Aktionswoche zum Thema Masern an der David-Röntgen-Schule Neuwied

Stellenweise noch Nachholbedarf

2.000 Schülerinnen und Schüler nahmen an

Stellenweise
noch Nachholbedarf

Insgesamt über 2.000 Schülerinnen und Schüler der Neuwieder David-Röntgen-Schule nahmen einer Aktionswoche zum Thema Masern teil. Das Kreisgesundheitsamt hatte für die Schule dieses Informationsangebot für junge Erwachsene organisiert. Es gab Vorträge und alle konnten ihre Impfausweise zur Kontrolle vorlegen. Dr. Christiane Dockhorn (v.l.) zog eine positive Bilanz. Achim Hallerbach, 1. Kreisbeigeordneter und Gesundheitsdezernent (h. l.) geht davon aus, dass durch derartige Aktionen das Bewusstsein für Infektionskrankheiten und die Notwendigkeit von Impfungen zum eigenen Schutz und aus Verantwortlichkeit für andere geweckt werden kann.Foto: privat

20.10.2014 - 12:12

Neuwied. Insgesamt über 2.000 Schülerinnen und Schüler der Neuwieder David-Röntgen-Schule nahmen an einer Aktionswoche zum Thema Masern teil. Das Kreisgesundheitsamt hatte für die Schule dieses Informationsangebot für junge Erwachsene - der überwiegende Anteil der Schüler war über 18 Jahre alt - organisiert. Dr. Christiane Dockhorn zog eine positive Bilanz: „Unsere Aktionswoche in der David-Röntgen-Schule fand sehr gute Resonanz. Uns war der Schutz gegen Masern und die Verbesserung der Impfraten bei jungen Erwachsenen ein großes Anliegen. Wir sind froh, dass die jungen Leute offen für das Thema waren.“

Bei der Durchsicht der von den Schülern mitgebrachten Impfbücher wurde aber nicht nur auf den Impfschutz gegen Masern, Mumps und Röteln geachtet. „Wir haben auch den Tetanus-, Diphtherie-, Polio- und Pertussis-Impfschutz überprüft und entsprechende Empfehlungen zu notwendigen Wieder-Impfungen gegeben. Es hat uns überrascht, dass gerade bei Auffrischimpfungen gegen Tetanus, Diphtherie, Pertussis, die alle zehn Jahre erfolgen sollten, großer Erinnerungsbedarf besteht. Bei fast der Hälfte der durchgesehenen Impfbüchern ergaben sich hier Lücken, die Auffrischimpfungen waren nicht durchgeführt“, betonte Dr. Dockhorn. Besser war die Rate bei der Masern-, Mumps-, Röteln-Impfung. Hier waren vollständige Impfungen in circa 82 Prozent der Impfbücher dokumentiert. Diese Quote möchte das Gesundheitsamt jedoch noch verbessern. Zur Elimination der Masern sollen über 95 Prozent aller Kinder in Deutschland zweimal gegen Masern geimpft sein. Für nach 1979 Geborene, die nicht oder nur einmal geimpft wurden, empfiehlt die STIKO seit 2010 eine einmalige Impfung gegen Masern.

Achim Hallerbach, 1. Kreisbeigeordneter und Gesundheitsdezernent ergänzt: „Ich denke durch unsere Information und die Empfehlungen konnte das Bewusstsein für Infektionskrankheiten und die Notwendigkeit von Impfungen zum eigenen Schutz und aus Verantwortlichkeit für andere geweckt werden. Masern und Co sind keine harmlosen Kinderkrankheiten. Die Risiken einer Impfung sind wesentlich geringer als die einer Erkrankung.“

Masern, Mumps und Röteln galten in der Vergangenheit als Kinderkrankheiten. Inzwischen erkranken mit steigender Tendenz Jugendliche und junge Erwachsene ohne ausreichenden Impfschutz. Masern werden durch Viren ausgelöst und kommen weltweit vor. Sie sind hoch ansteckend. Eine Maserninfektion ist keine harmlose Kinderkrankheit, denn bei etwa jedem zehnten Betroffenen treten Komplikationen auf. Masernviren werden ausschließlich von Mensch zu Mensch übertragen. Nahezu jeder Kontakt zwischen einer ungeschützten Person und einem Erkrankten führt zu einer Ansteckung, selbst aus einigen Metern Entfernung. Beim Husten, Niesen oder Sprechen können sich die Erreger in kleinen Speicheltröpfchen über die Luft verbreiten und eingeatmet werden.

Großes Interesse bestand bei den Jugendlichen und jungen Erwachsenen auch am parallel geführten Infostand der Beratungsstelle für sexuelle Gesundheit einschließlich AIDS. Hier gab es Informationen wie man sexuell gesund bleibt und Infektionen vermeidet. „Gerade die Aufklärungsarbeit bei jungen Menschen bleibt wichtig, um das Bewusstsein für die Ansteckungsgefahren von sexuell übertragbaren Krankheiten zu unterstützen“, so Heidi Hoeboer von der Beratungsstelle.

Informationen zum Thema gibt es beim Kreisgesundheitsamt, Tel. (0 26 31) 80 37 23.

Pressemitteilung

David-Röntgen-Schule, Neuwied

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