Turmgespräche zum Sinziger Jubiläum

Stadtwerdung und Architektur

Sinzig. „Architektur in Sinzig - bauliche Entwicklung einer Kleinstadt am Mittelrhein seit 1827“ – das Buch mit diesem Titel hatte der Förderverein Denkmalpflege und Heimatmuseum in Sinzig im Oktober vergangenen Jahres vorgestellt. Nachdem der Vortrag der beiden Autoren und Vereinsmitglieder Hardy Rehmann und Matthias Röcke seinerzeit auf großes Interesse gestoßen war, wird er nun am Dienstag, 7. März im Sitzungssaal des Rathauses wiederholt. Das Buch ist eine Entdeckungsreise durch die Architektur der Kernstadt Sinzig. Wie zeigt sich das Stadtbild heute und wie hat es sich ab dem 19. Jahrhundert aus einem noch mittelalterlich geprägten Umfeld entwickelt?

Es lässt sich eine stetig steigende Dynamik in Flächen- und Bevölkerungswachstum und eine immer größere Vielfalt von Architekturstilen und Gebäuden nacherleben. Auf der Grundlage ausführlicher Recherchen – unter anderem wurden 2.625 Gebäude der Sinziger Innenstadt betrachtet – entstand so ein umfassendes und vielgestaltiges Bild der Architekturstile mit dem Schwerpunkt auf den Zeitraum von 1827 bis 2016. Von 1827 nämlich stammt die sogenannte Ur-Karte, eine erste, sehr detaillierte Aufnahme der Gebäude der Stadt Sinzig. Wohnhäuser der Sinziger Stadtbewohner, öffentliche Gebäude sowie Gewerbe- und Industriebauten sind beschrieben. Und dabei gibt es einiges an verborgenen Schätzen zu entdecken. „Was ist eine Stadt?“ Nur auf den ersten Blick ist der Titel des Vortrags beim Turmgespräch des Fördervereins Denkmalpflege und Heimatmuseum in Sinzig am 28. März eine ungewöhnliche Frage. Der Hintergrund: Im kommenden Jahr feiert Sinzig den 750. Jahrestag seiner Stadtwerdung, doch der genaue Zeitpunkt ist umstritten.

Die Beantwortung dieser Frage hat sich der Vorsitzende Karl-Friedrich Amendt, der den Vortrag hält, nicht einfach gemacht. Welche Voraussetzungen musste ein Ort erfüllen, um als Stadt zu gelten? Wer legte fest, welcher Ort sich Stadt nennen durfte? Welche (Stadt-) Rechte waren mit dem Begriff „Stadt“ verbunden? Und wie war das im „Fall Sinzig“?

Im Turmgespräch werden Fragen zur Stadt als solche und zur Stadtwerdung Sinzigs im Besonderen angesprochen.

Beginn ist jeweils um 19 Uhr, der Eintritt ist frei. Beide Vorträge finden im Sinziger Rathaus statt.