichung entgegen

Schlüsselprojekt
der Region geht seiner
Verwirklichung entgegen

So wie auf dieser Illustration der Beyß Architekten Generalplanung GmbH soll das Römerkanal-Informationszentrum auf dem Himmeroder Wall in Rheinbach demnächst aussehen. JOST

Rheinbach. „Ich hätte niemals gedacht, dass wir so weit kommen, wie wir heute schon sind“, machte Rheinbachs Erster Beigeordneter Dr. Rafael Knauber klar, dass das Projekt „Römerkanal-Informationszentrum“ eine erstaunliche Erfolgsgeschichte sei und kurz vor der Vollendung stehe. Er geht davon aus, dass schon im Juli nächsten Jahres mit dem Bau begonnen und im Spätsommer 2019 die Einweihung gefeiert werden könne. Das ergibt sich aus dem Sachstandsbericht, den Architekt Wolfgang Beyß dem Ausschuss für Standortförderung: Gewerbe, Wirtschaft, Tourismus und Kultur in seiner jüngsten Sitzung gab.

Gebaut werden soll demnach ein Informationszentrum rund um den Römerkanal, der bekanntlich im 1. bis 3. Jahrhundert nach Christus gebaut wurde, um die „Colonia Agrippina“, wie Köln damals als römische Siedlung hieß, mit Wasser aus der Eifel zu versorgen. Auf dem Himmeroder Wall soll dafür eine zentrale Anlaufstelle gebaut werden, der auch für den kürzlich eröffneten Römerkanal-Wanderweg zuständig ist. Dort sollen die fachlichen und touristischen Informationen rund um das längste Aquädukt nördlich der Alpen und die davon berührten Kommunen samt ihrer Sehenswürdigkeiten gebündelt werden.

Zuschüsse aus vielen Quellen erleichtert die Finanzierung

Dank Zuschüssen aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), vom Landschaftsverband Rheinland sowie aus Mitteln des Rhein-Sieg-Kreises, des Naturparks Rheinland und der Kreissparkasse Köln gehe das Projekt nun der Verwirklichung entgegen. Für geschätzte 950.000 Euro soll ein Anbau am Naturparkzentrum Rheinland am Himmeroder Hof Wanderern, Touristen und Technikbegeisterten alles Wissenswerte rund um die römische Wasserleitung nahebringen. Der Eigenanteil der Stadt Rheinbach liege bei rund 190.000 Euro. „Das Ganze ist kein „Wünsch-Dir-was“, wir werden auf die strikte Einhaltung des Kostenrahmens achten“, versicherte Knauber. Deshalb hätten auch zwei Mitarbeiter der Stadtverwaltung, nämlich Fachbereichsleiterin Margit Thünker-Jansen und Fachgebietsleiter Matthias Swoboda, die Pläne gezeichnet, die vom Ingenieurbüro Beyß in der Zwischenzeit ergänzt worden seien. „Das Gebäude wird wahrscheinlich nicht jedem gefallen“, sagte Knauber voraus, aber Architektur sei ohnehin nur dann gut, wenn sie zu Diskussionen Anlass gebe.

Von einem Glaskorridor getrennt, soll der Neubau direkt an das vorhandene Gebäude des Naturparkzentrums angebaut werden. Auf einer Grundfläche von etwa hundert Quadratmetern soll im Erdgeschoss ein 85 Quadratmeter großer Ausstellungsraum entstehen. Im Obergeschoss ist noch einmal eine 42 Quadratmeter große Galerie geplant, in der auch Seminare und ähnliche Veranstaltungen abgehalten werden können. Vom Himmeroder Wall aus gesehen liegt das Erdgeschoss gewissermaßen im Souterrain. Denn weil der Fußboden auf einer Ebene mit dem vorhandenen Naturparkzentrum und seinem Eingang im tiefergelegenen Innenhof des Himmeroder Hofes liegt, ist der Neubau um 1,1 Meter ins Erdreich eingelassen. Große Glasflächen auf beiden Seiten sollen für genügend Licht sorgen. Die Putzfassade werde sich am Glasmuseum und seinen Farben orientieren, erklärte Beyß.

Servicefunktion für

die Vermarktung des

Römerkanal-Wanderweges

Das Römerkanal-Informationszentrum solle eine Servicefunktion für die Vermarktung des gesamten Römerkanal-Wanderweges bieten und sei damit ein Schlüsselprojekt für die ganze Region, ergänzte Knauber. Schließlich führe der etwa 120 Kilometer lange Römerkanal-Wanderweg durch zwölf Kommunen – von Nettersheim über Kall, Rheinbach, Brühl und Hürth nach Köln. Und alle Kommunen seien in das Projekt mit eingebunden und sollen dort auch die Möglichkeit erhalten, sich touristisch zu präsentieren. Besonders für Rheinbach selbst entstehe ein großer Mehrwert, denn der Himmeroder Hof werde dadurch weiter aufgewertet zu einem Knotenpunkt mit dem Dreiklang Glasmuseum, Naturpark Rheinland und Römerkanal-Informationszentrum.