Baudezernent stellt Strategien zur Wohnraumversorgung in Koblenz vor

Situation auf demWohnungsmarkt bleibt angespannt

Situation auf dem
Wohnungsmarkt bleibt angespannt

Übersicht der einzelnen Bauprojekte in Koblenz. HH

Situation auf dem
Wohnungsmarkt bleibt angespannt

Baudezernent Bert Flöck.

Koblenz.Am Freitag, 3. Februar, stellte Baudezernent Bert Flöck in einer Fragestunde Strategien zur Wohnraumversorgung in Koblenz vor. Schwerpunkt in der Stadtentwicklung für die nächsten Jahre stellt die Wohnraumversorgung dar. Im Wohnraumversorgungskonzept der Stadt, welches vom Stadtrat beschlossen wurde, sind seit 2014/2015 bereits zahlreiche Eckpunkte festgelegt. Gemäß Aussage von Baudezernent Bert Flöck ist das Ziel, „den Wohnungsbau im Rahmen der städtischen Möglichkeiten zu forcieren“. Weiter führt Flöck aus, dass „der Druck auf den Wohnungsmarkt zunehmen wird. Denn es muss davon ausgegangen werden, dass die zahlreichen anerkannten Asylbewerber auf den Wohnungsmarkt drängen werden, sodass die Situation sich nochmals verschärfen wird und die festgelegte Zahl von 240 Wohnungen pro Jahr nicht ausreichen wird“.

Durch den Erfolg der BUGA 2011 hat Koblenz zwar als Wohn- und Arbeitsstandort an Attraktivität gewonnen, doch trotzdem ist eine Anspannung auf dem Wohnungsmarkt, insbesondere auf dem Mietwohnungsmarkt in Koblenz deutlich sichtbar. Um dieser Anspannung entgegen zu wirken, hat die Stadt folgende Bausteine vorbereitet: Ein erster Baustein ist ein Baulückenkataster, welches bereits fertiggestellt ist und veröffentlicht werden soll, um Bauinteressenten geeignete Grundstücke anzuzeigen. Die Grundstückseigentümer von den betroffenen Flächen werden vorab angeschrieben und über die geplante Veröffentlichung ihrer Fläche im Baulandkataster informiert. Man erhofft sich davon eine Mobilisierung der zahlreichen Baulücken, die sich auf rund 1000 Grundstücke und Flächen belaufen. Im Bereich privater Wohnungsbauprojekte sind Bebauungspläne in der Entwicklung oder kurz vor der Fertigstellung. Dort werden weitere Projekte in Zukunft noch hinzukommen.

Anstehende Projekte sollen neue Wohnungen schaffen

Die Übersichtskarte zeigt die zahlreichen Wohnungsbauprojekte, die aktuell anstehen. Einige Projekte davon befinden bereits im Bau, so das Projekt „Weißer Höfe“ (hier entstehen 135-140 Wohnungen) in der Innenstadt und das „Musikerviertel“ (in drei Bauabschnitten mit insgesamt 175 Wohnungen) auf dem Oberwerth. Weitere Projekte sind in der direkten Planung. Wichtiges anstehendes Projekt ist die Fritsch-Kaserne, Zielvorgabe ist hier auf ca. 12 ha Fläche 500 bis 800 Wohnungen entstehen zu lassen.

„Wir müssen aber auch den Blick auf entwickelbare Flächen in den Außenbereich lenken“, ist Baudezernent Flöck überzeugt. „Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass die Konzentration auf die Innenentwicklung bei der Beseitigung von Wohnengpässen nicht hilft“, so Flöck weiter. Eine Nutzung städtischer Grundstücke für die Wohnraumversorgung wird von der Stadt zur Zeit geprüft. Die prozentualen Vorgaben für den sozialen Wohnungsbau sind aktuell in der politischen Diskussion. Beim sozialen Wohnungsbau hält die Stadt eines der wenigen Instrumente selbst in der Hand und zwar bei größeren Investorenprojekten und Bebauungsplänen für den Geschosswohnungsbau Prozent-Vorgaben für die Errichtung von Sozialwohnungen festzulegen. Eine solche Vorgabe hält der Baudezernent für sinnvoll, „wenn sie als grundsätzliche Vorgabe für größere Plangebiete und größere private Wohnungsbauprojekte geäußert wird. Aber jeder Fall ist auf diese Vorgabe und deren Machbarkeit hin individuell zu bewerten. Die Entscheidung liegt beim Stadtrat“.

Abschließendes Fazit des Baudezernenten: „Rat und Verwaltung müssen vernünftige Rahmenbedingungen schaffen, damit die privaten Investoren Geld in die Hand nehmen, um Wohnraum zu schaffen“.