70 Jahre nach Kriegsende

Wer kann weiterhelfen?

Wer kann weiterhelfen?

Wer erinnert sich an Heinrich Kronenberg? Privat

Remagen. Frühherbst 1944: Nach der Landung in der Normandie rücken die alliierten Truppen vor, befreien Paris und stehen Ende September vor Aachen. Die deutschen Truppen haben sich aus großen Teilen Frankreichs und Belgiens zurückgezogen. Viele verschiedene Truppenverbände kommen auch durch Remagen. Manche verweilen hier. Die Hotels sind zu Reservelazaretten umfunktioniert, ebenso die vormalige Maristenschule. Ebenfalls von ihnen genutzt werden das RAD-Lager an der Birresdorfer Straße und das Lager der Hitlerjugend in der Calmuth. Aus den großen Städten gibt es Berichte über schreckliche Bombenangriffe. Im Osten rückt die Rote Armee in Richtung Westen unaufhaltsam vor.

Kriegswirren führen

zur Trennung

Trotz dieser Zeitumstände erlebt ein junges Paar im Herbst 1944 glückliche Tage in Remagen. Der deutsche Soldat Heinrich Kronenberg war zuvor in Brüssel stationiert, ebenso wie Frieda Jacob. Sie war 1920 in Malmedy geboren und spricht daher fließend Deutsch und Französisch. Die weiteren Kriegsumstände reißen die beiden auseinander. Im Juli 1945 bringt Frieda ihren Sohn Christian in Leipzig zur Welt. Es gelingt ihr sogar, Heinrich Kronenberg in der Nähe von Köln wiederzufinden, der die Vaterschaft bestätigt. Aber sie werden wieder getrennt. Malmedy ist nun wieder belgisch. Frieda Jacob kehrt nach Belgien zurück, wo ihr Sohn aufwächst. In der Nachkriegszeit lernt er in Belgien natürlich nicht Deutsch. Seinen leiblichen Vater kennt er nur von einem einzigen Foto.

Kann Remagen helfen?

Mit heute 70 Jahren stellt Christian durch einen Zufall fest, dass Maisons-Laffitte Partnerstadt von Remagen ist. So wendet er sich mit Hilfe von Francis Milani, Vizepräsident der „Amis der Remagen“ aus Maisons-Laffitte mit seiner Frage an das Stadtarchiv Remagen. Hier ist ihm auch nicht zu helfen: Militärpersonal unterlag nicht der zivilen Meldepflicht und Unterlagen über die vielen Truppenteile, die Remagen passierten, hat es wahrscheinlich bei der Stadtverwaltung nicht gegeben. So bleibt als letzte Hoffnung die Frage an Remagener, die jene Zeit erlebt haben: Kann sich jemand an Heinrich Kronenberg oder Frieda Jacob erinnern? Informationen zu den Gesuchten nimmt Kurt Kleemann unter Tel. (0 26 42) 2 01-59 oder k.kleemann@remagen.de entgegen.