Rheinbacher Hauptbahnhof wird modernisiert

Bahnsteige werdenabgerissen und neu aufgebaut

Bahnsteige werden
abgerissen und neu aufgebaut

Der Rheinbacher Bahnhof wird ab Mai umfassend modernisiert. JOST

Rheinbach. Die Modernisierung des Bahnhofs in Rheinbach ist der nächste Schritt, um einen der nachfragestärksten Haltepunkte entlang der Voreifelbahn noch attraktiver zu machen. Das berichtete Prokurist Winfried Wenzel vom Nahverkehr Rheinland bei der jüngsten Sitzung des Rheinbacher Ausschusses für Stadtentwicklung. Schon am 17. Mai sollen die Bauarbeiten losgehen und am 5. November planmäßig beendet werden.

Dabei sollen die beiden Außenbahnsteige komplett abgerissen und neu aufgebaut werden, diesmal mit einer Bahnsteighöhe von 76 Zentimetern, was wiederum einen barrierefreien, niveaugleichen Einstieg in die neue Fahrzeuggeneration gewährleiste. Die neuen „LINT“-Fahrzeuge sollen nämlich ebenfalls noch in diesem Jahr auf der Regionalbahn 23 an den Start gehen, wobei LINT für „Leichter Innovativer Nahverkehrs-Triebwagen“ steht. Die neuen Diesellokomotiven seien nicht nur spurtstärker, leiser und komfortabler als die bisherigen Triebwagen, sondern auch länger und können damit wesentlich mehr Fahrgästen Sitzplätze zur Verfügung stellen, erläuterte Wenzel. Im Normalfall soll künftig eine 81 Meter lange Version des LINT mit 300 Sitzplätzen auf der Voreifelbahn eingesetzt werden. Zu den Hauptverkehrszeiten wird ein weiterer, 54 Meter langer Triebwagen mit 180 Sitzplätzen als Ergänzung angehängt. Damit stehen dann zu den Stoßzeiten insgesamt 480 Sitzplätzen zu Verfügung - 160 mehr als bisher. Und da die Züge künftig auch noch im Viertelstundentakt fahren sollen, sollen die bisher zeitweise sehr beengten Verhältnisse in den Zügen schon bald der Vergangenheit angehören.

Um diesen dann 135 Meter langen Zug auch abfertigen zu können, wird der Bahnsteig in Rheinbach auf 170 Meter verlängert und erhält zudem auf 70 Metern Länge eine Überdachung. Drei Wetterschutzhäuschen sowie eine hochmoderne Beleuchtung und Beschallung sollen ebenfalls dazu beitragen, dass sich die Fahrgäste hier schon vor Fahrtantritt wohl fühlen. Davon profitieren auch die Fahrgäste auf dem benachbarten Busbahnhof, freute sich Bürgermeister Stefan Raetz.

50 Millionen Euro

werden investiert

Darüber hinaus sei auch noch eine neue betriebsinterne Wendeanlage geplant, um die künftig noch engere Taktzeit effektiv nutzen zu können. Alles in allem werde die Voreifelbahn im Zuge der derzeitigen Modernisierungsmaßnahmen zwischen Bonn und Euskirchen mit einem Gesamtvolumen von mehr als 50 Millionen Euro zukunftsorientiert ausgebaut. Ende des Jahres soll alles fertig sein, wenn zum Fahrplanwechsel im Winter aus der Regionalbahn eine S-Bahn-Linie 23 der Stadt Bonn wird.

Mit den bereits fertiggestellten oder noch im Bau befindlichen vier neuen Bahnhaltepunkten in Rheinbach-Römerkanal, Bonn-Helmholtzstraße, Bonn-Endenich Nord und Alfter-Impekoven rechne man mit weiteren 4.000 Fahrgästen, sodass die Linie künftig von 18.000 Passagieren am Tag frequentiert werde. Deshalb investiere der Nahverkehr Rheinland auch insgesamt sieben Millionen Euro aus Mitteln von Bund, Land und Deutscher Bahn in Rheinbach, wovon ein Großteil bereits in den neuen Haltepunkt Rheinbach-Römerkanal geflossen sei. Immerhin sei der Bahnhof Rheinbach mit etwa 5.000 Ein- und Aussteigern pro Tag eine der nachfragestärksten Stationen entlang der Voreifelbahn, begründete Wenzel dies.

„Für uns in Rheinbach ist es sehr wichtig, dass der Bahnhaltepunkt Hauptbahnhof eine weitere Entwicklung erfährt, denn Bahnfahren in Rheinbach soll weiterhin Spaß machen“, das wünschte sich Bürgermeister Stefan Raetz und verwies darauf, dass in den vergangenen Jahren das Angebot im öffentlichen Personennahverkehr erheblich verbessert und attraktiver geworden sei. Auch rund um den Rheinbacher Bahnhof sei einiges passiert, um den Bahnkunden das Leben zu erleichtern. So werden derzeit gerade 120 neue Parkplätze für Bahnpendler an der Keramikerstraße hergestellt.

Mit Beeinträchtigungen ist

zu rechenen

Der Umbau des Rheinbacher Bahnhofs soll in zwei Bauabschnitten erfolgen, die beide mit erheblichen Behinderungen einhergehen, so Wenzel. Doch glücklicherweise sei mittlerweile der neue Bahnhaltepunkt „Römerkanal“ fertiggestellt, und er appellierte an jeden, der es irgendwie einrichten könne, in der Bauzeit diesen neuen Bahnhaltepunkt zu benutzen. Der werde von allen Zügen bedient und sei während der gesamten Bauphase ohne jegliche Einschränkungen nutzbar. Los geht es am Samstag, 17. Mai mit dem Abriss des bestehenden Bahnsteigs an Gleis drei. Von 13.50 Uhr bis Montag, 19. Mai, 5 Uhr wird dieses Gleis drei komplett gesperrt, die Züge verkehren dann nur noch im Stundentakt. Alle Zugfahrten in Richtung Euskirchen verkehren an diesem Wochenende abweichend über Gleis zwei mit Halt in Rheinbach. Während der Bauphase, die bis 5. Juli dauern soll, wird Gleis drei von Montag bis Samstag jeweils von 20.30 Uhr bis 5 Uhr sowie von Samstagabend bis Montagmorgen durchgehend gesperrt. Alle Züge von Bonn nach Bad Münstereifel und zurück halten in dieser Zeit an Gleis zwei im Stundentakt, während alle Züge von Bonn nach Euskirchen und zurück ohne Halt durchfahren. In der Hauptverkehrszeit halten die Ergänzungszüge zwischen Bonn und Rheinbach an Gleis zwei im Halbstundentakt.

Während der Sommerferien in Nordrhein-Westfalen wird im Rheinbacher Bahnhof nicht gebaut, weil zu dieser Zeit der Streckenabschnitt zwischen Witterschlick und Duisdorf zweigleisig ausgebaut wird. Dieser Streckenteil wird dann voll gesperrt, und es wird einen Schienenersatzverkehr mit Bussen geben.

Zweiter Bauabschnitt

nach den Sommerferien

Nach den Sommerferien geht es weiter mit dem Abriss von Gleis zwei am Wochenende 23. bis 25. August.

Gleis zwei wird dafür von Samstag, 13.50 Uhr bis Montag, 5 Uhr voll gesperrt, alle Zufahrten in Richtung Bonn werden abweichend über Gleis drei mit Halt in Rheinbach abgewickelt. An diesem Wochenende verkehren die Züge nur im Stundentakt. Anschließend wird Gleis zwei von Montag bis Samstag jeweils von 20.30 Uhr bis 5 Uhr und von Samstag bis Montag durchgehend gesperrt. Alle Züge von Bonn nach Münstereifel und zurück halten in Rheinbach an Gleis drei im Stundentakt, alle Züge von Bonn nach Euskirchen und zurück fahren ohne Halt durch. In der Hauptverkehrszeit halten alle Verstärkerzüge zwischen Bonn und Rheinbach in Rheinbach an Gleis drei im Halbstundentakt.

Wenzel entschuldigte sich schon jetzt für die mit den Umbaumaßnahmen verbundenen Unannehmlichkeiten. Zugleich legte er allen Rheinbacher Bahnkunden noch einmal eindringlich nahe, in dieser Bauphase den neuen Bahnhaltepunkt „Römerkanal“ zu nutzen, weil dort alle Züge fahrplanmäßig und ohne jede Einschränkung halten.