Gemeinde Wachtberg - mit einer Stimme mehr wurde der Erste Beigeordnete gewählt

Swen Christian wird Nachfolger von Jörg Ostermann

Zunächst war sein Mitbewerber Nico Heinrich versehentlich als Wahlsieger genannt worden - am Montag, 1. Januar 2018 soll Swen Christian sein Amt antreten

18.10.2017 - 11:11

Wachtberg. Der Wachtberger Gemeinderat hat Swen Christian in geheimer Wahl mit 21 Stimmen zum neuen Ersten Beigeordneten der Gemeinde Wachtberg gewählt. Allerdings fühlte sich sein Mitbewerber Nico Heinrich für fünf Minuten als Wahlsieger, denn Bürgermeisterin Renate Offergeld (SPD) verkündete zunächst ihn mit eben dieser Stimmenzahl zum Gewinner. Doch sofort regte sich lautstarker Protest im Rat, das könne nicht sein. Das Ergebnis sei genau umgekehrt, erklärten die mit der Auszählung beauftragten Ratsmitglieder. Also wurde noch einmal ausgezählt und tatsächlich: das Ergebnis lautete 21 zu 20 für Swen Christian. Offergeld gratulierte dem mit knapper Mehrheit Gewählten, wies aber auch darauf hin, dass die Kommunalaufsicht noch vier Wochen Zeit habe, seine Wahl zu beanstanden. Erst danach sei die Sache in trockenen Tüchern.

Am Montag, 1. Januar 2018 soll Swen Christian, wenn alles glatt läuft, die Nachfolge des Amtsinhabers Jörg Ostermann antreten. Der war vom Rat nicht wiedergewählt worden und hatte sich daraufhin nicht mehr für die Stelle beworben. Für den gebürtigen Westerwälder Swen Christian sei das kein Problem, denn er habe bei seinem jetzigen Arbeitgeber, der Insel Juist in der Nordsee, wegen einer sehr kurzen Beschäftigungsdauer eine kurze Kündigungsfrist. Dort leitet der 35-jährige nämlich erst seit 1. Juni dieses Jahres das Ordnungsamt und die Wirtschaftsbetriebe. Seinen Wohnsitz hat er daher auch noch nicht in den hohen Norden verlegt, er wohnt nach wie vor in Bornheim.


Diplom-Verwaltungswirt (FH) und Diplom-Geograph


Nach seiner Ausbildung im gehobenen, nichttechnischen Dienst bei der Verbandsgemeinde Kirchen im rheinland-pfälzischen Westerwald, die er mit dem Titel eines Diplom-Verwaltungswirts (FH) abschloss, studierte er anschließend Geographie an der Uni Bonn mit dem Abschluss als Diplom-Geograph. Seine fachlichen Interessen gelten unter anderem den Folgen und Ursachen des Klimawandels und des demographischen Wandels sowie den damit einhergehenden Entwicklungen administrativer Strukturen auf kommunaler und staatlicher Ebene. Der künftige Erste Beigeordnete ist Mitglied der CDU und des BUND und segelt gern in seiner Freizeit.

Sein knapp unterlegener Mitbewerber Nico Heinrich durfte sich wegen des Übermittlungsfehlers bei der Stimmenverteilung zwar fünf Minuten lang als neue Beigeordneter fühlen, trug seine hauchdünne Niederlage anschließend aber mit Fassung: „Wer weiß, wozu es letztlich gut war.“ Er wird weiterhin als Kämmerer die Verantwortung für die Finanzen der Gemeinde Alfter tragen. Swen Christian kommentierte die Wahl so: „Einerseits ist es schwierig, weil man weiß, dass fast die Hälfte der Ratsmitglieder nicht für mich gestimmt hat. Anderseits spricht das knappe Ergebnis für die Qualität der beiden Kandidaten.“ Er wolle die Aufgabe jedenfalls mit Optimismus und Zuversicht angehen, für die er nun für acht Jahre gewählt ist.


Ratssitzung begann mit Verspätung


Die Ratssitzung fing allerdings mit einer Viertelstunde Verspätung an, weil man vorher im nicht-öffentlichen Teil noch die beiden Bewerber in Augenschein nahm. Heinrich und Christian waren von den insgesamt eingegangenen 15 Bewerbungen in die entscheidende Auswahl gelangt und durften sich dem Rat persönlich vorstellen, was länger als die veranschlagte Stunde dauerte. Über das Prozedere der Wahl gab es anfangs auch noch Diskussionsbedarf. Zunächst hatte Grünen-Fraktionschef Oliver Henkel vorgeschlagen, beide Kandidaten auf einen Wahlzettel zu schreiben, um eine offene Frontenbildung im Rat von vornherein zu vermeiden. Das fanden auch alle anderen gut, doch die CDU hätte sich eigentlich gewünscht, dass auf den Wahlzettel auch noch ein Kästchen für ein „Nein“ hinter jedem Bewerber gestanden hätte. Bürgermeisterin Offergeld lehnte dies ab, denn sie habe sich extra bei der Kommunalaufsicht erkundigt und dort die Auskunft erhalten, das sei nicht nötig. Also schritt man zur geheimen Abstimmung, die dann das knappe Ergebnis erbrachte.

JOST

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