SG Löf/Lehmen/Oberfell/Hatzenport II verliert spektakulär

Drama im Löwenkäfig

Löf. Was anfangs nach einer klaren Angelegenheit ausgesehen hatte, entpuppte sich als den wohl unglaublichsten Ausgang einer Begegnung, den Viele noch lange in ihren Köpfen behalten werden. Trotz dreimaliger Zwei-Tore-Führung schaffte die SG es nicht einen deutlich schwächeren Gegner auszuknocken. Eigentlich sollte die Überschrift heißen „SG vermiest Miesenheim den Tag“. Doch die Bilanz am Ende des Tages ist schier unglaublich: vier geschossene Heimtreffer, sechs kassierte Gegentreffer. Zudem noch vier Spielbälle, die in der Mosel landeten und jede Menge lange Gesichter und fragende Blicke. Mit einem Ergebnis, das eher im Eishockey oder beim Tennis zu finden ist, trennten sich zwei ungleiche Mannschaften mit dem wohl kuriosesten Spielverlauf, der lange seines Gleichen suchen wird. Was an diesem Abend passierte, wird wahrscheinlich einige Zeit brauchen, um aus dem Gedächtnis zu verschwinden. Bereits nach 15. Minute führte die SG nach einem Doppelschlag von Stefan Aldorf mit 2:0 Toren. Und dann kam er, der erste große Einbruch. Ob es daran gelegen hat, dass man sich seiner Sache schon zu sicher war und zu blauäugig agierte oder ob man den Gegner mit schnellstmöglichem Tempo eine noch größere Niederlage zufügen wollte und dabei das Fußballspielen vergaß, bleibt wohl ein Rätsel. Denn in den auf die Führung folgenden 20 Minuten fiel man in einen kollektiven Tiefschlaf. Man kassierte nicht nur das erste Gegentor (20.) sondern ließ einen Gegner, der spielerisch klar unterlegen war, plötzlich ins Spiel zurückkommen. Zum Glück konnte Miesenheim diese Phase noch nicht für sich ausnutzen. Durch ein aggressives Zweikampfverhalten und viele Balleroberungen im Mittelfeld erhielt man langsam wieder die Oberhand über das Geschehen. Nachdem zunächst einige aussichtsreiche Möglichkeiten nicht konsequent zu Ende gespielt wurden, erzielte Julian Janson dann doch noch kurz vor der Halbzeit, den dritten Treffer des Tages und stellte den alten Abstand vor der Pause wieder her. Doch auch dieses Mal hielt man dem Druck nicht stand und kassierte einen frühen Gegentreffer nach dem Seitenwechsel. Als dann nur fünf Minuten später, nach einem sehr guten Passspiel über die linke Außenbahn, Stefan Aldorf die Hereingabe zur 4:2 verwerten konnte, dachte wohl niemand mehr an ein Debakel. Und dann kam er, der zweite große Einbruch. Die Frage nach dem „Warum“ blieb auch dieses Mal ein Rätsel. Eigentlich hätte man den Gegner bis zum Schlusspfiff mit seiner spielerischen Überlegenheit souverän bezwingen können. Doch die Mannschaft agierte kraft- und ideenlos. Und plötzlich stand es 4:4 durch Tore in der 60. und 70. Spielminute. Als sich die Mannschaft nun doch wieder gegen eine drohende Blamage zu stemmen versuchte, wurde man nur noch mehr bestraft, als ein gewonnener Zweikampf von Moritz Weber, diesem freie Bahn auf das gegnerische Tor beschaffte, sein Schuss jedoch am Pfosten landete. Nur eine Minute danach sollte ein missglückter und zu hektisch vorgetragener Spielaufbau das Ende aller Korrekturversuche bedeuten. Der Miesenheimer Stürmer lauerte einfach nur auf den entscheidenden Fehlpass, der ihm auf dem Silbertablett serviert wurde, und vollstreckte eiskalt. Und wäre die Situation nicht schon schlimm genug gewesen, schoss man den Gegenspieler beim Versuch einen langen Ball in die Spitze zu schlagen noch unabsichtlich ab, und der durch den 16er kullernde Ball machte das Drama zum 4:6-Endstand perfekt. Es spielten: Marcel Ackermann, Moritz Weber, Tim Ackermann (75. Lars Waldecker), Marc Schuster, Julian Janson, Jan Ackermann, Dominic Konrath, Martin Schweitzer (75. Dominik Zinkan), Jan Möntenich, Markus Meurer, Stefan Aldorf (63. Simon Horbert).