Blockheizkraftwerk in Sinzig in Betrieb genommen

„Zuerst investieren - dann sparen“

„Zuerst investieren - dann sparen“

Die neue Anlage wird im Jahr 8500 Stunden laufen und erzeugt 60 Prozent des eigenen Strombedarfs.rü

Sinzig. Die zentrale Kläranlage in Sinzig verfügt nun über ein neues, modernes Blockheizkraftwerk (BHKW). Dies hat sich der Abwasserzweckverband (AZV) rund 500.000 Euro an Investitionen kosten lassen. Jüngst wurde die Anlage in Betrieb genommen. Sie ersetzt dabei die beiden älteren Anlagen aus dem Jahr 1983, die aufgrund veralteter Elektrik nicht mehr ins Netz gehen dürfen. Zum anderen spart die neue Anlage richtig viel Geld ein. Sinzigs Bürgermeister Wolfgang Kroeger, zugleich auch Vorsitzender des Abwasserzweckverbands, erläuterte seinen Bürgermeisterkollegen die Eckdaten. „Bisher wurden im Klärwerk rund 45 Prozent des Energiebedarfs durch die eigenen Kraftwerke gedeckt, nun sind es 60 Prozent“, so Kroeger.

Die Energiegewinnung aus der Verbrennung des anfallenden Klärgases deckt den Heizbedarf der großen Kläranlage komplett. Zudem wird der Großteil des Strombedarfs durch das neue BHKW abgedeckt. Die Technik der Anlage, die von der Firma Schmitt Enertec aus Mendig gebaut wurde, spart so Heizkosten und Strom in einer beachtlichen jährlichen Höhe von 200.000 Euro. „Man muss zuerst investieren, dann kann gespart werden“, erläuterte Verwaltungschef Wolfgang Kroeger.

Die neue Anlage hat eine höhere Leistung als die beiden technisch veralteten Anlagen zusammen, dies erklärte Hans-Jürgen Seidel vom Planungsbüro SAG Ulm. „Das Klärgas, das auf der Anlage anfällt, wird auch auf der Anlage verbrannt, wir haben aber immer noch einen gewissen Überschuss. In einem nächsten Schritt könnte durch weitere Investitionen noch mehr Energie für den Eigenbedarf erzeugt werden“, stellte Christian Meyer, Werksleiter der Kläranlage eine Zukunftsprognose.

Die neue Anlage wird im Jahr rund 8500 Stunden laufen. Was mit den beiden in die Jahre gekommen Anlagen passiert ist noch etwas unklar, denn die veraltete Elektrik müsste mit großem Aufwand überholt werden. „Nach dem jetzigen Stand dürfen sie nach EU Vorgaben nicht mehr ans Netz“, erklärte Hans-Jürgen Seidel das ungeschickte gewisse Schicksal der Altanlagen. Beim Abwasserzweckverband war man mit der Inbetriebnahme und den Ersparnissen durch das neue Blockheizkraftwerk auf jeden Fall hochzufrieden.