Mundartkreis Sinzig

"Döppscheskooche"eine Tradition zum Martinsfest

"Döppscheskooche"
eine Tradition zum Martinsfest

Die Mundartfreunde erfreuten sich am leckeren Döppscheskooche. privat

Sinzig. Der Sinziger Mundartkreis hatte wieder, wie in den vergangenen Jahren, zum traditionellen "Döppscheskooche" Essen eingeladen. So konnte Gerd Schultes, der Leiter des Sinziger Mundartkreises 45 Mundartfreunde im Pfarrheim St. Peter begrüßen und ihnen einen guten Appetit beim gemeinsamen Verzehr des würzigen "Döppscheskooche" wünschen. Es blieb kein „Krümel“ übrig. Ein sicheres Zeichen, dass es allen sehr gut geschmeckt hatte. In gemütlicher Umgebung wurden alte "Döppekooche"-Rezepte ausgetauscht und auch Erinnerungen erzählt, aus der Zeit, als die Anwesenden selbst noch als Schulkind Laternen gebastelt und sie dann stolz beim Martinszug getragen hatten. Auch der Text des alten Sinziger Martinsliedes wurde kritisch unter die Lupe genommen und manch einer stellte fest, dass er die alten Schimpfworte, die darin vorkommen, nicht mehr ins Hochdeutsche übersetzen konnte. Was ja eigentlich schon einleuchtend ist, stammen doch einige aus der Zeit des späten Mittelalters.

Gerd Schultes wusste zu erzählen, dass auch der „Martinsweck“ ein altes Traditionsgebäck ist und in früherer Zeit von einem jungen Man zu Martini „seinem Mädchen“ geschenkt wurde und dieses damit aufforderte, ihm am Neujahrstag ein (Gegen-)Geschenk zu übergeben. An der Art des Geschenks konnte er dann erkennen, ob und wie seine Gefühle erwidert wurden - eine spielerische Form, sich ohne tief greifende Verpflichtungen nahe oder näher zu kommen.

Die Symbolik beeinflusste natürlich auch die Quantität, meinte Gerd Schultes augenzwinkernd: je größer der Weck, desto größer auch die Liebe. Es war mal wieder ein gelungener Abend, zu dem auch Daniela Welsch von der Metzgerei Windolf beigetragen hatte, denn sie hatte den herzhaften "Döppscheskooche" gebacken.