Remagener Stadtrat stimmte den Plänen zum „Hotel zur Brücke von Remagen“ zu

„Wir schaffen konkretes Baurecht“

„Wir schaffen konkretes Baurecht“

In unmittelbarer Nähe zum Friedensmuseum soll an der Remagener Rheinbrücke ein Vier-Sterne-Hotel entstehen. Repro AB

Remagen. Ein über 30 Jahre gehegter Wunsch der Stadt Remagen rückt seit der Stadtratssitzung am vergangenen Dienstag in greifbarere Nähe: ein Vier-Sterne-Hotel in unmittelbarer Nähe zu den Remagener Brückentürmen, dem Friedensmuseum. Seit zweieinhalb Jahren arbeitet die Prime Properties GmbH aus Wiesbaden mit den beiden Geschäftsführern Architekt Tom Krause und Dr. Ulrich Fritzsche an dem ehrgeizigen 45-Millionen-Euro-Projekt in Remagen. Bei der Stadtratssitzung stimmte der Stadtrat dem vorhabenbezogenen Bebauungsplan „Hotel zur Brücke von Remagen“ mit der Auswertung der Offenlage, dem Beschluss über den Durchführungsvertrag und dem Satzungsbeschluss einstimmig zu. Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen enthielt sich der Stimme.

„Wir schaffen heute konkretes Baurecht. In den letzten zwei Jahrzehnten hat es eine Vielzahl an Ideen und Visionen für den Rest des ehemaligen Bechergeländes gegeben. Die Vision, die heute zum Abschluss kommt, ist eine sehr konkrete Vision. Allerdings hat noch kein Planer so viel Ausdauer bewiesen“, betonte Bürgermeister Herbert Georgi eingangs der Sitzung. Er verhehlte aber nicht, dass es noch an einem Investor für das 45-Millionen-Euro-Projekt fehlt. Gefunden werden müsse ebenso noch ein Betreiber für das Hotel-und-Appartement-Projekt. 54 Doppelzimmer und Suiten sind im Hotel geplant, 40 Boarding-House-Einheiten und 39 Serviced-Apartements, der gesamte Service soll über das Hotel erfolgen, soll das ehrgeizige Projekt zwischen den Brückentürmen und dem Gelände hinter den Märkten ergänzen.

Tom Krause stellte den Stadträten das Projekt mit einem Bauvolumen von 21.350 Quadratmetern vor. Geplanter Baubeginn ist am 15. Juni kommenden Jahres. Krause betonte die gute Zusammenarbeit in den letzten zweieinhalb Jahren mit der Verwaltung und der Politik in Remagen. „Ulrich Fritzsche und ich sind hier gut aufgenommen worden und haben schon sehr viel Freude und Spaß hier gehabt“, so Krause. Anhand einiger Beispiele präsentierte Krause bisher entwickelte Projekte in 28 Staaten auf vier Kontinenten, Hotel- und Resortanlagen im oberen Segment. Er betonte, dass die Entwicklungsgesellschaft in der Woche vor der Ratssitzung die für das Projekt notwendigen elf Parzellen von den vier Eigentümern nach fairen Verhandlungen gekauft habe.

Wellness-Bereich mit Blick

auf Rhein und Siebengebirge

Dann stellte Krause das Projekt im Einzelnen vor. Neben den luxuriösen Zimmern und Appartements wird es als „Sahnehäubchen“ einen 1200 Quadratmeter großen Wellness-Bereich im obersten Geschoss des fünfgeschossigen Baus geben, mit Blick auf das historische Remagen, den Mittelrhein und das Siebengebirge. Im Untergeschoss werden 130 Autos geparkt werden können. Weitere 40 Parkplätze gibt es auf Außenflächen. Die Tiefgarage ist als Retentionsfläche vorgesehen. Auf 650 Quadratmetern werde es Gastronomie geben. „Das Sahnehäubchen für mich ist das Kranhäuschen, ein Bistro auf dem ehemaligen Ausleger. Diese Idee hatte ich schon, als ich das erste Mal in Remagen war“, so Krause. Das Bistro, das dann über dem Leinpfad liegt, solle so gläsern wie möglich gebaut werden. „Wir möchten mit unserem Angebot einen Endpunkt der Gastronomie an der tollen Remagener Rheinpromenade bieten, mit Cocktailbar, Bistro und Feinschmecker-Restaurant“, hob Krause hervor.

Die Stadt Remagen hat nun nach der Zustimmung des Stadtrats mit der Prime Properties GmbH einen Durchführungsvertrag geschlossen. Innerhalb von sechs Monaten muss der Bauantrag eingereicht werden. Drei Monate werden für dessen Bearbeitung veranschlagt. Danach könnten Ausführungsplanung und Ausschreibungen erfolgen. „Wir hoffen, dass wir hier mit ihnen zusammen die Grundsteinlegung Mitte Juni nächsten Jahres haben werden“, hob Krause abschließend hervor.

Mit der Baugenehmigung wird innerhalb von zwei Wochen auch der Kaufpreis für den Baugrund fällig. Das sind 650.000 Euro für die Stadt Remagen.

Einstimmiges Votum

bei Enthaltung der Grünen

Die einzige Kritik an den Plänen gab es von Dr. Frank Bliss, dem Fraktionssprecher der Grünen. Er befürchtete, dass mit dem Hotelprojekt durch die Hintertür exklusive Wohnungen für betuchte Kunden in bester Lage entstehen sollen. Bürgermeister Herbert Georgi entgegnete, dass die im Durchführungsvertrag aufgeführten Zahlen dem entsprächen, was bereits in mehreren Sitzungen im vergangenen Jahr in den Ausschüssen erörtert worden sei. Von einer Hintertür zu sprechen sei nicht richtig. „Wir haben nichts gegen die Boarding-House-Einheiten, denn letztlich muss auch die Mischkalkulation für den Finanzier stimmen“, so der Stadtchef. Dem stimmten auch die Stadträte zu und gaben zu den Plänen ihr einstimmiges Votum.