„Gibt es wirklichkeine bessere Alternative?“

Anfang Februar wurde in der Presse (so im General-Anzeiger vom 5. Februar 2015) ein Projekt vorgestellt, „das es in den vergangenen 50 Jahren nicht in dieser Stadt (gemeint ist Sinzig) gegeben hat“ (Zitat Bürgermeister Kröger). Was ist so Einmaliges gemeint? Das in Stadtnähe liegende Industrieareal (früher Beton Rick) verschwindet und wird durch ein Einkaufszentrum ersetzt. Das aber bedeutet keine Ansiedlung neuer Unternehmen, sondern bereits vorhandene Handelsunternehmen sollen näher an den Stadtkern rücken.

Gibt es denn wirklich keine bessere Alternative? Das Rick-Gelände eignet sich aufgrund seiner attraktiven Lage hervorragend für eine Wohnbebauung für Familien: Kindergarten und Schulen sind nah und auch das Stadtzentrum ist schnell zu erreichen. Vor allem ist es in Sinzig für Familien mit Kindern zunehmend schwierig geworden, geeignete Wohnungen zu bekommen.

Es ist nicht zu verstehen, dass versucht wird, mit aller Gewalt großflächige Handelsbetriebe konzentriert in die Stadt zu holen und dass - wie es heißt - alle Stadtratsfraktionen mitziehen wollen; lockt da die angeblich 13 Millionen Euro-Investition und hoffen so manche, dass sie davon etwas abbekommen? Der letzte, aber wichtigste Punkt ist die bei einer Verwirklichung des Planes entstehende Verkehrssituation. Schon jetzt ist das Verkehrsaufkommen in Jahnstraße und Dreifaltigkeitsweg bedingt durch die Konzentration der Schulen morgens und mittags unerträglich. Es kann doch nicht sein, dass dies den Entscheidungsgremien nicht bekannt sein soll. Wie kann man dann noch mit gutem Gewissen vertreten, dass der Verkehr von vier Märkten noch dazukommt?

Nun kommt sicherlich der Einwand: Das Rick-Gelände ist privat und der Eigentümer kann damit machen, was er will. Kann er natürlich, aber eine Bebauung ist nur im Zusammenwirken mit der Stadt Sinzig möglich und da kommt auf Stadt und Rat eine Entscheidung mit schwerwiegenden Folgen zu.

Franz Josef Fabritius, Sinzig