Sportjugend im KSB Rhein-Sieg e.V. informiert

Die Jugendtreibt zu wenig Sport

Rhein-Sieg-Kreis. In einer umfangreichen Studie in Zusammenarbeit mit der Krupp-Stiftung kamen Sportwissenschaftler, Pädagogen, Mediziner und Soziologen zu der Erkenntnis, dass sich Kinder und Jugendliche zu wenig bewegen. Der frühere Vereinssport am Nachmittag wurde durch die langen Schultage verdrängt. Zwar ist Sport, wie im Bericht dargestellt, nach wie vor das beliebteste Unterrichtsfach sowie auch die beliebteste Freizeitaktivität von Kindern und Jugendlichen, wie 80 Prozent der Minderjährigen angaben, aber trotzdem leiden sie unter Bewegungsmangel. Dies habe gravierende soziale und gesundheitliche Folgen. So beobachten die Mediziner zunehmend Koordinationsstörungen, Haltungsschäden und Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen. Darüber hinaus sind auch die Zusammenhänge von sportlichen Aktivitäten und kognitiven Fähigkeiten, zwischen motorischer und geistiger Entwicklung, wissenschaftlich längst bewiesen.

Sport kann einen hohen Grad an Bildung und Sozialisation mit sich bringen, bestätigt der Bericht die durchaus bekannten Erkenntnisse erneut. Gleichwohl spielt der Sport an den Bildungseinrichtungen immer noch eine untergeordnete Rolle. Zahlreiche ausgefallene Sportstunden, fachfremd eingesetzte Lehrer im Grundschulsport und überschaubare Budgets für außerunterrichtliche Sportangebote im Ganztag sind landesweite Realität. Über Kooperationen mit Sportvereinen soll wieder mehr Bewegung in den Tagesablauf gebracht werden, doch die Zusammenarbeit von Schule und Verein muss weiter optimiert und intensiviert werden, heißt es in der Studie. Insgesamt wird eine paradoxe Lage des deutschen Kinder- und Jugendsports aufgezeigt, denn obwohl sich die Sportszene weiter ausdifferenziert und immer vielfältiger wird, leiden Kinder und Jugendliche immer stärker unter Bewegungsarmut. Die Experten fordern daher, ganz im Sinne der Sportjugend Rhein-Sieg, gemeinsame Lösungen von Schulen, Sportvereinen und Politik.